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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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inne, das direkt durch das Brustbein drang und das Herz ergriff.
    Wenn er damit nur zufrieden gewesen wäre. Er wollte damit zufrieden sein. Er war jetzt schon müde und zufrieden wie nach dem wüstesten Sex. Er hätte sich zur Seite rollen und zur Feier des Tages eine Zigarre anzünden sollen. Nichts aufs Spiel setzen sollen.
    Aber dann erwachte der kleine, rote Teufel, der in seiner Brust wohnte, und begann irgendwo in den niederen Regionen mit dem Schwanz zu wedeln, kitzelte ihn an der empfindlichsten Stelle. Max Hansen ließ alle Strategie fahren, nach Toras Lied war er dazu nicht mehr in der Lage.
    »Das ist gut«, sagte er. »Mit ein bisschen Übung kann es, glaube ich, sogar richtig gut werden. Ich möchte mit dir arbeiten.«
    »Soll ich eine Scheibe machen?«
    »Ja, du wirst eine Scheibe machen. Ich werde dafür sorgen, dass du eine Scheibe machen kannst. Ich werde dich zu einem Star machen. Zu einem großen Star. Da ist nur noch eine Sache.«
    Max Hansen stürzte den restlichen Inhalt des Glases in sich hinein, um der wüstenartigen Trockenheit an seinem Gaumen entgegenzuwirken. Er wollte es nicht sagen. Das hier war die größte Chance, die er seit langer Zeit gehabt hatte, er durfte sie nicht verbocken. Doch dann fuhr die gespaltene Zunge des Teufels heraus und sprach an seiner Stelle die Worte aus.
    »Ich muss wissen, wie du ohne Kleider aussiehst.«
    Jetzt war es gesagt. Die Karten lagen auf dem Tisch, und Max Hansens Körper spannte sich wie vor einem Schlag. Toras Miene, ihr Schrei, der alle seine Hoffnungen zerstören würde.
    Es ging so schnell, dass er fast nicht begriff, dass es passierte. Tora stellte das Glas auf dem Nachttisch ab und ließ die Jacke fallen, zog sich das T-Shirt aus, stieg aus ihrer Jeans und der Unterhose und stand zwei Meter vor seinen Augen nackt da. Max Hansen blinzelte. Und blinzelte noch einmal. Er verstand es nicht. Er rief sich ins Gedächtnis, was in den vergangenen Minuten passiert war, wie es dazu kommen konnte, dass er hier in einem Sessel saß und das Mädchen, das er begehrte, nackt vor ihm stand. Der Wortwechsel. Was er gesagt hatte. Was sie gesagt hatte. Er erkannte das Muster.
    Sie tut, was man ihr sagt.
    So einfach war das. Max Hansens Augen tranken begierig von dem schlanken, glatten Körper, und wenn er an Gott geglaubt hätte, wenn Gebete erhört werden könnten, dann war genau das in diesem Augenblick geschehen.
    Sie tut, was man ihr sagt.
    Ein Schwindel überkam ihn. Die Möglichkeiten. Geh dorthin, Tora. Sing hier, Tora. Komm her, Tora. Leg dich hier hin, Tora. Wie im Fieber riss er sich das Hemd vom Leib, wand sich aus der Hose und der Unterhose und stand auf, streckte die Arme aus. Tora schaute auf seinen erigierten Penis. Er war nicht besonders imponierend, er wusste es. Zwölf Zentimeter, und da musste man das Lineal schon tief in die Wurzel drücken.
    Aber das hatte jetzt keine Bedeutung. Alles war so einfachgeworden, seitdem Tora sich ausgezogen hatte. Sie waren wie zwei Kinder, unschuldig im Angesicht ihrer Nacktheit.
    »Du bist so schön«, flüsterte Max und fiel auf die Knie.
    Der Teppichboden brannte unter seinen Kniescheiben, als er auf Tora zukroch, um sein Gesicht in das helle Haarbüschel zwischen ihren Beinen zu drücken. Als er fast am Ziel war, wich Tora einen halben Schritt zurück, bis das Bettgestell sie aufhielt. Sie sagte: »Nein.«
    »Doch«, sagte Max Hansen. »Komm her, das ist schön, ich verspreche es dir. Nur ein bisschen …«
    »Nein«, sagte Tora. »Nicht anfassen.«
    Max Hansen verzog das Gesicht. Nicht anfassen . Das hier war wirklich wie ein Spiel. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so gedankenlos glücklich gewesen war. Zwei nackte Körper. Nicht anfassen. Doch, ein bisschen, ganz wenig. Er kroch auf sie zu und griff nach ihren Pobacken, drückte seine Nase in ihren Schoß und streckte die Zunge heraus, ließ sie über das warme Fleisch darunter gleiten.
    Er hörte ein Knacken, und einen Augenblick später kam es ihm vor, als hätte ihm jemand auf den Rücken geklatscht. Seine Zunge hatte sich erneut auf den Weg gemacht, als ein Krampf in seine Rückenmuskulatur fuhr, und dann klatschte es noch einmal. Und noch einmal. Schwerfällig drehte er seinen Kopf nach hinten, konnte aber nichts sehen.
    Seltsam, wo es ihm doch so vorkam, als würde dort jemand stehen und warmes Wasser über seinen Rücken gießen. Er schaute zu Tora hinauf und sah, dass sie etwas in der rechten Hand hielt, etwas, das er nicht

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