Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ajvide Lindqvist
Vom Netzwerk:
können, eine hatte ihm einen zweitklassigen Blowjob beschert, und eine andere hatte ein bisschen Petting zugestanden, bevor endgültig Schluss war. Keine schlechte Quote.
    Aber diese Quote verdankte er seiner guten Vorbereitung. Er hatte Andeutungen gemacht, halbe Versprechungen von den Mädchen bekommen und am Ende kassiert. Tora Larsson würde eine echte Herausforderung für ihn darstellen.
    Er hatte im Grunde genommen keine Erinnerungen mehran den eigentlichen Sex, weil sie von den Filmen überlagert worden waren, die er eingespielt und sich anschließend immer wieder angeschaut hatte. Er hatte schon so oft dazu onaniert, dass sich seine Erinnerung nicht mehr im Schädel befand, sondern in seinem DVD-Regal.
    Das Zimmer hatte eine gute Form. Als er die Kamera auf das Stativ montierte, zeigte der Sucher die große Freifläche vor dem Bett, auf der die Mädchen erst einmal vorspielen mussten. Sobald das absolviert war, zoomte er auf das Bett, während er so tat, als würde er die Kamera ausschalten. Dann galt es nur noch zu hoffen.
    Als die Kamera aufgestellt war, holte er den Champagner heraus, stellte ihn in den Kühler, den er mit Eis aus dem Automaten im Flur gefüllt hatte. Na ja, der Champagner war eigentlich ein Crémant, dasselbe für den halben Preis, aber welcher Teenager konnte schon den Unterschied schmecken, wenn selbst Experten damit Schwierigkeiten hatten. Neben den Kühler stellte er die beiden kleinen, langstieligen Kristallgläser, die echt waren und sogar ihr eigenes Etui hatten.
    Er duschte, ohne sich die Haare dabei nass zu machen. Die Frisur hatte er am Morgen sorgfältig in Form gebracht, und die achthundert Haarsträhnen, die er sich für dreißig Kronen das Stück an die Stirn hatte setzen lassen, hatte er sich betont lässig nach hinten gekämmt. Er kappte sich ein paar Nasenhaare, rieb sich eine diskrete Covercreme ins Gesicht und betupfte sich mit ein paar Tropfen Lagerfeld.
    Er war siebenundvierzig Jahre alt, konnte aber an einem guten Tag, einem Tag wie diesem, für vierzig durchgehen. Er mochte vielleicht ein Schwein sein, aber ein Perverser war er nicht. Max Hansen betrachtete sich im Spiegel und zog seine übliche Motivationsroutine durch. Dass er ziemlich gut aussah und dass nichts Merkwürdiges daran war, dass ein junges Mädchen auf einen Kerl wie ihn abfährt. Er blinzelte seinem Spiegelbild zu. Here’s looking at you, kid .
    Nachdem er sich angezogen hatte, saß er auf dem Bett undwartete, schaltete sein Gehirn auf leer wie ein Schachbrett, auf dem die Figuren noch nicht aufgestellt sind. Darum ging es: nichts für selbstverständlich zu halten, flexibel zu sein. In diesem Fall ging seine Anpassungsbereitschaft so weit, dass er null Körperkontakt akzeptieren würde. Mit diesem Mädchen wollte er unter allen Umständen weitermachen.
    Um Viertel nach zehn klopfte es leise an der Tür. Max Hansen wischte sich die Handflächen an den Hosenbeinen trocken, strich den Bettüberzug glatt und warf einen letzten Blick in den Spiegel. Dann öffnete er die Tür.
    Davor stand ein auffällig unattraktives Mädchen. Kleine, tief liegende Augen in einem fetten Gesicht, umrahmt von rattenschwarzen Haaren, die formlos am Schädel klebten. Ihre runden Formen waren unter einem ausgewaschenen Jogginganzug verborgen, und wenn der Begriff unsexy ein Gesicht brauchte, dann stand es vor ihm. Max Hansen musste beinahe einen Schritt zurückweichen.
    »Hallo«, sagte das Mädchen. »Sind Sie Max?«
    »Ja. Und wer bist du?«
    Das Mädchen schielte zu etwas hinüber, das sich hinter dem Türpfosten verbarg. Max Hansen konnte nicht anders. Er trat einen Schritt vor und schaute um die Ecke, und dort stand sie. Der Apfel im Lustgarten des Paradieses, und so weiter. Sie trug Jeans und ein T-Shirt unter einer dünnen, offenen Jacke und sah viel knabenhafter aus, als sie im Fernsehen gewirkt hatte, aber allein die Konturen ihrer zarten Brüste unter dem Baumwollstoff reichten aus, um ihm eine Hitzewallung durch seinen Unterleib zu jagen. Kaum zu glauben, dass sie alt genug für Idol war.
    Ihr Gesicht war klein und wurde von den Lippen und zwei großen, blauen Augen geprägt, die ohne zu zwinkern auf einen Punkt direkt links von ihm starrten. Max hatte schon hübschere, schönere, flottere Mädchen gesehen, was auch immer. Aber niemals ein so einnehmendes Wesen wie Tora Larsson, die mit dünnen, herabhängenden Armen im Halbdunkel des Korridors stand.
    »Hallo«, sagte er und streckte die Hand aus. »Du bist

Weitere Kostenlose Bücher