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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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Paketband holte. Eine erwartungsvolles Kribbeln in der Brust, mehr war da nicht.
    Sie machte sich nicht die Mühe, sich von dem Mädchen zu verabschieden. Wenn es jemanden gab, der sich nicht im Geringsten darum kümmerte, ob sie lebte oder starb, dann war es dieses Mädchen. Sie hatten viel Zeit miteinander verbracht, aber ein wirklicher Kontakt war nie zustande gekommen. Das Mädchen lebte in seiner eigenen Welt, in der es keinen Platz für andere Menschen gab.
    Und Jerry? Ja, Jerry würde bestimmt traurig sein, und sie konnte sich nicht vorstellen, wie sich das Verhältnis zwischenihm und Lennart danach entwickeln würde. Sie kümmerte sich auch nicht darum. Es hatte seine Zeit gebraucht, aber es war ihr gelungen, die Rücksichtslosigkeit zu entwickeln, die man brauchte, um sich das Leben zu nehmen.
    Sie schloss die Türen zur Garage, verriegelte sie von innen und schaltete die Leuchtstoffröhre an der Decke an. Sie hätte sich ein freundlicheres Licht gewünscht, aber daran war nun mal nichts zu ändern.
    Der Staubsaugerschlauch passte so gut auf das Auspuffrohr, dass sie gar kein Klebeband benötigte. Sie zog den Schlauch um das Auto herum und klemmte das Ende in das Fenster der Hintertür. Dann stieg sie ein, setzte sich auf den Fahrersitz und zog die Tür hinter sich zu.
    So. Das war das.
    Der Autoschlüssel hing an einem Bund mit einem Snoopy-Anhänger. Mangels Alternativen küsste sie den kleinen Hund auf die Schnauze, sagte Lebewohl, steckte den Schlüssel ins Zündschloss und drehte ihn herum. Der Motor sprang an.
    Und das Autoradio. Sie hatte vergessen, dass irgendeine Fehlschaltung es unmöglich machte, das Radio auszuschalten, solange die Zündung an war. Während die Abgase durch das Fenster hineindrangen und die Luft im Auto diesig wurde, musste sie irgendeinem angesagten Komiker zuhören, der von einem brüllend komischen Zwischenfall in einer Kneipe in Västerås erzählte. Laila schloss die Augen und versuchte, das Gleiche mit ihren Ohren zu tun.
    Es dauerte nur eine Minute, bis eine gewisse Schläfrigkeit und leichte Übelkeit Besitz von ihr ergriffen hatten. Die Augenlider wogen hundertmal so viel wie sonst und befanden sich an einem Ort weit außerhalb ihres Körpers, wo sie sie nicht mehr öffnen konnte. Alles verlief so, wie sie es sich erhofft hatte, und die Bewusstlosigkeit kam immer näher herangekrochen. Aus weiter Entfernung hörte sie, wie der Komiker seine Geschichte auf eine Weise abrundete, die signalisierte, dass an dieser Stelle gelacht werden durfte, und anschließend eine Platte auflegte.Laila würde zu den Klängen eines zeitgenössischen Pop-Hits sterben, aber es war ihr egal. Eine taktfeste Trompete erklang, ein unaufhaltsam marschierender Trommelklang und dann eine Stimme, die Laila wiedererkannte.

    Hallo, Stockholmboys, hier seht ihr eure alte Annie, ein Ekerö-Girl, und ich bin noch ganz okay!
    Julia Cæsar. Mit herausfordernder Stimme sang sie ihr Couplet »Annie aus Amörika«. Mit zweiundachtzig Jahren hatte sie noch einen Hit gelandet.

    Ich floh von Bräutigam und Mama und nichts wie rauf aufs Schiff und übern Teich zum Lande Ju-Ess-Ejj!
    Laila wusste, was als Nächstes kam, und ihr Körper spannte sich, die Augenlider flatterten, und sie biss die Zähne zusammen, als Julia Cæsar von den Zehenspitzen Anlauf nahm und schrie, dass es auf der Tonaufnahme schepperte: »JUUNAAJJTITT STEJTS OFF AMÖRRIKAA!«
    Laila zwang die Augen auf. Das Auto war voller giftiger Dämpfe, und ihre Muskeln waren aus Blei. Im Radio sang Julia Cæsar mit ihrer unglaublich kräftigen Greisenstimme weiter.

    … wie ich Tränen aus den Augen wischte, weil ich dachte,
    dass ja irgendetwas an dem alten Sweden
    doch ganz very vell olrajt war!
    Laila hustete. Es gelang ihr, die Arme zu bewegen und sich die Augen zu reiben. Ein Klumpen im Magen drängte in den Hals hinauf.
    Oh verdammt. VERDAMMT.
    Julia Cæsar. Zweiundachtzig Jahre alt. Stand vor dem Mikrofon und sang diesen kompletten Nonsens mit einer Lust und einem Selbstbewusstsein. Sie hatte sie im Fernsehen gesehen.Das graue, gewellte Haar, der alte, schwere Körper und die weit ausholenden Arme, das schelmische Glitzern in ihren Augen, während sie diese Bagatelle herausschmetterte.
    Es ging nicht mehr. Laila bekam ihren eingeschlafenen linken Arm los und ließ ihn auf den Türhebel fallen. Sie zog, und die Tür öffnete sich. Laila wälzte sich zur Seite und krabbelte auf den Garagenboden hinaus. Während sie auf das Tor zukroch, schwankte

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