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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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serviert hatte, erfüllte es seinen Zweck. Ihre Fähigkeiten waren anerkannt worden und Lennart konnte fortfahren: »Du weißt, dass ich ein absolutes Gehör habe. Nachdem ich die Plastiktüte geöffnet und sie herausgeholt hatte … begann sie zu singen. Zuerst ein E. Dann ein C. Und schließlich ein A. Und ich meine damit kein Geschrei, das wie ein Ton klang, sondern … Sinustöne . Perfekte Sinustöne. Wenn du ein Messgerät an ihr A gehalten hättest, wären vierhundertvierzig Hertz angezeigt worden.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich meine gar nichts. Es war einfach so. Sie sang eben. Und ich habe noch nie etwas Vergleichbares gehört. Kein Schwanken, kein Kratzen. Als würde ein … Engel singen. Ich habe es immer noch im Ohr.«
    »Was willst du damit sagen, Lennart?«
    »Dass ich sie nicht weggeben kann. Vollkommen unmöglich.«
    5
    Der Kaffee war ausgetrunken. Das Kind schlief. Laila stapfte mit einem Holzlöffel in der Hand durch die Küche und schwang ihn durch die Luft, als wollte sie neue Argumente damit einsammeln. Lennart saß mit aufgestütztem Kopf am Tisch und hörte nicht zu.
    »Wir haben gar nicht die Möglichkeit, uns um ein Kind zu kümmern«, sagte Laila. »Wie soll das denn funktionieren bei dem Leben, das wir führen? Ich habe jedenfalls keine Lust, alles noch einmal von Anfang an durchzumachen mit den schlaflosen Nächten und dass man ständig an das Kind gefesselt ist. Gerade jetzt, wo wir endlich …«
    Der Löffel hielt inne und machte eine zögerliche Seitwärtsbewegung. Laila wollte es nicht sagen, aber weil sie glaubte, dass dieses Argument Eindruck auf Lennart machen würde, sagte sie es trotzdem:
    »… wo wir endlich Jerry aus dem Haus haben. Sollen wir das alles jetzt noch mal durchmachen? Und überhaupt, Lennart, entschuldige, dass ich das sagen muss, aber ich glaube nicht, dass wir die geringste Chance haben, dass jemand uns als Adoptiveltern akzeptieren würde. Zum einen sind wir zu alt …«
    »Laila.«
    »Und du kannst dich darauf verlassen, dass sie Akten über Jerry haben, sie werden uns fragen …«
    Lennart schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, hart. Der Löffel hielt inne, und der Redeschwall kam zum Erliegen.
    »Die Frage einer Adoption wird sich gar nicht erst stellen«, sagte Lennart. »Ich habe nicht vor, sie wegzugeben. Niemand darf erfahren, dass sie bei uns ist. Aus genau den Gründen, die du so überzeugend dargelegt hast.«
    Laila ließ den Löffel fallen. Er sprang kurz in die Höhe und blieb dann stumm zwischen ihnen liegen. Laila schaute Lennart an, schaute den Löffel an. Als er keine Anstalten machte, ihn aufzuheben, ging sie ungelenk in die Hocke und nahm ihn in den Arm, als ob er das Kind wäre, über das sie gerade sprachen.
    »Jetzt bist du verrückt geworden, Lennart«, flüsterte sie. »Jetzt bist du vollkommen verrückt geworden.«
    Lennart zuckte mit den Schultern.
    »Aber so wird es sein. Du musst dich eben damit abfinden.«
    Lailas Mund öffnete sich und klappte wieder zu. Der Löffel wurde herumgewirbelt, als sollte er eine Schar unsichtbarer Dämonen vertreiben. Als Laila schließlich kurz davor war, einen der Sätze auszusprechen, die sich in ihrer Kehle stauten, klopfte es an der Tür.
    Lennart sprang vom Tisch auf, schubste Laila zur Seite und eilte ins Wohnzimmer, wo er den Korb mit dem immer noch schlafenden Kind hochhob. Das Klopfen, das sie gehört hatten, war ein so alltägliches Ereignis, dass er es sofort wiedererkannt hatte. Jerry war zufällig gerade in der Gegend .
    Mit dem Korb in der Hand trat er vor Laila und hielt einen gestreckten Zeigefinger vor ihre Nase: »Kein Wort, hörst du? Kein einziges Wort!«
    Lailas aufgerissene Augen schielten leicht, während sie den Kopf schüttelte. Lennart raffte die Babysachen zusammen und warf sie in die Besenkammer, bevor er zur Kellertreppe eilte. Als er die Tür hinter sich zuzog, hörte er Lailas humpelnde Schritteim Flur. Er schlich die Treppe hinunter, wobei er den Korb am Schaukeln zu hindern versuchte, damit das Baby nicht aufwachte. Er ging am Heizungsraum vorbei und öffnete die Tür zum Gästezimmer, Jerrys altem Kinderzimmer.
    Ein Welle feuchter Kühle schlug ihm entgegen. Das Gästezimmer hatte noch keinen einzigen Gast gesehen, seit Jerry ausgezogen war, und der einzige Besuch, den das Zimmer bekam, war er selbst, wenn er zweimal im Jahr hinunterging, um zu lüften. Ein schwacher Geruch nach Schimmel hing in den Decken und Kissen.
    Er stellte den Korb auf dem Bett ab und

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