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Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Titel: Wolfskrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. D. Lachlan
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sich nichts weiter dabei, doch der Mann bewegte sich nicht. Ein zweiter kam hinzu, dann ein dritter und ein vierter. Vali sah sich um. Auch dort konnte er die Umrisse von Schilden und Speeren erkennen. Insgesamt mussten es gut zwanzig Männer sein. Er warf einen Blick zu Bragi und dem Wolfsmann, dann nach links. Dort schob sich gerade ein dunkler Schatten vor die Gasse und blieb stehen. Also nach rechts. Worte waren nicht nötig, die drei setzten sich gleichzeitig in Bewegung und liefen am Wasser entlang weiter, dann einen kleinen Abhang hinauf durch eine schmale Gasse zwischen einigen Häusern. Manchmal musste Vali sich ducken, um nicht mit dem Kopf gegen die niedrigen Dächer zu stoßen, die einander beinahe berührten. Fast blind stolperte er durch die Dunkelheit, rutschte auf den glatten Planken des Weges aus und bemühte sich um einen Ausgleich zwischen Vorsicht und Eile. Egal. Wenn er nicht gut sehen konnte, dann konnten es die Verfolger auch nicht.
    Er lief am Licht der Kerzen und Feuer vorbei, das aus offenen Türen auf die Gasse fiel, goldene Flecken in der Finsternis. Endlich entdeckte er links einen anderen, viel größeren Schein – ein silbernes Schimmern, das gleich wieder verschwand, ähnlich einer Klinge, die jemand im Dunkeln aus der Scheide zog. Das Wasser.
    »Hier entlang«, sagte er und hoffte, Bragi und Feileg seien dicht genug hinter ihm, um es zu hören. So schnell es auf den glitschigen Brettern möglich war, liefen sie den Hügel hinauf, doch dann waren sie abermals von Schatten umringt, die ihnen den Weg verstellten. Zur Seite konnte Vali nicht ausweichen, denn dort war der Weg vom äußeren Schutzwall der Stadt blockiert. Vali und seine Gefährten saßen in der Falle. Die Gestalten kamen nicht näher, sondern blieben in einiger Entfernung stehen.
    Bragi flüsterte ihm ins Ohr: »Mach dich darauf gefasst, deinen Platz bei deinen Vorfahren in Odins Halle einzunehmen. «
    »Noch werde ich niemanden bitten, auf der Bank zur Seite zu rücken«, erwiderte Vali. Inzwischen hatten sich viele Leute genähert, von denen einige brennende Fackeln trugen. Vali konnte nun erkennen, dass auch Adlige unter ihnen waren. Einige waren mit Speeren bewaffnet, andere mit Schwertern. Ein Mann hatte die Waffe gezogen. »Wenn es überhaupt einen Moment gibt, den Prinzen zu spielen, dann ist es dieser«, sagte Vali.
    Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und schritt zu den Männern, die vor ihm standen.
    »Und da dachte ich doch, ihr seid Piraten. Was schleicht ihr Männer hier im Dunkeln herum?«
    »Wir sind Gefolgsleute Hemmings, des Königs von Dänemark, dem mächtigen Herrscher über zahllose Schiffe«, erwiderte eine Stimme.
    »Endlich kommt ihr. König Hemmings Willkommensgruß ließ so lange auf sich warten, dass ich beschloss, wieder auf mein Wellenross zu steigen. Wahrlich, es scheint mir doch, als würde ich eher satt, wenn ich zehn Tage lang dem Zug der Makrelen ins Hordaland zur Tafel meines Vaters folge, als wenn ich auf die dänische Gastfreundschaft warte.« Vali bemühte sich, wie ein Prinz zu sprechen, um wie ein Prinz behandelt zu werden.
    »Die Verzögerung tut uns leid«, erwiderte der Mann. »Der König weilt nicht hier, und es hat eine Weile gedauert, bis uns die Kunde von deiner Ankunft erreicht hat. Wir sind so beschämt wie Geirroth, als er Odin die Gabe des Mets verweigerte. «
    »Ist Geirroth nicht in sein Schwert gestürzt?«, warf Bragi leise ein.
    »Deine Worte sind so süß wie Iduns Äpfel«, erwiderte Vali. »Wir grüßen euch, Hemmings Männer, ihr tapferen Speerträger der Dänen und Söhne der Ehre.«
    Vali stand jetzt direkt vor dem Mann, der ihm zuerst den Weg versperrt hatte. Der Krieger trug kostbare Kleidung, eine goldene Brosche schimmerte wie eine Kerze im Dunkeln, und an der Hüfte hing ein gutes Schwert, dessen Scheide mit Edelsteinen verziert war. Er war groß und schmal und dem Auftreten nach ein mächtiger Krieger.
    »Ich bin Skardi, Sohn des Hrolf«, erklärte der Mann, »bewährter Ratgeber Hemmings des Großen, des Feindes der Franken und Beschützers der Dänen, der von acht Königreichen Tribut nimmt und dessen Ruhm andauern wird, bis die Götter uns vernichten.«
    »Ich bin Vali, Sohn von Authun dem Erbarmungslosen, der Geißel des Nordens und des allseits gefürchteten Herrschers in Mittelerde. Ich bin das Mündel von Gabelbart, dem König der Rygir, dessen Name überall unter dem Schädeldach des Himmelsgottes gepriesen wird.«
    Vali blickte nach

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