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Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Titel: Wolfskrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. D. Lachlan
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tat er es.
    »Frau, ich habe an dich gedacht«, sagte er.
    Sie neigte den Kopf.
    »Diese Gedanken haben mich hergezogen.« Er deutete auf den Teich. »Der Mann, den ich vor deinen Augen zum Meeresgrund geschickt habe, und die anderen Brüder, die ich verschwendet habe, sind dort drinnen. Es scheint mir, als sei dies ein magischer Teich, der nicht nur aus den Hügeln, sondern auch von den Tränen der Witwen und Waisen gespeist wird, denen ich die Liebsten genommen habe.«
    Er warf einen Blick zum Wasserfall und drehte sich wieder zu ihr um. Kein Feind hätte ihn in eine solche Erregung versetzen können.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich bereue, was ich dir angetan habe. Dein Gesicht sucht mich in meinen Träumen heim. Ich habe dir die Kinder weggenommen und dich den Ungeheuern überlassen. Und wozu? Um das Schicksal zu beeinflussen, obwohl wir doch alle wissen, dass es schon bei der Geburt festgelegt wird. Der Junge wird den Horda nicht den ewigen Ruhm bringen, oder wenn doch, dann jedenfalls nicht auf irgendeine Weise, die ich vorhersehen könnte. Und selbst wenn er es tut, was nützt es schon?«
    Saitada schwieg immer noch. Sie hasste den König nicht. Er hatte nichts weiter getan, als sie von einem Ort zu einem anderen zu bringen, genau wie sie vom Schmied zum Bauern und dann zu den Priestern gelangt war. Es war ihr Schicksal, eine Sklavin zu sein. Jedenfalls hatte er sie nicht wie die Hexe von ihren Kindern getrennt.
    Authun sah das anders und wollte vor Scham schier zergehen. Diese Scham hatte ihn bereits aus seinem Königreich vertrieben, fort von seiner Familie und seinen Schlachten. Seitdem saß er im kalten Wald, lauschte Jahr um Jahr der Stimme des Wassers und kämpfte gegen den Menschen an, der er einst gewesen war. Und doch, wenn Räuber kamen, wenn Bären ihn angriffen oder der Winter gar zu grimmig wurde, mochte er sich nicht aufgeben. Er konnte nicht sterben, sondern kämpfte um sein Leben. Er jagte, obwohl er lieber verhungert wäre, er trank, wenn er hätte verdursten können. Saitada hatte sich geirrt. Authun konnte niemanden mehr töten. Er konnte nicht einmal sich selbst töten, vermochte nicht die Schwelle zu überschreiten, über die er so viele andere gestoßen hatte. Die Ehrlosigkeit schwebte über ihm wie eine mächtige Faust, die ihn jeden Augenblick zu zerschmettern drohte.
    »Was soll ich für dich tun, Frau?«
    Saitada deutete nach Norden.
    »Soll ich mit dir kommen? Wozu? Du hast mir Bedauern und Verzweiflung gebracht. Welche anderen Gaben hast du noch für mich?«
    Saitada starrte ihm in die Augen und sprach das einzige Wort aus, das sie, von seinem Namen abgesehen, jemals in seiner Sprache gesprochen hatte. Das Wort, das die Jungen in den Hexenhöhlen mit bebenden Lippen geflüstert, das die Mädchen zaudernd gehaucht hatten.
    »Tod«, sagte sie. Sie trat vor und drückte ihm das Bündel, das sie trug, in die Hände. Er öffnete es und erblickte im bleichen Licht die Schwertscheide, zog die Waffe heraus und betrachtete das kalte Funkeln auf dem Stahl des Mondschwerts.
    »Also werde ich dir folgen«, versprach er.
    Saitada drehte sich um und ging voraus. Aus dem Wald hinaus und weiter, immer weiter.

49
     

Manifestation
    D ie Hexe hatte ihre Kräfte auf Lieaibolmmai gerichtet und ihm genug Kraft geschenkt, um sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Sie hatte die Schlinge aufgespannt, er hatte den Kopf hindurchgeschoben und war gesprungen. Als er durch die Zähne des Wolfs starb, war ihr Geist wieder frei.
    Sie hatte sich in der untersten Höhle im Maul des Wolfs verkrochen, nackt auf dem scharfkantigen Stein gelegen und verlangt, dass die Götter ihr Leiden mit einer Offenbarung belohnten. Sie hatte die Tür aufstoßen wollen, die tiefer in die Erde führte, bis zum gefesselten Gott, zu seinen Schlangen und seiner Schale. Doch sie hatte ihn nicht gefunden. Die Gänge, in denen er hauste, waren noch da gewesen, doch sie hatte ihn nirgends entdeckt, nicht einmal einen schwachen Nachhall seiner Gegenwart. Erfüllt von Schmerzen, Enttäuschung und in den Fängen des Wahnsinns hatte sie nicht einmal bemerkt, dass das Schwert, das sie verzaubert hatte, verschwunden war.
    Lieaibolmmais Tod hatte sie getroffen, als hätte ein Blitz die Luft gespalten. Es fühlte sich an wie ein Haus, dessen Türen man nach einem harten Winter im Frühling endlich wieder offen stehen lassen kann.
    Mühsam kam sie von den unebenen Steinen hoch und stand schmutzig und blutig da. Obwohl die Königin sich

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