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Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Titel: Wolfskrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. D. Lachlan
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einem Ende senkte sich die Decke bis zum Boden und bildete eine Nische, die dem geöffneten Maul eines Tiers nicht unähnlich war. Dort hatte jemand Adisla auf die scharfkantigen Steine gefesselt. Sie war voller Blut. Feilegs Herz setzte einen Moment aus, als er sie sah.
    Die Hexe, deren Gesicht vom Blut aus dem zerstörten Auge bedeckt war, starrte benommen ins Leere. Sie hatte einen abgebrochenen Speer in der Hand, um den Hals hing ein Stück Seil mit einem komplizierten Knoten am Ende. Feileg erkannte den Henkersknoten: Odins Symbol! Der Wolfsmann fürchtete sich vor dem magischen Kind und war entsetzt über Adislas Zustand, überwand sich jedoch, etwas zu sagen.
    »Herrin«, begann er und hinkte unterdessen so schnell er konnte zu Adisla, »wir müssen etwas äußerst Wichtiges vollbringen. Ein Freund von uns ist verhext und hat die Gestalt eines Wolfs angenommen. Er ist hier in den Höhlen. Wir brauchen dich, du musst deine Kunst einsetzen, um ihn zu heilen. Ich habe Gold und kann bezahlen.«
    Adisla zitterte. Feileg konnte erkennen, dass sie viel Blut verloren hatte. Sie war mit Lederschnüren an rostige Nägel im Fels gefesselt. Feileg schnitt die Riemen mit dem Mondschwert durch, dann drückte er Adisla an sich und küsste sie auf die Stirn. Sie war schwach und konnte sich kaum bewegen, trotzdem versuchte sie, ihm etwas zu sagen. Feileg beugte sich vor und hielt das Ohr an ihren Mund.
    »Ich habe in ihren Geist geblickt«, erklärte Adisla. »Ich habe in sie hineingeschaut. Feileg, lauf weg.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Selbst wenn ich es wollte, könnte ich nicht weglaufen. Aber ich will es sowieso nicht«, erwiderte er. »Ich bleibe hier bei dir. Es wird alles gut. Sie wird tun, worum wir sie bitten, nicht wahr, Herrin?«
    Die Hexe schwieg. Über ihnen im Gang gab es ein dumpfes Geräusch.
    »Sie hat mich an die Steine gefesselt und mir übel mitgespielt, Feileg.«
    »Dann wird sie es wiedergutmachen oder sterben. Sie kann ihn heilen.«
    »Nein, du verstehst es nicht.«
    »Sie ist alles, was wir haben. Wir müssen sie dazu bringen, dass sie tut, was wir wollen.«
    »Nein, Feileg, nein.« Adisla zitterte und schluchzte.
    Der Wolf war das Werk einer gewaltigen, schrecklichen Magie, wie Adisla genau wusste. Gullveig glaubte, diese Kräfte steuern zu können, doch Adisla hatte einen Blick in den Geist der Hexe geworfen und die Gefahr erkannt. Etwas, das ein Teil von Gullveig war und zugleich doch nicht zu ihr gehörte und viel mächtiger war als sie, unterwarf sie seinem Willen. Dieser Einfluss, was es auch war, fühlte sich kalt und gierig an. Es wollte durch die Kiefer des Wolfs den Tod bringen, und dieser Tod stand mit Adislas eigenem und dem Tod Feilegs und Valis in Verbindung. Es war ein ewiger Kreislauf von Wiedergeburt und Gemetzel, und all dieses Blutvergießen kam im Pulsieren der Rune zum Ausdruck.
    »Er wird sie und auch uns bis in alle Ewigkeit immer und immer wieder umbringen. Ich habe in sie geblickt, ich kann es kommen sehen. Du musst sie töten, bevor er es tut. Er wird die Prophezeiung erfüllen, und dann sind wir verdammt.«
    »Ich werde nicht zulassen, dass er sie tötet«, widersprach Feileg.
    »Wie willst du ihn aufhalten?«
    »Dieses Schwert hier kann ihn verletzen«, sagte der Wolfsmann. »Es wird ihn vertreiben. Kein Wolf blutet gern.«
    Er gab sich Mühe, zuversichtlich zu sprechen, setzte am Ende aber doch größeres Vertrauen in die Kräfte der Hexe als in die eigene Schwertkunst.
    Wieder ertönte ein dumpfer Knall, näher jetzt, und ein schreckliches Heulen brach los. Die Hexe drehte den Kopf in die entsprechende Richtung. Feileg war davon überzeugt, dass der Gang zu schmal war, um dem Wolf Durchlass zu gewähren. So konnte die Hexe außer Reichweite seiner Zähne arbeiten.
    Feileg blickte auf Adisla hinab. »Du bekommst deinen Prinzen zurück«, versprach er ihr.
    »Nein«, antwortete sie. »Nein, ich habe es gesehen. Töte sie, Feileg. Töte sie, bevor es zu spät ist. Wir können gegen ein Ungeheuer kämpfen, aber du kannst keinen Gott besiegen.«
    »Sie ist unsere Rettung.«
    »Sie ist unser Tod, immer wieder bis in alle Ewigkeit. Auf dich und mich, auf Bragi und die anderen warten nur Qualen und Schrecken ohne Ende. Immer wieder aufs Neue sucht sie den Tod in den Kiefern des Wolfs. Du musst sie töten. Töte sie, bevor sie uns tötet.«
    »Adisla, meine Liebe«, sagte er. »Der Wolf ist da. Er ist gekommen und könnte uns für alle Ewigkeit hier festsetzen. Ich bin kein

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