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Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Titel: Wolfskrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. D. Lachlan
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behindert. Als das stumpfe Ende an der Wand des Hohlwegs hängen blieb, schrie er auf, stolperte und stürzte. Die Axt und die Steine verfehlten ihre Ziele.
    Die Berserker hatten keine Schilde, sondern nur Speere oder Steine in einer und riesige Äxte in der anderen Hand. Vali duckte sich hinter seinen Schild, als ein Schwarm von Wurfgeschossen herüberflog. Eine Speerspitze durchschlug den Schild, und die Waffe blieb stecken, ohne ihn zu verletzen. Auch sonst wurde niemand getroffen. Der Schildwall hatte vorerst seinen Zweck erfüllt.
    Valis Schild, in dem der Speer steckte, war jetzt schwer und unhandlich. Falls ein Feind am Schaft zog, und die Waffe löste sich nicht augenblicklich, würde Vali den Schild verlieren. Die Berserker rannten gegen den Schildwall an, allerdings nicht ganz so stürmisch, wie er es erwartet hätte. Zuerst mussten sie den Speeren der Verteidiger ausweichen, sie mit den Äxten abhacken oder sie packen und zur Seite drücken. Der Aufprall, mit dem Vali rechnete, blieb aus, da die Gegner sich vorerst darauf beschränkten, die Waffen zu schwingen. Dann griffen seine eigenen Männer aus der zweiten Reihe an und stachen mit langen Speeren auf die Angreifer ein. Ein Berserker kam durch und trieb seine Axt tief in einen Schild hinein. Dann folgte ein zweiter und schließlich noch weitere Berserker dem Beispiel des ersten. Vali erkannte, dass sie überlegter vorgingen, als er es ihnen zugetraut hätte. Sie schoben die Schilde weg oder schlugen Äxte als Handgriffe hinein, um sie und mit ihnen auch die Besitzer wegzuziehen, die mit den beschwerten Schilden sowieso nicht mehr viel anfangen konnten.
    Direkt vor Vali schleuderte ein Berserker seine Axt und packte den Speer, der in Valis Schild steckte. Gleichzeitig zog er sein Messer. Offensichtlich wollte er den Schild wegdrücken und Vali im Nahkampf angehen. Doch der Speer kam frei, und er taumelte zurück. Vali nutzte den Vorteil nicht aus und verzichtete darauf, vorzustoßen und den Mann niederzutrampeln.
    »Haltet den Schildwall!«, rief er. »Haltet den Schildwall!«
    Wieder bekam er einen Hieb ab. Bjarki drosch seine riesige Axt auf Valis Schild und riss ihn herunter. Er war so stark, dass Vali nach vorne taumelte. Die Axt war vorübergehend nutzlos, doch der Berserker versetzte Vali einen mächtigen Tritt in den Bauch, nachdem er den Schild weggezogen hatte, und der Prinz ging zu Boden. Bodvar Bjarki war nicht so berauscht, dass er nicht mehr wusste, gegen wen er kämpfte, auch wenn er stammelte und unzusammenhängend sprach.
    »Tod, Prinz. Blut und Tod.«
    Jemand stieß mit einem Speer nach dem Berserker, was vorübergehend dessen Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Er rüttelte an seiner Axt, zog sie heraus, prügelte auf den Schildwall ein und streckte den Mann nieder. Die Verteidigung brach zusammen. Der Berserker tötete einen, dann noch einen Gegner. Mit einem Axthieb spaltete er einem Bauern den Kopf. Bragi jagte unterdessen einem Gegner das Schwert in den Bauch, doch er schien der Einzige zu sein, der ernsthaft Gegenwehr leistete. Vali erkannte den Wert der Berserker im Kampf und war froh, dass nicht auch noch die dänischen Krieger folgten. Der Schildwall war fast zusammengebrochen, und ein Vorstoß einer zweiten Welle von Angreifern hätte unweigerlich die Entscheidung gebracht. Vali kam wieder zu Atem und rappelte sich auf. Bjarki schlug gerade auf einen anderen Schild ein und riss ihn weg, verlor dabei aber seine Waffe, die hinter ihm auf den Weg fiel.
    Vali hatte keine Waffe, keinen Schild und keine andere Wahl. Er durfte nicht zulassen, dass der Berserker sein Schwert zog. Also sprang er ihn an und schlug mit beiden Fäusten nach dem Kinn des Feindes, um ihm das Genick zu brechen. Jetzt zahlte sich aus, dass er in Bragis Lektionen hin und wieder doch aufgepasst hatte. Er stieß sich mit beiden Beinen ab, um kraftvoll aufwärts schlagen zu können, und traf das Kinn. Der Berserker taumelte einen Schritt zurück, stolperte über einen Toten und stürzte hin. Dabei prallte er mit dem Hinterkopf gegen die Wand des Hohlwegs und blieb reglos liegen.
    Vali hatte keine Zeit, sich über den Sieg zu freuen. »Angreifen! «, rief er. »Angreifen!«
    Bragi hatte vier Männer mit Schilden um sich gesammelt, die sich jetzt aufmachten, die verbliebenen Berserker zu attackieren. Drei von ihnen kämpften noch, zerrten an den Schilden, schlugen die Speerspitzen zur Seite, stachen und brüllten. Vali hob einen Speer auf, der bis auf Armeslänge

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