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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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ich seit langer, langer Zeit irgendetwas gewollt hatte.
    ErschiendasGleichezuempfinden,weilerdenKnopfmeinerShortsabriss.KeinervonunshörtedasKlopfenanderTür.Verdammt,manhättevermutlicheinehalbeStundelangdagegenklopfenkönnen,ohnedassichesgehörthätte.JemandriefmeinenNamenundfingan,wiewildgegendieTürzuhämmern.
    Wir fluchten beide, während wir unsere Kleidungsstücke wieder dahin verfrachteten, wohin sie gehörten. Ich hastete zur Tür.
    „Der Grund sollte besser gut sein“, sagte ich, als ich sie öffnete.
    Edward Mandenauer stand im Flur. Ein paar meiner Nachbarn waren rausgekommen, um nachzusehen, was der Tumult zu bedeuten hatte. Sie starrten ihn an wie einen Verrückten. Natürlich bekamen sie in unserem Teil der Wälder selten einen ausgezehrten alten Mann mit einem Gewehr in jeder Hand und einem Munitionsgürtel über der Schulter zu Gesicht. Er hatte Ähnlichkeit mit Rambo, sechzig Jahre nach dessen letztem Krieg.
    „Er arbeitet mit mir“, erklärte ich, um die Leute wieder in ihre Wohnungen zurückzuscheuchen.
    Nachdem sie verschwunden ware n – wenn auch nur zögerlich, denn wir erlebten in unserem Teil der Wälder auch nicht oft etwas Aufregende s – , drehte ich mich zu Mandenauer um. „ Was tun Sie hier?“
    „Wir müssen jagen gehen, Jessie.“ Er warf mir eins der Gewehre zu. Ich hatte keine andere Wahl, als die Waffe aufzufangen oder mich von ihr umhauen zu lassen.
    „Es ist erst neun. Ich dachte, wir hätten ausgemacht, uns um elf zu treffen.“
    „Wir treffen uns jetzt.“
    Ich hörte, wie Cadotte hinter mir aufstand. Die Bewegung lenkte Mandenauers Aufmerksamkeit auf ihn. Die Augen des alten Mannes verengten sich, als er erst ihn und dann mich von Kopf bis Fuß musterte.
    Meine Wangen wurden heiß. Es war, als würde man von seinem eigenen Großvater auf dem Rücksitz eines Autos erwischt.
    Aber er war nicht mein Großvater. Ich war über einundzwanzig und nicht im Dienst, verdammt noch mal.
    „Ich habe zu tun.“
    „Jemand wurde gebissen. Wir müssen los.“ Er drehte sich um und wollte den Flur hinunterlaufen.
    „Warten Sie!“, rief ich.
    Das änderte alles.
    Mandenauer blieb stehen. „Wir müssen zum Tatort. Schnell.“
    Ich sah an mir runter. Ich konnte unmöglich in Shorts und einem ärmellosen Top durch den Wald laufen. Ich würde nicht nur übel zerkratzt werden; die Stechmücken würden mich bei lebendigem Leib auffressen. Derlei Ablenkungen zerstörten die Konzentration eines Menschen. Ohne meine Konzentration könnte ich getötet werde n – und Mandenauer gleich mit.
    „Zwei Minuten“, sagte ich und rannte ins Badezimmer.
    Ich brauchte drei, aber na wenn schon. Ich holte mein Gewehr aus dem Tresor, legte das von Mandenauer hinein, schnappte mir eine Schachtel mit Munition und rannte los. Cadotte und Mandenauer starrten einander an, wie zwei Hunde, die denselben Knochen gefunden hatten. Was hatten sie für ein Problem?
    „Ich muss los“, informierte ich Cadotte. „Tut mir leid.“
    Und es tat mir leid. Mein Leben war gerade in ziemlich netten Bahnen verlaufen, als Mandenauer aufgetaucht war.
    Cadotte nickte. „Ich weiß. Ich werde schnell aufräumen und dann gehen.“
    Ich zögerte. Ich wollte ihn nicht allein in meiner Wohnung lassen, aber seine zu einem ordentlichen Stapel angeordneten Papiere lagen jetzt über meinen ganzen Tisch verstreu t – wir mussten ihn zum Einsturz gebracht haben, während wir anderweitig beschäftigt gewesen waren. Er hatte keine Schuhe an. Verdammt. Seine Jeans war nicht zugeknöpft. Über dem Bund blitzte ein Streifen glatter, brauner Haut. Mein Mund schmeckte ihn noch immer.
    Ich musste hier raus. „Danke. Ic h … “
    „Ich ruf dich an“, erwiderte er.
    Mandenauer schnaubte. Ich warf ihm einen bösen Blick zu, und er zuckte mit den Schultern. „Ihre Telefone funktionieren nicht. Der Sheriff hat versucht, Sie anzurufen, genau wie diese schandmäulige Harpyie, die behauptet, Ihre Freundin zu sein.“
    Verdammt. Ich hatte die Telefone abgeschaltet. Ich würde nicht mehr viel von einem Hintern haben, wenn Clyde damit fertig war, in ihn hineinzutreten.

18
    Wir stiegen in mein Auto, und ich griff nach dem Funkgerät. „Hier Drei Adam Eins. Bin auf dem Weg zu diesem Notfall. Ich brauche die Adresse.“
    „Himmelherrgott noch mal, Mädchen, wo hast du gesteckt?“ Zees vom jahrzehntelangen Rauchen ohnehin kratzige Stimme klang in ihrer Verärgerung noch rauer.
    „Zu Hause. Außer Dienst.“ Ich sah auf meine Uhr. „Warum sitzt du

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