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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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nichts.
    »Verzeihung.« Er ließ von dem Mann ab, der ihn finster anstarrte und kurz davor schien, Marty eins auf seinen bereits arg malträtierten Riechkolben zu geben. »Ich dachte, ich hätte eine Spinne gesehen, aber es war nur Ihre Tätowierung. Interessantes Motiv. Was bedeutet es?«
    »Ich mag Enten«, grunzte Rob, bevor er ihnen die Tür vor der Nase zuschlug.
    »Wer ist der Nächste?«, fragte Marty.
    Kris erwähnte Effy lieber nicht. Sie wollte nicht wissen oder sich auch nur ausmalen, wozu ihr Bruder fähig wäre, um einen Blick auf das Tattoo ihrer Vermieterin zu werfen. Außerdem wäre es bestimmt keine gute Idee, erneut an die Tür zu klopfen, die Rob gerade zugeknallt hatte. Also gab Kris Marty stattdessen seinen Kaffee zurück, dann führte sie ihn zum Revier. Wenige Minuten später trafen sie Alan Mac in seinem Büro an.
    Artigkeiten wurden ausgetauscht. »Darf ich Ihnen meinen Bruder vorstellen?« Lächeln. Nicken. »Sind Sie gegen eine Tür gelaufen?« Nicken. Lächeln.
    Marty versuchte, seinen Becher von der rechten Hand in die linke zu wechseln, um Alan Mac die Hand schütteln zu können, dabei stellte er sich derart ungeschickt an, dass der Kaffee durch die Luft spritzte … und das saubere Hemd des Polizeichefs von oben bis unter bekleckerte.
    Kris betrachtete ihren Bruder mit neuem Respekt. Er machte seine Sache echt gut.
    Sie war gespannt, wie Marty sich zu der Umkleide, der Herrentoilette oder wohin auch immer Alan Mac sich zurückziehen würde, um das Hemd zu wechseln, Zugang verschaffen wollte.
    Aber der Kaffee musste noch immer ungemütlich heiß gewesen sein, denn der Polizeichef riss sich das Hemd mit großer Hast vom Leib. Da er darunter nur etwas trug, das man in den Staaten als Muskelshirt bezeichnete, war die Tätowierung deutlich erkennbar. Sie sah aus wie ein Schwanz.
    Mehr war da nicht. Nur ein Schwanz, der sich um Alan Macs ansehnlichen Bizeps schlängelte, bevor er sich am Ende zu etwas emporringelte, das an den Kopf eines Fragezeichens erinnerte.
    »Ich werde Ihnen ein neues Hemd kaufen«, versprach Marty.
    »Ich habe hier noch ein anderes.« Alan Mac fasste in eine der unteren Schreibtischschubladen und nahm ein akkurat gefaltetes Hemd heraus. »Nachdem ich ständig in allen möglichen Mist gerate, bewahre ich hier immer einen Ersatzvorrat auf.«
    »Das ist ein interessantes Tattoo.«
    Alan Mac, der gerade das saubere Hemd ausschüttelte, musterte erst Marty, dann seinen Oberarm.
    »Was stellt es dar?«
    Der Polizeichef schlüpfte schnell in die Ärmel und verdeckte das fragliche Objekt, dann machte er sich an den Knöpfen zu schaffen, als wären sie die größte Herausforderung, der er sich je gestellt hatte.
    »So eins habe ich noch nie gesehen«, fügte Marty hinzu.
    Einen Augenblick befürchtete Kris, dass Alan Mac ihren Bruder einfach ignorieren würde, bis er freiwillig aufgab, doch nachdem er den letzten Knopf geschlossen hatte, hob er den Kopf und sagte: »Ich habe im Highlander-Regiment der Königin gedient.«
    »Sie waren beim Militär«, folgerte Marty nickend. »Und die hatten dort alle diese Tätowierung?«
    Alan Macs Augen wurden schmal. »Ja.«
    »Was stellt sie dar?«
    »Einen Ring des Vertrauens.«
    »Alle für einen und einer für alle«, sagte Marty.
    Der Mann nickte wortlos.
    Das Schweigen wurde erdrückend. Kris fing an, sich unbehaglich zu fühlen. Alan Mac log ganz eindeutig. Sie wussten es, und er wusste, dass sie es wussten.
    »Was genau hat Sie denn in unser hübsches Dorf geführt?«, erkundigte sich der Polizeichef.
    »Ich wollte meine Schwester besuchen.«
    »Hmm«, machte er. »Ein seltsamer Ort für eine Familienzusammenkunft.«
    »Ja, nicht wahr?«, sagte Marty aufgeräumt.
    Der Beamte hatte eindeutig Verdacht geschöpft. Da er derjenige war, der die Nachforschungen über Marty angestellt hatte, war das kaum erstaunlich. Was ihm einen guten Grund liefern würde, Marty ins Kittchen zu stecken, sollte ihn der Wunsch überkommen. Vielleicht würde er Kris nur zum Spaß gleich mit einlochen. Falls Alan Mac etwas Ruchloses im Schilde führte, würden sie womöglich nie wieder freikommen.
    Martys Handy piepte, um den Eingang einer Textnachricht zu vermelden. Er warf einen Blick auf das Display, dann nickte er Alan Mac zu. »Nett, Sie kennengelernt zu haben. Das mit dem Hemd tut mir leid. Kris?«
    Er verließ das Büro und lief schnurstracks weiter. Kris hatte Mühe, zu ihm aufzuschließen. Der Blick des Polizeichefs folgte ihnen, bis sie aus der

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