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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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konnte.
    »Wieso?«, fragte sie.
    »Er war zu lang allein. Das ist nicht richtig.«
    Rob brummte etwas, das stark nach »Ist es doch« klang.
    Doch als Kris ihn bitten wollte, seine Worte zu wiederholen, setzte Effy hinzu: »Hinter ihm liegt ’ne traurige und einsame Zeit. Wenn er Sie ansieht, lächelt er.« Effy linste an Kris vorbei. »Jeder sollte ’nen Grund zum Lächeln haben.«
    Als Liam zurückkam, lächelte er tatsächlich, was auch auf Kris’ Gesicht ein Lächeln zauberte.
    »Du musstest nichts bezahlen?«, fragte sie.
    Rob schnaubte wieder. Dieses Mal bedachte Liam ihn mit einem unwirschen Blick. Der alte Mann zog sein Glas näher zu sich und barg es in seiner Ellbogenbeuge, als würde er in einer Gefängniskantine seinen letzten Bissen Fleisch beschützen.
    Liam richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Kris. »Bei Bedarf helfe ich hier aus. Johnnie würde mir ein paar Bier nie berechnen.«
    Eine langsame, unbeschwerte Melodie ersetzte das leise Dudeln einer Sackpfeife, und einzelne Paare strebten zu dem Tanzboden in der Ecke des Pubs.
    »Es ist Tanzmittwoch«, erklärte Liam. »Johnnie versucht auf diese Weise, auch unter der Woche Gäste anzulocken.« Er setzte sein Glas ab und fasste nach ihrem. »Hättest du Lust?«
    »Zu tanzen?« Kris überließ ihm das Glas. Sie hatte nicht viel fürs Tanzen übrig. Aber normalerweise hatte sie auch nicht viel für Bars, Menschenansammlungen oder Männer übrig.
    Liam nahm wieder ihre Hand, und sie war verloren. Was hatte er nur an sich, das sie dazu brachte, Dinge zu tun, die sie sonst nicht tun würde?
    Die anderen Paare gingen zur Seite, als Liam und Kris die Tanzfläche betraten, allerdings wirkte es eher unterwürfig als freundlich. Sie versuchte, Augenkontakt herzustellen, zu lächeln, sich zu integrieren, aber die anderen waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um es zu bemerken. Einen Moment später war Kris es auch.
    Sie trat in Liams Arme, und er zog sie an sich, bis ihre Wange genau richtig an seiner Schulter ruhte. Er besaß eine natürliche Grazie, und wenn er führte, war es leicht zu folgen. Wohin er führte, wollte sie folgen.
    Beunruhigt von dem Gedanken hob Kris den Kopf. Sie war nicht der Typ, der anderen folgte, vor allem nicht einem Mann, den sie gerade erst kennengelernt hatte, noch dazu in einem Land, in dem sie nur Gast war. Sie durfte sich von dem fantastischen Sex nicht das Hirn vernebeln lassen, auch wenn sie jetzt zum ersten Mal verstand, wie so etwas passieren konnte.
    » Thug mi gaol «, flüsterte er. » Thug mi gaol .«
    Verzaubert lauschte sie dem schönen Klang seiner Stimme, während er mit ihr langsam über den Tanzboden schwebte. Sie wollte die Wange wieder an seine Schulter schmiegen und ihm weiter zuhören. Also tat sie es.
    » Thug mi goal don fhear bhan .« Seine Brust vibrierte, als er die Worte sang. Kris rieb ihre Haut an seinem Hemd, und Liams Duft hüllte sie ein.
    »Wie hinterhältig«, murmelte sie, und er küsste ihr Haar. Wie sollte sie ihn je verlassen?
    Das Lied dauerte an, während sie sich, einander in den Armen haltend, weiter und weiter drehten. Kris wünschte, die Musik würde nie verstummen.
    Sie hatte nur selten Gelegenheit zum Tanzen gehabt, darum beherrschte sie es nicht sehr gut. Liam hingegen tanzte hervorragend, und dank ihm tat sie es nun auch. Nicht ein einziges Mal streiften sie andere Paare, sie kollidierten nicht mit fremden Hinterteilen und traten niemandem auf die Zehen. Sie schienen in einen Kokon aus Musik und Wärme eingesponnen, der ihnen allein gehörte.
    » Agus gealladh dhusta, luaidh «, murmelte Liam.
    Kris hob den Kopf. »Was heißt das?«
    »Ich werde niemals zulassen, dass jemand dir Schaden zufügt, solange ich bei dir bin.«
    Als die Musik verklang, verharrten sie mitten auf der Tanzfläche und sahen sich tief in die Augen. Kris wollte ihn küssen, aber so, wie ihre Haut kribbelte, prickelte, sich nach seiner verzehrte, glaubte sie nicht, dass sie es bei einem Kuss belassen könnte. Liams glutvollem Blick nach zu urteilen, erging es ihm genauso.
    Langsam wurde sie sich ihrer Umgebung wieder bewusst. Im Pub herrschte Stille, die Tanzfläche war wie leergefegt, mit Ausnahme von ihnen beiden. Kris blinzelte nach rechts, dann nach links.
    Alle gafften sie an.
    »Liam«, wisperte sie.
    »Achte nicht auf sie.«
    »Vielleicht sollten wir …« Kris setzte einen Fuß zurück. Liams Arme, die um ihre Taille lagen, hielten sie fest, und sie taumelte gegen seine Brust.
    Er küsste sie,

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