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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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und sie vergaß die Zuschauer.
    Er schmeckte noch immer nach sündhaft teurer Schokolade, nach der Nacht und der Verführung, mit einem Beigeschmack von nussbraunem Ale. Seine Zunge war warm, doch seine Lippen fühlten sich kühl an – eine herrliche Oase inmitten sengender Hitze.
    Kris fand sich bestätigt: Ein Kuss war nicht genug. Sie musste ihn berühren, musste die Finger in seine seidigen schwarzen Haare wühlen, mit den Nägeln über seinen Hals fahren, bis er erschauderte und hart wurde an ihrem Bauch, der sich fest gegen seinen presste, und ihn beschützen, wie Liam versprochen hatte, sie zu beschützen.
    Was um alles in der Welt geschah hier gerade? Kris hatte keine Ahnung, aber sie wollte nicht, dass es endete.
    Natürlich tat es das. Nichts Gutes dauert ewig. Und etwas so Fantastisches … nun ja, es hielt nur eine Minute, vielleicht zwei an, bevor eine Stimme sie unterbrach.
    »Was zur Hölle tust du da?«

17
    Dougal Scott stürmte mit geballten Fäusten auf sie zu. Kris war sich nicht sicher, ob seine Worte ihr oder Liam gegolten hatten.
    Dougal holte aus. Liam duckte sich. Kris versuchte es auch, nur war sie nicht so flink wie Liam, darum traf die Faust sie an der Wange. Ein erschrockenes Keuchen ging durch die Menge.
    Eine Explosion von Licht, gefolgt von Schmerz. Kris brach nicht in die Knie, aber sie torkelte. Liam drehte sich um, fing sie auf und brachte sie ins Gleichgewicht. Sie dachte, dass er sie stützen würde, und wollte sich schon in seine Arme sinken lassen, doch sobald sie wieder festen Halt unter den Füßen hatte, löste er sich von ihr.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung ließ er den Arm nach vorn schnellen und verpasste Dougal einen Kinnhaken. Der Schlag wirkte zu ungestüm, als dass viel Wucht dahinter sein konnte, doch sie musste ausgereicht haben, denn Dougal kollabierte wie ein Kartenhaus, das von einem plötzlichen Windstoß getroffen wurde.
    Niemand eilte herbei, um ihm zu helfen. Niemand griff ein, um den Kampf zu beenden, nicht einmal Johnnie. In Amerika würde in einer solchen Kneipe ein Gewehr unter der Bar liegen oder zumindest ein Baseballschläger. Aber hier guckte der Wirt wie alle anderen einfach tatenlos zu.
    Es war grotesk.
    Dougal lag ausgestreckt auf dem Boden und rieb sich mit der Hand, die Kris den Fausthieb versetzt hatte, das Kinn. Sein Blick glitt an Liam vorbei zu ihr. »Es tut mir leid«, murmelte er.
    Kris wusste nicht, was sie sagen sollte. Ein »Nichts passiert« kam nicht infrage. Ihre Wange tat tierisch weh. Sie würde einen blauen Fleck, wenn nicht sogar ein Veilchen davontragen. Andererseits wirkte Dougal aufrichtig bekümmert, und er hatte sie nicht absichtlich geschlagen. Was zur Hölle war bloß in ihn gefahren?
    »Hier, Liebchen.« Effy trat neben sie, in der Hand ein eisgefülltes Geschirrtuch. »Drücken Sie es hier drauf.« Sie demonstrierte Kris, was sie meinte.
    »Keins für mich?«, fragte Dougal.
    Effy schnaufte nur verächtlich.
    Er stand auf und drängte sich an Liam vorbei, um zu Kris zu gelangen.
    Liam packte ihn am Schlafittchen. »Du wirst nie wieder in ihre Nähe kommen.«
    Dougal richtete sich zu ganzer Größe auf, sodass er Liam überragte, trotzdem war Liam derjenige, der einschüchternd wirkte.
    »Ich bring dich um, wenn du ihr wehtust«, drohte Liam.
    »He«, rief Kris, Effys leises »Schsch, Liebchen« ignorierend. »Jetzt kriegt euch mal wieder ein.«
    Beide Männer drehten sich zu ihr um und blinzelten, als hätten sie sie komplett vergessen. Was schlecht möglich war, nachdem sie gerade über sie geredet, genauer gesagt sich wegen ihr gezofft hatten.
    »Du hast mit ihm geschlafen, stimmt’s?«, herrschte Dougal sie an.
    Die Frage war so schockierend unangemessen, dass Kris die Kinnlade runterfiel. Dann liefen ihre Wangen feuerrot an und lieferten ihm die Antwort, die er nicht verdiente.
    Dougal machte ein angewidertes Geräusch. »Natürlich hast du. Frauen können einem hübschen Gesicht, einem ansehnlichen Körper nie widerstehen. Ich bin sicher, sein Schwanz ist so groß wie Inverness.«
    Kris krümmte sich innerlich. Charmant .
    »Hören Sie nicht auf ihn«, riet Effy ihr. »Dougal ist manchmal einfach nur …«
    »Ehrlich?«, fiel Dougal ihr ins Wort. »Direkt?«
    »Ein Arschloch«, murmelte Liam.
    »Man muss selbst eins sein, um eins zu erkennen«, konterte Dougal, und Kris konnte nicht anders, sie musste kichern.
    Dougal wurde puterrot, und Kris rief hastig: »Entschuldige! Aber ihr habt mich an Jungs auf einem

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