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Wolfsmale

Titel: Wolfsmale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Leuchtziffern verschwanden.
»Danke«, sagte er.
Der Verkehr geriet ins Stocken, unzählige Bremslichter leuchteten vor ihnen auf. »Übrigens«,
sagte der Richter, »falls Sie das Telefon noch mal benutzen wollen, sollte ich Ihnen wohl sagen,
dass es eine Freisprecheinrichtung hat. Sie wählen einfach und lassen den Hörer in dem kleinen
Fach da liegen. Dann können Sie den Anrufer hören, und der Anrufer kann Sie hören.« Rebus nickte
dankbar. Der Richter war mit dem Kopf ganz dicht an Rebus' Ohr und starrte über dessen Schulter
auf die Straße vor ihnen.
»Sie glauben also«, sagte er aufgeregt, »dass Malcolm Chambers hinter all diesen Morden
steckt?«
»Das tue ich.«
»Und was für Beweise haben Sie dafür, Inspector?«
Rebus lachte und tippte an seinen Kopf. »Nur das hier, Euer Ehren, nur das hier.«
»Bemerkenswert«, sagte der Richter. Er schien über irgendetwas nachzudenken. »Ich habe Malcolm
immer für einen etwas seltsamen jungen Mann gehalten. Großartig im Gerichtssaal, natürlich, ganz
der Starankläger, weiß sich in Szene zu setzen und so weiter. Aber außerhalb des Gerichtssaals
schien er immer völlig anders. O ja, vollkommen anders. Beinah mürrisch, als ob er mit seinen
Gedanken ständig woanders wäre.«
Tatsächlich war wohl sein ganzer Verstand abgedriftet, dachte Rebus, in den Wahnsinn
abgedriftet.
»Möchten Sie mit ihm reden?«
»Glauben Sie, ich verfolg ihn zum Spaß?«
Der Richter lachte vor sich hin und zeigte auf das Autotelefon. »Ich meinte, jetzt mit ihm
reden.«
Rebus erstarrte. »Soll das heißen, Sie haben seine Nummer?«
»O ja.«
Rebus dachte darüber nach, doch dann schüttelte er den Kopf. »Nein«, sagte er. »Er hat jemanden
bei sich. Eine unschuldige Frau. Ich möchte ihn nicht in Panik versetzen.«
»Ich verstehe«, sagte der Richter und lehnte sich wieder zurück. »Ja, Sie haben vermutlich Recht.
Daran hatte ich nicht gedacht.«
Dann war plötzlich ein surrendes elektronisches Geräusch im Auto zu hören. Es war das Telefon,
dessen Display jetzt beleuchtet war und blinkte.
Rebus reichte dem Richter den Hörer.
»Vermutlich für Sie«, sagte er trocken.
»Nein«, sagte der Richter, »legen Sie's zurück und drücken Sie auf Empfang .« Das tat
Rebus. Erst dann sprach der Richter. »Hallo?«
Die Stimme aus dem Apparat war klar, der Empfang sehr gut. »Edward? Bist du das, der mich
verfolgt?«
Es war Chambers' Stimme. Sie klang, als würde er sich über irgendwas amüsieren. Der Richter sah
Rebus an, dem aber auch keine passende Antwort einfiel.
»Malcolm?«, fragte der Richter immer noch beherrscht. »Bist du das?«
»Das solltest du doch wissen. Du bist doch nur etwa zwanzig Meter hinter mir.«
»Bin ich? Auf welcher Straße bist du denn?«
Die Stimme veränderte sich und nahm plötzlich einen bösartigen Unterton an. »Verarsch mich nicht,
Ted! Wer fährt denn dein scheiß Auto. Du kannst es ja schlecht selber sein, du hast ja noch nicht
mal einen Führerschein. Wer ist es?«
Der Richter sah wieder Rat suchend zu Rebus. Sie lauschten beide schweigend und hörten Lisas
leise Stimme.
»Was geht hier vor?«, fragte sie. »Was soll das?«
Dann Chambers' Stimme. »Halt die Klappe, Miststück. Du kommst auch noch dran.« Die Stimme wurde
auf beängstigende Weise um eine Oktave höher und hörte sich wie die Stimme eines schlechten
Frauenimitators an. Rebus sträubten sich die Nackenhaare. »Du kommst auch noch dran.« Dann wurde
die Stimme wieder tiefer. Chambers sprach erneut in den Hörer. »Hallo? Wer ist da? Wer ist da?
Ich kann dich atmen hören, du kleiner Scheißkerl.« Rebus biss sich auf die Lippen. War es besser,
es Chambers zu sagen oder zu schweigen? Er schwieg.
»Na schön«, sagte Chambers seufzend, als würde er sich mit dieser Pattsituation abfinden. »Dann
raus mit ihr.«
Rebus sah, wie die Beifahrertür des BMW aufschwang und der Wagen in Schlangenlinien auf den
Bürgersteig zufuhr.
»Was machen Sie da!«, schrie Lisa. »Nein! Nein! Lassen Sie mich los!«
»Chambers!«, brüllte Rebus in Richtung Telefon. »Lassen Sie sie in Ruhe!« Der BMW schwenkte auf
die Straße zurück, die Tür fiel zu. Einen Augenblick herrschte Schweigen.
»Hallo«, kam dann Chambers' Stimme. »Mit wem spreche ich?«
»Mein Name ist Rebus. Wir haben uns im...«
»John!« Es war Lisa. Sie klang verängstigt, fast hysterisch. Das Geräusch des Schlags tat Rebus
in den Ohren weh.
»Ich hab gesagt, Sie sollen sie in Ruhe lassen!«, brüllte Rebus.
»Das

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