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Wolfsmondnacht (German Edition)

Wolfsmondnacht (German Edition)

Titel: Wolfsmondnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Lynn Morgan
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nickte. » Oui «
    Monsieur Mortemard nickte beiden zu, verabschiedete sich und wandte sich zum Gehen. Seine Schritte verhallten in der Nacht. Madame Mirabeau starrte ihm noch immer hinterher. »Was habt Ihr mit dem zu tun?«
    »Ich habe mit vielen Leuten geschäftlich zu tun.«
    »Das ist doch einer der Hugenotten. Die bringen nichts als Ärger.«
    »Ich habe nichts gegen die Hugenotten.«
    Jean-François konzentrierte sich auf seine Wahrnehmungen. Er lauschte in die Nacht. Erneut hatte sich der Wind gedreht. Er hoffte, dass dies nicht der einzige Grund war, weswegen er keinen Wolfsgeruch mehr vernahm.
    Bald war das Grab fertiggestellt. Unter Tränen legte Madame Mirabeau Belzébuths Kadaver hinein und bedeckte ihn mit der ersten Handvoll Erde. Auch Jean-François, der sich inzwischen etwas seltsam vorkam, warf etwas Erde hinein.
    Madame Mirabeau gab eine kurze Grabrede. Anschließend schaufelte Jean-François das Grab wieder zu. Er reichte Madame Mirabeau seinen Arm und führte sie weg vom Cimetière des Innocents. Vor ihrem Haus angekommen, verabschiedeten sie sich voneinander.
    Er ging zurück zu seinem Haus. Als erstes betrat er den Keller, um die Strohmatratze zu entfernen. Das Blut war zum Großteil getrocknet, sodass sie sofort brannte, als er sie im Garten entzündete.
    Rauch stieg auf. Jean-François hatte noch immer den Geruch von Belzébuths Blut in der Nase. Er trug den Spaten wieder zurück ins Haus und lehnte ihn vorerst gegen die Flurwand, da er ihn im Keller benötigen würde. Aus dem Vorratsraum nahm er eine Schnur, die dünn, aber ziemlich reißfest war, und einige Bretter, aus denen er eine Falltür fertigte.
    Seine wichtigsten Geschäftsunterlagen trug er in den Keller und versteckte sie in einem Geheimversteck in der Kellerwand. Er spannte die Schnur mitten auf der Kellertreppe. Die Schnur hatte eine gräuliche Farbe, ähnlich jener den Stufen. Wer nicht wusste, dass sie hier war, würde sie übersehen und sich auf diesen schmalen Steinstufen womöglich zu Tode stürzen. Vielleicht fiel ihm sein nächstes Frühstück direkt vor die Schlafzimmertür.
    Jean-François nahm den Spaten und hob ein tiefes Loch am Fuße der Kellertreppe aus und verschloss es mit der Falltür. Einen Teil der ausgegrabenen Erde schüttete er in den Garten. Etwas davon verteilte er auf der Falltür, bis sie unsichtbar war. Jean-François selbst würde seitlich daran vorbeigehen, doch ein Eindringling würde über zwei Meter in die Tiefe stürzen. Ein Bluttrinker zu sein, war in manchen Nächten nicht mal so schlecht, da er in Ausdauer und Kraft den Menschen weitaus überlegen war.
    Jean-François trat zum Bett, nahm seine Decke und öffnete die Tür zum Stollen. Tief im Bauch der Erde, unterhalb von Paris würde er den Tag verbringen und der Nacht harren. Er wollte nicht dort ruhen, wo Belzébuth ein gewaltsames Ende gefunden hatte.
     
     

Kapitel 9
     
     
    Schwarze Magie! Donatien Mortemard wich leicht zurück und starrte in das Loch, worin sich eine enthauptete Katze befand. Sie stank erbärmlich. Dies war kein gewöhnliches Katzenbegräbnis. Wer vergrub überhaupt ein Tier und dann noch auf einem Menschenfriedhof? Merdrignac war eindeutig des Wahnsinns.
    Er hatte Merdrignac zu einigem fähig gehalten, doch eine Katze zu enthaupten, das ging zu weit. Mortemard ergriff erneut den Spaten und grub das Loch wieder zu. Immer wieder blickte er sich um, in der Befürchtung, Merdrignac oder der andere loup-garou könnten zurückkehren.
    Ursprünglich hatte er einen der Werwölfe verfolgt, dessen Spur jedoch auf dem Friedhof verloren, kurz bevor er auf Merdrignac und Madame Mirabeau gestoßen war. Mortemard hatte herausgefunden, dass sich mehrere dieser Kreaturen in Paris befanden. Er befürchtete, dass von ihnen eine Gefahr für das Volk ausging. Auch hatte er ein wissenschaftliches Interesse an ihnen, denn sie waren den Menschen nicht nur an Kraft und Schnelligkeit überlegen, sondern besaßen auch größere Selbstheilungskräfte als sie, wie er festgestellt hatte, als er einen von ihnen behandelt hatte. All dies weckte seine Neugierde als Heiler.
    Er hatte bisher nicht herausgefunden, warum ihnen ausgerechnet Obsidian, dieses glasartige Vulkangestein, etwas anhaben konnte. Es verbrannte ihr Fleisch, aus dem schwarzer Rauch entstieg. Doch offenbar war es vonnöten, diesen Kreaturen das Herz herauszuschneiden, wollte man sie vernichten. Ihre Regenerationskräfte waren enorm. Mortemard hatte sich mehrere Waffen aus dem

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