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Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Titel: Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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ein einziger auffällig verhalten hätte. Allerdings trafen wir mindestens ein halbes Dutzend unserer Zielpersonen nicht zu Hause an – darunter auch Quatie, was mich stärker beunruhigte, als mir lieb war. Wo konnte sie bloß stecken? Es war ja nicht gerade so, als ob sie sich für den hiesigen Buchclub oder die Frauenvereinigung engagierte. Sie fuhr noch nicht einmal Auto.
    Ian musste mir meine Nervosität angemerkt haben. „Wir werden morgen früh als Erstes bei Quatie stoppen“, versprach er.
    Wie bei allen anderen Häusern, wo niemand daheim gewesen war, befestigte ich die Bussardfeder an der Eingangsveranda. Sollte sie die Rabenspötterin nicht enttarnen, würde sie die Bewohner zumindest vor der Hexe schützen. Ians Test mutierte immer mehr zu einem Schutzbann.
    Um sechs Uhr abends klingelten wir bei den Cartwrights. Ian hatte darauf bestanden, bei Goldman’s Save U zu halten, um eine Flasche Wein und ein paar Blumen für Claire zu besorgen. Ich brachte einen orangefarbenen Schnuller in Form eines Basketballs mit, den für Noah zu kaufen ich nicht hatte widerstehen können. Malachi würde sich mit dem Vergnügen unserer Gesellschaft zufriedengeben müssen.
    Die Tür flog auf. Claire sagte noch nicht mal Hallo, bevor sie mich so fest in die Arme schloss, dass ich husten musste.
    „Hey. Was ist los mit dir?“ Ihr Benehmen beunruhigte mich. „Wo sind Noah und Mal?“
    Malachi erschien im Flur mit dem Baby auf dem Arm, sah, wie Claire mich halb erdrückte, und schüttelte den Kopf. „Du hast sie beinahe zu Tode erschreckt, Grace.“ Sein irischer Akzent trat deutlicher hervor als üblich.
    „Was habe ich denn angestellt?“
    „Sie erfährt, dass dein Haus gebrannt hat, trotzdem hast du nicht angerufen, bist nicht zu uns gekommen?“
    Ich lehnte mich zurück und sah Claire in die Augen. „Bitte entschuldige. Ich … “
    Ihr Blick glitt zu Ian, und sie lächelte ihn an. „Dr. Walker, bitte, treten Sie ein. Sind die für mich? Vielen Dank.“
    Plötzlich wieder ganz Bürgermeisterin drehte sie sich um und ging in die Küche. Nun, da sie mich umarmt und festgestellt hatte, dass ich noch in einem Stück war, würde sie mich bluten lassen. Wahrscheinlich verdiente ich es.
    Ich hätte anrufen sollen. Wäre die Situation umgekehrt gewesen, hätte ich ebenfalls stinksauer reagiert. Verdammt, ich hatte ihr damals die Hölle heiß gemacht, weil sie sich nach Atlanta verkrümelt und mich allein zurückgelassen hatte. Wir waren die besten Freundinnen, vertrauten uns alles an, verließen uns aufeinander. Nur, weil sie verheiratet war, und ich …
    Mein Blick flog zu Ian. Nun, ich war es nicht. Trotzdem bedeutete das nicht, dass ich die Beste-Freundinnen-Regeln verletzen durfte. Sie waren weibliches Gesetz. Brich es, und zahle den Preis.
    Ich nahm Noah und bot ihm seinen neuen Schnuller an, an dem er sofort zu nuckeln begann, während er die Wange an meine Brust schmiegte.
    Etwas rumpelte gegen meine Knöchel; ich sah nach unten und entdeckte Oprah, die nach alter Tradition den Kopf an meinen Beinen rieb. Ich ließ mich auf ein Knie nieder und kraulte sie hinter den Ohren. Sie fing an zu schnurren.
    Eine von Noahs wild fuchtelnden Händen traf Oprahs Schwanz. Bevor ich es verhindern konnte, packte er zu und zog. Aber anstatt zu fauchen, verhielt Oprah sich ganz still und ließ ihn gewähren. Definitiv die wahre Liebe.
    Ich spreizte Noahs mit Katzenhaaren übersäte Finger und zupfte eines nach dem anderen ab.
    „Kommt, lasst uns auf der Terrasse einen Drink nehmen“, schlug Mal vor und geleitete uns durch die Küche.
    Claire entkorkte den Wein und stellte die Blumen ins Wasser. Dann trat sie an den Herd und rührte in etwas, das kein Rühren nötig zu haben schien, aber was verstand ich schon vom Kochen?
    „Brauchst du Hilfe?“, bot ich mich an. Sie quittierte das mit einem Schnauben. „Ich schätze, nein.“
    „ Ah chroi “, murmelte Mal, woraufhin sie seufzend mit den Schultern zuckte.
    „Tatsächlich könnte ich Unterstützung dabei brauchen, die Getränke nach draußen zu bringen. Möchte jemand etwas anderes als Wein?“
    Wir lehnten ab, und sie holte die Weingläser aus dem Schrank. Ich drehte mich um, wollte Noah an Malachi übergeben, aber der war bereits auf die Terrasse gegangen.
    „Hier.“ Ian streckte mir die Hände entgegen. Als ich zögerte, legte er den Kopf schräg. „Ich bin Arzt, Grace. Ich habe schon viele Babys gehalten. Und noch nie eines fallen lassen.“
    „Natürlich nicht.“ Ich

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