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Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt

Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt

Titel: Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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Questura zu kommen oder mich in seine verdammte Festung reinzulassen.»
    Laura registrierte, dass er ‹mich› und nicht ‹uns› gesagt hatte. Beschloss es zu ignorieren, fragte stattdessen: «Was ist mit dem Wagen, der die Absperrung durchbrochen hat?»
    Guerrini schaute erstaunt auf. «Woher weißt du das?»
    «D’Annunzio hat es mir gesagt.»
    «Der Wagen ist weg. Und eins ist sicher: Montelli saß nicht drin.»
    «Wer dann?»
    «Du wirst es nicht glauben, aber zwei Carabinieri behaupten, es sei ein Chinese gewesen. Einer hat sogar zwei Chinesen gesehen.»
    «Passt gut zu meiner Theorie.»
    «Dazu müssen wir sie erst erwischen.» Er klang irgendwie uninteressiert.
    «Sicher. Ich würde übrigens vorschlagen, dass wir nochmal zu den beiden Deutschen fahren. Vielleicht hat Peters mehr gesehen, als er uns sagen wollte. Er könnte ebenfalls gefährdet sein.»
    «Darf ich vielleicht erst in Borgo Ecclesia anrufen?» Jetzt klang seine Stimme gereizt.
    «Oh, der Commissario ist ungehalten. Telefonieren Sie in aller Ruhe. Ich werde so lange draußen warten und mir von d’Annunzio ein Glas Wasser geben lassen.» Laura drehte sich um und verließ Guerrinis Büro, schloss die Tür sehr leise hinter sich, dachte «Arschloch», nahm es aber gleich zurück. Musste es allerdings nochmal denken, um ihren Ärger zu entladen. Dachte es sogar ein drittes Mal, als Guerrini keinerlei Anstalten machte, ihr zu folgen, und atmete tief durch.
    «Können Sie mich zu Capponi bringen?», fragte sie d’Annunzio, der hinter seinem Schreibtisch aufsprang und sofort wieder Haltung annahm, als Laura sein kleines Zimmer betrat.
    «Subito, commissaria.» Er lief vor ihr her durch lange Gänge, eine Treppe hinauf, eine halbe hinunter, klopfte endlich an einer Tür.
    «Avanti!», rief eine Stimme von drinnen.
    «Das ist Capponi, Commissaria. Gehen Sie nur zu ihm rein. Ich muss ganz schnell zurück in mein Büro, weil ich Telefondienst habe.»

    Auch Capponi wurde ein bisschen rot, als Laura sein Büro betrat, das er mit zwei anderen Kollegen von der Spurensicherung teilte. Die anderen waren aber gerade im Labor, was ihm deutlich unangenehm war. Doch er gab sich einen Ruck, schüttelte Lauras Hand und erkundigte sich nach ihrer Kopfverletzung.
    «Halb so schlimm. Ich hätte ein paar Fragen, Signor Capponi.» Laura hatte keine Ahnung, welchen Dienstgrad er bekleidete. Das waren Dinge, die sie auch zu Hause nicht interessierten und die sie dauernd durcheinanderbrachte. All diese Ober- und Hauptmeister, Ober- und Hauptkommissare, Räte, Oberräte und Direktoren waren aber immer noch übersichtlicher als die militärischen Dienstgrade und all die anderen Hierarchien in Italien. Sie hatte sich vorgenommen, irgendwann ein großes Poster mit all diesen Titeln zusammenzustellen und es mit dem Slogan Männliche Hackordnungen zu vermarkten.
    «Wir sollten ins Labor gehen, Commissaria. Da sind auch die andern und alle Beweismittel.»
    «Das Beweismittel, um das es mir geht, ist nicht im Labor.»
    «Wie soll ich das verstehen, Commissaria?» Capponi runzelte die Stirn.
    «Ganz einfach. Es ist nicht im Labor, weil es nie in Ihre Hände geraten ist. Es ist weg. Oder haben Sie es etwa gesehen, als sie das Arbeitszimmer von Giorgio Altlander untersucht haben?»
    Capponi rieb seine Handflächen aneinander und scharrte ein bisschen mit den Füßen. «Sie meinen den Computer oder Laptop, nicht wahr? Leute, die schreiben, haben so was. Aber ich sage Ihnen, Commissaria, außer ein paar CDs mit Gedichten und Texten von Büchern, die er früher geschrieben hat, war da absolut nichts. Nicht mal ein Kabel.»
    «Es ist also wahrscheinlich, dass der Mörder den Laptop mitgenommen hat.»
    «Ja, sehr wahrscheinlich.»
    «Aber in der Nacht, nachdem Altlanders Leiche entdeckt worden ist, ist jemand durchs Fenster in das Arbeitszimmer eingestiegen und hat etwas gesucht. Und es ist auch jemand durch die Haustür gekommen, die der Commissario versiegelt hatte. Ich nehme an, dass auch dieser Unbekannte den Laptop wollte, denn kurz darauf wurde das Haus von Elsa Michelangeli auf den Kopf gestellt und sie selbst beinahe umgebracht.»
    «Der Commissario sieht da auch einen Zusammenhang. Wir haben aber bei Elsa Michelangeli auch keinen Laptop gefunden – nicht mal den der Signora. Und sie hatte einen, da bin ich sicher. Solche Leute haben immer einen … außer unserem Commissario. Der benutzt nur den im Büro und will zu Hause seine Ruhe haben.» Capponi grinste.
    «Kann ich gut

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