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Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt

Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt

Titel: Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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verstehen», erwiderte Laura. Capponi zuckte die Achseln.
    «Sie und Ihre Kollegen haben also nicht den geringsten Hinweis auf den oder die Täter gefunden. Halten Sie den Mord und die anderen Vorkommnisse für die Taten von Profis – nennen wir sie organisiertes Verbrechen, eventuell Chinesen-Mafia?»
    «Möglich ist alles, Commissaria. Es ist schon auffällig, dass wir so gut wie nichts gefunden haben. Glassplitter, die Leiter, eine Reifenspur, ein paar Projektile. Aber sonst nichts, nirgends. Weder bei Altlander noch bei der Michelangeli oder den anderen Überfällen. Die sind keinerlei Risiko eingegangen. Das sind die absoluten Grenzen der Spurensicherung. Und das passiert immer häufiger, Commissaria. Nur dumme Täter hinterlassen heutzutage Spuren. Die intelligenten nicht – oder sie präparieren den Tatort, um den Verdacht auf andere zu lenken.»
    «Ja», murmelte Laura. «Das habe ich auch schon erlebt. Ich danke Ihnen, Signor Capponi.»
    «Tenente», berichtigte er und lächelte ein bisschen unglücklich.
    «Tenente Capponi!», wiederholte Laura zackig und tippte zwei Finger an ihre Stirn.

    Auf dem Rückweg über Treppen und Flure kam ihr Guerrini entgegen.
    «Mi dispiace, Laura», sagte er leise und schaute sich um, ob jemand in der Nähe war. «Es tut mir leid, dass ich eben so unfreundlich war.»
    «Ist schon in Ordnung. Ich habe dich dreimal Arschloch genannt, und damit ist die Sache erledigt. Ich bin nicht besonders nachtragend, aber ich habe eine Frage an dich.»
    «Welche?»
    Ehe Laura ihre Frage stellen konnte, streckte d’Annunzio den Kopf aus seinem Büro. «Ich habe endlich diese Leute in Borgo Ecclesia am Telefon, Commissario. Wollen Sie hier mit denen reden oder in Ihrem Büro?»
    «Stell das Gespräch in mein Büro!»
    «Subito, commissario.» D’Annunzio verschwand.
    «Lauf schon! Die Frage stell ich dir später, Commissario!»
    Guerrini breitete entschuldigend die Arme aus und eilte in sein Zimmer zurück. Laura aber bat d’Annunzio um die Telefonnummer des deutschen Kinderbuchautors Peters, setzte sich dann ihm gegenüber an den freien Schreibtisch und wählte.
    «Soll ich hinausgehen, Commissaria?»
    Laura schüttelte den Kopf.
    Peters war selbst am Apparat, und Laura bestellte ihn ohne höfliche Umwege in die Questura.
    «Ich sagte Ihnen doch, dass wir derzeit unter Druck sind!», antwortete Peters nach einer kurzen Pause.
    «Es ist aber äußerst wichtig. Könnten Sie in einer Stunde hier sein? Es wird nicht lange dauern.»
    «Geht das nicht am Telefon?»
    «Nein.»
    «Warum nicht? Was kann denn so wichtig sein? Ich weiß nichts und habe Ihnen außerdem alles gesagt, was ich wissen könnte, verdammt nochmal!»
    «Herr Peters, der Untersuchungsrichter ist derzeit sehr freigebig mit Vorladungen. In dem Fall könnte man Sie sogar abholen. Wäre Ihnen das lieber?»
    Diesmal schwieg Peters ziemlich lange.
    «Nein», sagte er endlich leise. «Ich bin in einer Stunde da.»
    Laura ließ den Hörer sinken und lächelte d’Annunzio zu. « Bene . Jetzt kommt vielleicht ein bisschen Bewegung in die Geschichte. Telefoniert der Commissario noch?»
    D’Annunzio schaute auf die Telefonanlage. «Er hat gerade aufgelegt, Commissaria.»
    «Danke.» Laura ging langsam zu Guerrinis Büro zurück, klopfte diesmal an. Nicht allein deshalb, weil Tommasini gerade an ihr vorbeiging. Und sie wartete, bis sie Guerrinis «avanti» hörte, ehe sie die Tür aufmachte.
    Wieder stand er am Fenster, wandte ihr den Rücken zu. Laura lehnte sich neben der Tür an die Wand und wartete wieder.
    «Welche Frage wolltest du mir stellen?», fragte er nach einer Weile.
    «Du bist unvorsichtig, Angelo. Ich hätte auch einer deiner Kollegen sein können.»
    «Hättest du nicht! Die würden niemals schweigend herumstehen. Also?»
    «Ich wollte dich fragen, ob du manchmal launisch bist, aber vielleicht sollte ich diese Frage lieber d’Annunzio oder Tommasini stellen. Die kennen dich sicher ziemlich gut, nicht wahr?»
    Er drehte sich schnell zu ihr um.
    «Frag sie lieber nicht. Ich bekenne, dass ich manchmal launisch, ja vielleicht sogar unbeherrscht bin. Reicht das?»
    «Im Augenblick ja. Bitte sag es mir, wenn ich dir bei deiner Arbeit im Weg bin. Schließlich bin ich nur Ermittlungshilfe und …»
    «Laura, bitte! Du bist mir nicht im Weg. Es ist wunderbar, mit dir zusammenzuarbeiten. Mich hat nur unser Gespräch heute Morgen ein bisschen aus der Fassung gebracht. Ich glaube, du hattest recht mit deinem Satz über die

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