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Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt

Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt

Titel: Wolfstod: Laura Gottberg ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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Commissario, bin ich nicht mehr fünfundzwanzig. Sie starren, weil Männer in diesem Land immer starren, wenn eine Frau halbwegs gut aussieht.»
    « Dio mio! Wenn man dir zuhört, kommt man sich als Mann völlig idiotisch vor! Denken alle deutschen Frauen so?»
    «Einige.»
    «Das ist ja furchtbar!» Guerrini war erschüttert.
    «Nein», erwiderte Laura sachlich. «Es ist schön, denn in Deutschland starren sie nicht mehr, und in Amerika ist inzwischen sogar das Flirten verboten … man nennt es sexuelle Belästigung !»
    «Was?»
    Ehe Laura antworten konnte, klopfte es, und d’Annunzio lugte ins Zimmer.
    « Scusa . Der Leone ist gerade gekommen.»
    «Schick ihn rein.»
    «Sofort, Commissario.»
    D’Annunzio verschwand, erschien aber gleich wieder, lächelte Laura zu und sagte: «Er hat einen Hund dabei, Commissario. Ich habe ihm gesagt, dass er den Hund nicht mit in die Questura bringen darf, aber es ist ihm egal. Er sagt, dass er den Hund nicht allein im Wagen lassen kann, weil er so laut jaulen würde, dass ganz Siena …»
    «Ist gut, d’Annunzio. Schick sie beide rein.»
    Wieder lächelte der junge Polizist Laura zu und verschwand, rückwärtsgehend.
    «Wenn du nicht so blödsinnig eifersüchtig wärst, hätten wir über Leone reden können!»
    «Laura, bitte! Lass ihn einfach auf dich wirken. Er war Altlanders Liebhaber und zur Todeszeit in Florenz. Dafür gibt es Zeugen. Aber ich nehme an, dass er etwas weiß!»
    «Und woher kommt er jetzt – mit Hund?»
    «Vermutlich auch aus Florenz. Der Hund gehörte Altlander. Ich hab ihn bisher nur bellen gehört.»
    «Aha.»
    Es war ein großer schwarzer Labrador mit breitem rotem Halsband und einer roten Lederleine. Er schien Enzo Leone hinter sich herzuziehen. Hechelnd und schnaufend eroberte er Guerrinis Büro, inspizierte alle Ecken, füllte den Raum mit ungebremster Lebendigkeit und setzte sich erst nach mehrmaligen scharfen Befehlen Leones.
    «Ich musste ihn mitbringen. Außer mir ist niemand da, der sich um ihn kümmern könnte.»
    «Ist schon gut», sagte Guerrini. «Das ist Commissaria Gottberg. Sie leitet die deutschen Ermittlungen im Fall Giorgio Altlander.»
    Leone warf nur einen kurzen Seitenblick auf Laura und zuckte die Achseln.
    «Warum wollten Sie mich sprechen? Ich bin nicht gern nach Siena gekommen. Ich brauche Abstand nach diesem Schock. Und nun die Sache mit Elsa. Da ist ein Verrückter unterwegs. Ich habe nie gern in Wasteland gewohnt. Es ist einfach zu einsam.» Er sprach abgehackt, mit gesenktem Blick, und Laura fand, dass er ganz gut zu ihrem und Guerrinis Theaterspiel passte.
    «Sie wollen also nicht länger in Wasteland wohnen?», fragte Guerrini.
    «Auf keinen Fall!» Leone fuhr entsetzt auf. «Ich würde nachts kein Auge zutun. Ich habe schon die letzten Tage in Florenz verbracht.»
    «Werden Sie sich um Signor Altlanders Beisetzung kümmern?», fragte Laura.
    «Das wollte eigentlich Elsa machen», murmelte er.
    «Die fällt aber aus.» Guerrini betrachtete Enzo Leone aus schmalen Augen.
    «Natürlich werde ich mich darum kümmern. Aber das kann ich auch von Florenz aus. Giorgio wollte verbrannt werden, und seine Asche sollte unter einem bestimmten Olivenbaum vergraben werden. Er hasste Friedhöfe.» Plötzlich schlug Leone einen regelrecht tuntigen Ton an.
    «Werden Sie etwas erben?» Guerrini runzelte die Stirn, denn der Labrador kratzte sich heftig und lautstark.
    «Woher soll ich das denn wissen? Ich kenne Giorgios Testament nicht, falls er überhaupt eins gemacht hat. Musste ich extra aus Florenz herkommen, um solche Fragen zu beantworten?»
    «Unter anderem», knurrte Guerrini. «Ich würde trotzdem noch gern ein paar Ihrer Gedanken zum Tod Ihres Lebensgefährten hören. Sie müssen doch Vermutungen haben, oder?»
    Leone beugte sich zu dem schwarzen Labrador und strich mit dem Zeigefinger vom Kopf des Tieres über seinen Hals und Rücken. Der Hund wand sich vor Entzücken.
    «Ich sagte Ihnen doch schon, dass ich es nicht weiß. Das Einzige, was ich sicher weiß: Giorgio kannte eine ganze Menge einflussreicher Leute, und ich bin sicher, dass er von einigen mehr wusste, als denen recht war. Er sammelte die Scheiße, die andere gebaut haben, und machte Bücher draus!»
    «Interessante Arbeitsmethode», murmelte Guerrini.
    «Da ist er nicht der Einzige.» Leone kraulte den Schwanzansatz des Hundes. Der stöhnte vor Wonne.
    «Was haben Sie jetzt vor, Signor Leone?» Laura bemühte sich, Leones Hundeinszenierung zu ignorieren.
    «Ich

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