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Wolfstraeume Roman

Wolfstraeume Roman

Titel: Wolfstraeume Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Sheckley
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Taktiken zu verwenden, mit denen er seine Partnerin ursprünglich verführt hatte, wenn er in seinem Versuch, sie sich zu unterwerfen, zu weit gegangen war und sie schon begonnen hatte, dagegen zu rebellieren.
    Aber das tat ich nicht. Stattdessen bestellte ich glücklich Pasta mit einer Pilzsauce. Wir saßen uns im Tooth & Claw gegenüber- einem teuren Restaurant in einem renovierten Farmhaus. Hunter entschied sich für Tatar. Ich bemühte mich, nicht zusammenzuzucken, als er sich das rohe Fleisch in den Mund schob. An Stelle des Kinobesuchs spazierten wir durch das Dorf Rhinebeck, wo es in zwei von drei Läden genau die Art von teuren, weit geschnittenen Kleidern gab, die ich so gerne mochte. Hunter kaufte mir einen lavendelblauen Pulli aus Rippsamt und einen schwarzweißen Schal im Stil der Zuñi-Indianer. Der Pullover war eines dieser Kleidungsstücke in Einheitsgröße, die er normalerweise hasste. Doch diesmal meinte er nur: »Könnte noch nützlich werden.«
    Danach fuhren wir nach Hause zurück. Er hielt das Lenkrad nur mit der linken Hand fest, um mit der rechten meine Hand umfassen zu können.
    »Willst du einen Test machen, Abs?«

    »Was für einen Test?«
    Hunter warf einen vielsagenden Blick auf meinen Bauch.
    »Oh, das«, erwiderte ich lächelnd. »Ja, das sollte ich vielleicht.«
    Wir hielten an einer Apotheke, die Nachtdienst hatte, und ich kaufte einen Schwangerschaftstest, der angeblich besonders genau sein sollte. Zu Hause ging ich auf die Toilette, während Hunter uns eine heiße Schokolade machte.
    »Und? Wie lautet das Urteil?«
    Ich trat zu ihm und zeigte ihm die kleine Plastikscheibe mit dem Pluszeichen. Es war nur schwach, was wahrscheinlich damit zu tun hatte, dass ich den Test so früh gemacht hatte. Schließlich war offiziell noch nicht einmal meine Periode ausgefallen.
    »Das ist gut, oder? Das bedeutet doch, dass wir es geschafft haben?«
    Ich sah ihn an. Sein attraktives Heathcliff-Gesicht wirkte tatsächlich offen und freudig, während mich seine dunklen Augen aufgeregt musterten. Ich hatte diesen Mann so lange geliebt, und nun hatte sich ein Teil von ihm in mir eingewurzelt. Es wäre der falsche Moment gewesen, mich nun auf einmal vor ihm zu verschließen.
    »Ja«, antwortete ich. »Das ist ein gutes Zeichen.«
    Am nächsten Morgen vereinbarte ich einen Termin bei der Gynäkologin von Northside. Sie zeigte sich viel weniger überzeugt.
    »Leiden Sie an Krämpfen? Oder hatten Sie vor kurzem eine Schmierblutung?« Sie war eine mütterlich wirkende Frau mit grauen Locken und einer großen Brust. Mir gefiel sie auf den ersten Blick.
    »Ja, schon«, erwiderte ich. »Dann bin ich also nicht
schwanger?« Mir wurde schwindlig, als hätte ich mich wie eine Wilde zuerst in die eine und dann in die andere Richtung gedreht.
    »Am besten machen Sie in ein paar Tagen noch einmal einen Test. Dann wissen wir es sicher.« Sie gebrauchte zwar das Wort >Abgang< nicht, aber ich konnte mir denken, dass sie so etwas in Betracht zog. Ich legte die Hand auf meinen Bauch. Halte durch, dachte ich, nur um mich im nächsten Augenblick zu fragen, ob ich das alles wirklich wollte.
    Als ich zu meinem zweiten Test kam, verkündete mir die Ärztin, dass ich tatsächlich schwanger sei. »Allerdings ist Ihr Hormonspiegel etwas ungewöhnlich. Haben Sie in Ihrer Familie irgendwelche genetischen Abnormitäten?«
    Nein, dachte ich, in meiner nicht. Aber mein Mann hat den Lykanthropievirus.
    Ich bekam ein Rezept für eine pränatale Vitaminkur und machte einen neuen Termin aus. Zu Hause schrieb ich als Erstes meinem früheren Vorgesetzten eine Mail. Ich war mir zwar nicht sicher, ob Malachy Knox noch immer dieselbe Adresse hatte, aber einen Versuch war es wert. Mir war nämlich klargeworden, dass eine mütterliche Gynäkologin möglicherweise nicht der einzige Beistand war, den ich in meinem Zustand brauchte.
    An: [email protected]
Von: [email protected]
     
    Brauche Ihren professionellen Rat – für Wolfshybride Pia und für mich. Ich bin schwanger und wohne jetzt zwei Stunden von New York entfernt, in Northside.

    Er schrieb sofort zurück.
    An: [email protected]
Von: [email protected]
     
    Pia und Sie sind also am gleichen Ort? Schicken Sie mir Ihre Adresse und Telefonnummer. Ich werde versuchen, zu Ihnen zu kommen. Gesundheitlich bin ich noch nicht ganz auf der Höhe, hoffe aber, dass es mir in einigen Tagen wieder bessergeht.
    Wenn man die Umstände betrachtete, in denen ich mich nun befand, hielt ich es für das

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