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Wolke 7 inklusive

Wolke 7 inklusive

Titel: Wolke 7 inklusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darius Nora
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doch für euch!«
    »Bleib doch wenigstens ein paar Minuten!«
    »Geht nicht, ich muss ins Geschäft. Bis später. Ich ruf dich an.« Und schon war sie wieder draußen.
    »Ich muss auch gleich los«, sagte Oliver.
    »Schade. Ich könnte noch ein bisschen mehr von Ihrer Spezialbehandlung vertragen, Herr Doktor.«
    »Ich komme ja wieder. Und wag es nur nicht, einen der jungen Assistenzärzte zu becircen.« Noch einmal küsste er sie. »Bis später. Ich hab dich sehr, sehr lieb, mein Hexlein.«
    »Ich dich auch.«
    Draußen auf dem Parkplatz der Klinik lehnte Janine an Oliver Bergstallers Wagen. »Ich muss mit dir reden«, sagte sie ernst. »Weißt du, was ich vermute?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Lach mich nicht aus, aber dieser Bert Schrader – traust du ihm zu, dass er Marion niedergeschlagen hat? Mir ist der Typ suspekt.«
    »Dann sind wir schon zwei.« Dr. Bergstaller nickte. »Ich vermute wirklich, dass er sich an meiner Tasche vergriffen
hat. Sein ganzes Benehmen … er wirkt auf mich so, als wäre er süchtig. Aber das kann ich natürlich nicht beweisen.«
    »Vielleicht doch. Wir müssen ihn irgendwie in die Enge treiben.«
    Aber der Arzt schüttelte den Kopf. »Du liest offenbar zu viele Krimis, Janine. Wir müssen gar nichts – höchstens der Polizei einen entsprechenden Tipp geben. Und ob die dann was unternimmt …«
    »Was sollen sie denn tun? Ohne Beweise sind denen doch die Hände gebunden. Marion hat mir gesagt, dass sie diesen Schrader erkannt zu haben glaubt.«
    »Sie ist sich aber nicht sicher. Das hat sie auch ausgesagt. Und Schrader hat ein Alibi. Er war zu der fraglichen Zeit bei einem Freund.«
    »So was Originelles!« Janine schob sich die Haare aus der Stirn. »Der ist sicher auch ein Junkie!«
    »Janine«, mahnte der Mann besonnen, »es gibt keinerlei Beweise.«
    »Scheiße. Ich bin so wütend! Und ich würde Marion so gern sagen, dass wir den Mistkerl gefasst haben.«
    »Lass die Polizei ihren Job machen, das wird schon alles in Ordnung kommen, glaub mir.«
    »Können wir denn gar nichts tun? Vielleicht – ihm noch eine Falle stellen?« Hoffnungsvoll sah sie Oliver an.
    »Wie meinst du das?«
    Janine lachte leise. »Du hast wirklich keine Fantasie. Ich
dachte mir, du lässt einfach mal wieder etwas in deinem Wagen liegen. Gut sichtbar. Ein paar Tabletten vielleicht, oder ein paar Ampullen – dazu kommt dann noch ein nur halb geschlossenes Wagenfenster … wollen doch mal sehen, was dann passiert.«
    Dr. Bergstaller grinste. »Du solltest wirklich dringend deine Fernsehgewohnheiten überprüfen.«
    »Wieso? Ich finde, so könnte man genau prüfen, ob an unserem Verdacht was dran ist oder nicht.«
    »Und wenn ja, dann hab ich ihm Rauschmittel verschafft. Zumindest indirekt.«
    »Es muss ja nicht wirklich was in den Packungen drin sein«, meinte Janine.
    »Also wirklich, Miss Marple war gegen dich geradezu ein Waisenkind.«
    »Überleg’s dir.« Janine winkte ihm zu. »Ich muss jetzt los.«
    Nachdenklich sah ihr der Arzt hinterher. Ihr Verdacht gegen das neue Mitglied im Reitclub war nicht ganz von der Hand zu weisen, doch ihre Vorschläge, wie man ihn vielleicht überführen könnte – nein, das war ganz undenkbar!
    Und doch musste der Arzt immer wieder darüber nachdenken. Er war allerdings vernünftig genug, keinen Alleingang zu unternehmen, sondern sich mit einem Kriminalbeamten abzusprechen.

    »Die Idee ist ebenso verrückt wie gut«, meinte der. »Ich denke drüber nach und melde mich.«
    Während Janine in ihrem Geschäft den ersten Kunden neue Kataloge aushändigte, Reiserouten vorschlug und Buchungen vornahm, während Oliver Bergstaller seine Patienten behandelte und der Kriminalbeamte Jörg Ellersen über das Gespräch mit Dr. Bergstaller nachdachte, saß Bert Schrader bei einem Geschäftsfreund.
    »Wann krieg ich das Geld endlich?«, fragte dieser.
    »Sobald ich den Abschluss in der Tasche habe. Glaub mir, das dauert höchstens noch zwei Tage.« Bert rieb sich nervös das Kinn.
    »Sag mal, willst du mich verarschen? Wie lange soll ich mich noch hinhalten lassen?« Er beugte sich vor und griff in Berts Jackentasche, ehe der auch nur reagieren konnte. »Aha! Es ist also mal wieder so weit!« Triumphierend hielt der große Mann mit dem glattrasierten Kopf drei Päckchen hoch. »Du bist wieder voll drauf, ja?« Er schüttelte den Kopf. »Mensch, Bert, das Zeug macht dich kaputt. Wann schnallst du das endlich?«
    »Ach was, das ist alles ganz harmlos.

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