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Wolke 8...

Wolke 8...

Titel: Wolke 8... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Kunze
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gewesen zu sagen, dass Sie zur Strafe noch mich nehmen müssten, wenn Ihnen so gar keine von den Damen recht ist …“
    Kaum war mein Redeschwall verklungen, bereute ich ihn auch schon wieder. Wie konnte ich nur? Noch nie hatte ich jemanden so vor den Kopf gestoßen! Das war doch in höchstem Maße unprofessionell!
    Unwillkürlich zog ich den Kopf ein, denn jetzt würde bestimmt eine Schimpfkanonade auf mich hernieder prasseln. Ich kannte ja seine Ausbrüche.
    Doch was tat dieser Mann?
    Mein Blick suchte vergeblich nach der anschwellenden Ader auf seiner Stirn. Nein, dieser Mensch dachte anscheinend überhaupt nicht daran zu schimpfen. Im Gegenteil: Er lachte, er strahlte, als hätte ihm kein Mensch auf der ganzen Welt eine größere Freude bereiten können!
    Das sollte verstehen wer will, ich, Christine, jedenfalls verstand nun überhaupt nichts mehr.
    Als Martin meinen verständnislosen Gesichtsausdruck wahrnahm, fasste er sich und sagte: „Ja, aber, Christine, du hättest es tun sollen! Warum hast du denn das nie gesagt? Es wäre doch ganz bestimmt keine Strafe für mich gewesen! Nein, ganz bestimmt nicht … Im Gegenteil!“
    Um Himmels willen! Jetzt wurde ich auch noch rot. Oh nein! Überdies hatten seine Worte wohl in meinem Bauch etwas aufgescheucht, an dessen Namen ich mich gar nicht mehr erinnern konnte. Etwa … Schmetterlinge? Wo waren die auf einmal hergekommen?
    Dann versanken unsere Blicke ineinander und ich fühlte, dass es ihm genauso ging.
    Leise stammelte ich: „Gut, wir könnten vielleicht doch einmal …“
    „ Miteinander ausgehen? Na, wunderbar!“
    Es war ein Jubelschrei, den ich diesem sonst eher griesgrämigen Mann noch vor ein paar Tagen überhaupt nicht zugetraut hätte.
    Doch im nächsten Moment musste ich an meine Tochter denken und senkte verlegen den Blick.
    „ Du denkst an Sarah?“ fragte er sanft, als hätte er meine Gedanken lesen können.
    Ich nickte nur.
    „ Das ist kein Problem, ich mag deine kleine Tochter, ja, wirklich!“
    Es stimmte also, was Conny ihr gesagt hatte?! Das war der Typ, der Sarah schon auf dem Spielplatz kennengelernt hatte, als er mit seinem Sohn dort war? Nun erzählte er auch noch, dass sie alle miteinander ins Gespräch gekommen waren, so habe er erfahren, dass Sarah Christines Tochter war. Und das mit dem Eis musste ich mir nun aus seinem Mund auch noch einmal anhören.
    Natürlich sei sein Sohn auch mit gewesen. Ronny war ein reichliches Jahr älter als Sarah, die beiden Kinder hatten sich auch auf Anhieb verstanden. Er würde mir das alles schon noch ganz ausführlich erzählen …
    „ Dann könnten wir vielleicht am Sonntag in den Tierpark gehen?“
    Meine Frage holte ihn sofort wieder in die Gegenwart zurück.
    „ Ja, natürlich, gern – dann nehmen wir auch Ronny mit, ja?!“
    In der Zeitung habe gestanden, dass bei der Jaguar-Familie unlängst Nachwuchs eingetroffen, den könnten sie sich doch anschauen. Seine Augen sprühten ansteckende Vorfreude.
    Alle zusammen?
    Schon seit Wochen hatte ich ein kleines Geschenk für den Jungen bereit gelegt. Er würde schließlich bald ein Schulkind sein.
    Irgendetwas schnürte mir plötzlich die Kehle zu, aber es fühlte sich wunderbar an. Ich versank noch einmal in Martins Blick, der mir so viel verriet, wogegen ich mich nicht wehren konnte und wollte.
    Würden wir etwa eine richtige Familie werden?
    Bei anderer Gelegenheit hätte mir dieser urplötzlich auftauchende Gedanke bestimmt einen Riesenschrecken eingejagt. Aber wie ein Schreck fühlte sich das heute nicht an. Im Gegenteil.
    Martin berührte meine Wange ganz sacht mit dem Handrücken. Und in dem Moment wusste ich, was das für ein Gefühl war, das ich bisher so erfolgreich verdrängt hatte. Plötzlich wurde ich von einer Woge von Zärtlichkeit erfasst - und ich ließ mich widerstandslos von ihr forttragen.
    Martin erkannte wohl meine tiefe Sehnsucht – und er hielt jedes weitere Zögern für Zeitverschwendung.
    Er nahm mich in seine starken Arme und küsste mich zärtlich. Das heißt, so ganz genau war es bald nicht mehr auszumachen, wer hier gerade wen küsste …
     
     
     
     

Die geheimnisvolle Unbekannte
     
    Romans Frau musste nach einem Unfall eine Beinprothese aus Kunststoff tragen, aber er liebte sie seitdem umso mehr. Nie zuvor hatte seine Frau ihn so sehr erregt. Wer es etwa pervers, was er fühlte?
     
    Es gab an diesem Morgen in dem Gastraum nicht viel, an dem meine Blicke hätten Halt finden können. Die üppigen Grünpflanzen

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