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Wolken über dem Meer: Roman (German Edition)

Wolken über dem Meer: Roman (German Edition)

Titel: Wolken über dem Meer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Phase ihres Lebens?«
    »Eine, die mir die Suche erleichtert«, erwiderte er.
    »Glauben Sie, das hätte ich nicht längst getan, wenn ich könnte?« Sie lächelte traurig, als er unausgesprochen zugab, dass er sie nicht wirklich für tot hielt. Oder halten wollte …
    »Ich weiß, dass ich Ihnen diese Frage jedes Mal stelle. Aber haben Sie irgendein Lebenszeichen von ihr erhalten, irgendeines? Vielleicht ein Anruf, bei dem die Person am anderen Ende der Leitung wortlos aufgelegt hat? Oder eine Postkarte ohne Unterschrift? Oder …«
    »Nein.«
    »Irgendwelche außergewöhnlichen Vorkommnisse, die Sie stutzig gemacht haben?«
    »An der Shell-Tankstelle haben sie mir zu wenig berechnet.«
    Patrick verdrehte die Augen. Flora trottete herbei und legte sich ihm hechelnd zu Füßen. »Sonst noch was? Ich dachte eher an etwas, das man auf den ersten Blick für eine Verwechslung halten könnte.«
    »Eine Verwechslung?«
    »Ja. Vielleicht ist irgendetwas völlig Unerwartetes passiert, und Sie hatten das Gefühl, dass eigentlich jemand anderer gemeint war.«
    »Im letzten Herbst.« Maeves Herz klopfte, als seine Worte eine Tür öffneten – eine Chance. »Im Spätherbst, glaube ich, kurz vor den Feiertagen«, fuhr sie verhalten fort, um keinerlei Gefühle preiszugeben.
    »Was war da?«
    »Ich erhielt einen Anruf von Mystic Aquarium, von der Abteilung, die sich um Fördermitglieder bemüht. Die Dame war sehr liebenswürdig und nett. Sie sagte, sie habe meinen Namen von einer Frau erhalten, die meinte, ich könnte an einer Mitgliedschaft interessiert sein.«
    An Patricks Miene erkannte Maeve, dass es sich nicht um die Art von Information handelte, die er sich erhofft hatte. Doch Maeves Herz schlug wie verrückt, als wäre sie elektrisiert oder hätte einen Engel oder Geist gesehen.
    »Die Leute wissen, dass Sie am Meer leben«, erwiderte Patrick. »Wahrscheinlich dachten sie, dass Sie sich gerne die Fische anschauen würden, oder was immer sie dort in ihrem geheimnisvollen Aqua-Zoo halten.«
    »Möglich. Ich wollte wissen, woher sie meinen Namen hatte, aber die Dame meinte, die Person habe darum gebeten, ungenannt zu bleiben.«
    »Wahrscheinlich ein Trick, diese Empfehlung einer Unbekannten, um Ihnen die Mitgliedschaft schmackhaft zu machen.«
    »Nein. Es war ein Geschenk. Der Beitritt war bereits bezahlt.«
    Nun hatte sie seine Aufmerksamkeit geweckt. Er runzelte die Stirn, dachte nach. »Ein Geschenk?«
    »Ich dachte zuerst, von Clara – sie liebt Museen, das Mystic Seaport in Boston und das Aquarium. Aber sie war es nicht. Und dann gelangte ich zu der Schlussfolgerung, dass es von einer ehemaligen Schülerin stammen musste. Ich habe meine Klasse stets dazu angehalten, die Natur zu beobachten.«
    »Aha. Und, haben Sie die Mitgliedschaft genossen?«
    »Ich war nie dort. Warum soll ich einen Aqua-Zoo besuchen, wenn ich ihn direkt vor meiner Nase habe?« Sie blickte in den blauen Sund hinaus, auf die Wellen, die von Osten herandrängten. Auf die beiden Inseln aus Granitgestein, North und South Brother, eine halbe Meile von der Küste entfernt; sie erinnerte sich, wie Mara unbedingt dorthin schwimmen wollte und Maeve sie zur Sicherheit mit dem Ruderboot begleitet hatte.
    »Richtig. Warum sollten Sie?« Patrick klang nachdenklich.
    Maeve starrte ihn an.
    Sie hörten, wie die Küchentür geöffnet wurde – die Fliegengittertür musste dringend geölt werden. Sie wusste, es war Clara. Sie wohnte gleich nebenan und hatte Patrick vermutlich im Garten entdeckt. Maeve konnte die frisch gebackenen Zuckerplätzchen riechen.
    »Ich bin’s!«, rief Clara.
    »Wir sind hier«, gab Maeve zurück.
    »Tun Sie mir einen Gefallen«, sagte Patrick. »Wissen Sie noch, wie die Frau hieß? Die angerufen hat?«
    »Ich glaube, ich habe den Namen irgendwo aufgeschrieben.« Maeve rutschte auf dem Sofa beiseite, um Platz für Clara zu machen. Flora stand mit heraushängender Zunge in Habtachtstellung und fixierte den Teller mit den Plätzchen. Patrick stand auf, um Clara zu begrüßen, und Maeve hob ihr Gesicht, um ihre Freundin zu küssen. Natürlich erinnerte sie sich an den Namen der Anruferin; sie wusste genau, wo der Zettel lag, auf dem sie ihn notiert hatte.
    »Ich habe Kekse mitgebracht, wie dieses Prachtstück von einem Hund bereits bemerkt hat. Die passen hervorragend zu Maeves Pfefferminztee.«
    »Was bin ich für ein Glückspilz«, sagte Patrick. »Benimm dich, Flora.«
    »Kommt mir so vor wie eine Party.« Clara steckte Flora heimlich

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