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Wolkengaukler

Wolkengaukler

Titel: Wolkengaukler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anett Leunig
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und rechtzeitiges ‚Nein’. Drittens – und das ist vielleicht am wichtigsten: du musst ehrlich zu dir selbst sein. Zu dir stehen und damit auch zu mir. Ich will keine Versteckspiele, nicht in dieser Sache, nicht zwischen uns.“
    Ich dachte ein paar Minuten darüber nach. Besonders an der dritten Regel würde ich hart arbeiten müssen, bis ich die leise Stimme des Zweifels in mir restlos würde verstummen lassen können. War das richtig, was ich hier tat? Aber die Stimme war mittlerweile schon sehr, sehr leise geworden, und ich antwortete entschlossen: „Ich denke, das geht in Ordnung.“
    Christoph lächelte erleichtert und entspannte sich. „Schön, dann können wir uns ja jetzt wieder den angenehmen Dingen des Lebens zuwenden.“
    Mein Herz machte einen Sprung, doch er angelte sich lediglich das Buch vom Nachttisch. Spontan forderte ich ihn auf, mir etwas vorzulesen, „eine Liebesszene, vielleicht die mit Jack und Aliena im Wald.“
    Er drehte sich auf den Bauch und blätterte im Buch nach der Textstelle, atmete tief durch und begann dann, mit angenehm tiefer, ausdrucksstarker Stimme zu lesen. Er hatte eine richtige Vorleserstimme. Sie drang in mein Ohr, floss sprudelnd und gurgelnd hindurch und in meinen Kopf, wie im Roman der kleine Waldbach über die Wiese, während es in mir warm wurde und prickelte, als säße ich selbst auf jener Lichtung, die Sonnenstrahlen auf der Haut und den würzigen Waldgeruch in den Lungen. Ich sah zu, wie seine Lippen Worte formten, seine Augen über die Textzeilen huschten, eine Haarsträhne sich im Rhythmus seiner Atemzüge sanft hin und her bewegte. Minutenlang betrachtete ich sein Profil, ohne davon genug bekommen zu können.
    In diesen Augenblicken erkannte ich, dass ich bereits rettungslos in ihn verliebt war.
    War das richtig? Konnte ich mich in einen Jungen verlieben, in einen Mann? Noch dazu in meinen Cousin? Durfte ich das? Und was hielt Christoph davon? Von mir? Doch wie sollte man seinem Herzen Befehle erteilen, und was war schon richtig oder falsch? Es ging mir gut, und darauf kam es an! Ansonsten mochte ich jetzt eigentlich nicht weiter darüber nachdenken, sondern einfach nur den Augenblick genießen.
    Vorsichtig strich ich mit der Hand über sein glänzendes Haar, bündelte es mit den Fingern zu einem dichten Strang und ließ den zwischen seinen Schulterblättern auf seinen Rücken gleiten. Von den Haarspitzen wanderten meine Finger weiter abwärts, überwanden Wirbel um Wirbel und näherten sich langsam seinem noch immer verdeckten Po.
    Als ich vorsichtig die Bettdecke wegzog, stockte Christoph für einen Moment, dann las er mit leiserer Stimme weiter. Ich ließ meine Fingerspitzen die linke Pobacke umkreisen. Sie zuckte kurz, als hätte ich sie gekitzelt, dann hielt sie wieder still. Ich umkreiste die rechte Pobacke. Christoph verhaspelte sich beim Lesen. Offensichtlich lenkte ihn mein Streicheln zu sehr ab. Schließlich verharrte ich oberhalb der geheimnis-vollen Furche in der Mitte. Sollte ich es wagen? Ich hielt den Atem an und strich sie vorsichtig mit dem Finger entlang.
    Christoph verstummte.
    Ich zuckte zurück und schaute ihn an. Er hatte die Augen geschlossen, seine Hände zu Fäusten geballt. Dann schob er das Buch weg und legte den Kopf auf die verschränkten Unterarme. „Mach weiter“, murmelte er.
    Ich fasste neuen Mut und ließ meiner Phantasie freien Lauf, strich sacht mit den Handflächen von den Oberschenkeln her über die weiche Haut, umfasste schließlich eine Pohälfte und massierte sie, zuerst ganz sanft und spielerisch, dann immer fester und drängender.
    Christophs Atem ging flacher. Der Po schien tatsächlich eine sehr erogene Zone bei ihm zu sein. Plötzlich hatte ich eine neue Idee. Einem Impuls folgend beugte ich mich hinunter und näherte mein Gesicht den empfindlichen Backen. Zuerst blies ich nur leicht über die sensible Haut, so dass sich die fast unsichtbaren Härchen darauf aufzustellen schienen. Christoph bekam eine Gänsehaut. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und legte meine Lippen auf das empfindliche Fleisch. Christoph hob den Kopf in den Nacken: „Oh, Jann, was tust du da?“
    Ich antwortete nicht, denn ich war viel zu sehr damit beschäftigt, seinen Po zu küssen, jeden Zentimeter Haut mit meinen Lippen zu erforschen. Schließlich reichte es mir nicht mehr, ihn nur zu berühren, ich wollte ihn spüren. Vorsichtig nahm ich etwas Haut zwischen die Lippen, hielt sie fest, saugte ein wenig an ihr und ließ meine

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