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Wolkentaenzerin

Wolkentaenzerin

Titel: Wolkentaenzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nichole Bernier
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in praktisch jeder Stadt abgespeichert gewesen.
    »Nirgendwo fest. Ein bisschen hier und da, wenn ich gebraucht werde, aber nicht regelmäßig. Ich bin mit den Kindern zu Hause geblieben. Bisher.«
    Fiona lächelte, als hätte Kate ihr gerade erzählt, sie würde die Kräuter aus ihrem Blumenkasten verkaufen. »Das ist toll. Es ist so eine besondere Zeit, wenn sie klein sind.«
    »Weißt du, Kate, ich habe von einem Catering-Service gehört, der in Washington aufmacht«, warf Max ein. »Klein, aber gute Aufträge. Veranstaltungen beim Smithsonian, im Zoo, so was alles. Das wäre doch eine gute Gelegenheit, um sich wieder einzufinden.«
    »Es gibt ein paar großartige Optionen da draußen«, stimmte Kate zu. Catering wäre eine Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten. Und doch vermisste sie die Restaurants, ihre Atmosphäre, dazuzugehören. Jeder Tag folgte einem bestimmten Rhythmus, in dem Koordinierung sich zu einem kaum erträglichen Durcheinander steigerte. Es konnte das größte Chaos am anderen Ende der Küche ausbrechen, aber das machte ihr selten etwas aus, sondern verstärkte ihre Konzentration nur. Und dann beruhigte es sich wieder, so war es immer, und alle formierten sich neu, und am nächsten Tag begann es wieder von vorn, es war ein ständiger Kreislauf.
    »Warte, mir fällt grad wieder ein – hat Anthony dich wegen des Restaurants in Dupont Circle angerufen?«, fragte Max. »Er will dich unbedingt dabeihaben.«
    »Ja, es hört sich wunderbar an.« Kate wirbelte mit dem Finger in ihrem Glas und drückte die Zitronenschale an den Rand. »Klein & Ashbaugh machen das Design für sie. Es wird richtig schön.«
    »Nicht nur das, es wird total abheben.« Max zog die Augenbrauen angesichts Kates Untertreibung hoch. »Es ist großartig, dabei zu sein.«
    »Aber lange Arbeitszeiten.«
    Fiona sah sie neugierig an und nahm einen langen Schluck aus ihrem Weinglas.
    »Fiona, wie lange bist du zu Hause geblieben, als deine Tochter geboren wurde?«, fragte Max. »Zwei Stunden?«
    Charles schüttelte den Kopf. »Wenn überhaupt. Ich glaube, sie hat den Brotteig so weit vorbereitet, dass sie ihn gehen lassen konnte, und dann war sie rechtzeitig aus dem Krankenhaus wieder da, um ihn zu schlagen.«
    Kate lachte und rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. Sie suchte mit dem Blick nach einer Schale Nüsse oder Popcorn, etwas, um ihre Hände zu beschäftigen.
    »Na ja, bevor ich irgendetwas annehme, müssen wir entscheiden, ob wir in Washington bleiben. Chris reist ziemlich viel, und ich glaube, im Grunde ist es mittlerweile relativ egal, wo er wohnt. Wir könnten überall hinziehen.« Es kam ihr so leicht über die Lippen, als entspräche es der Wahrheit.
    Max sah ihr einen Moment lang mit Wärme in seinem Blick direkt in die Augen und wechselte das Thema. »Ihr wohnt mitten in der Stadt, oder? In der Nähe vom Zoo?«
    »Der Zoo ist quasi unser zweites Zuhause. Die Kinder reden über die Pandabären, als wären es ihre Haustiere. Tian Tian hier, Mei Xiang da …«
    »Tolle Stadt. Ich habe mal ein paar Jahre lang für eine kleine Zeitung dort gearbeitet«, erklärte Charles und zupfte an seinen Hemdsärmeln. »Ich habe nebenbei auch ein Finanz-Rundschreiben angefangen, ziemlich gewagt, aber ihr könnt euch ja vorstellen, dass es mit meinem Namen ziemlich gut anlief.«
    Er nahm einen Schluck von seinem Drink, um Kate die Gelegenheit zu geben, ihre Bewunderung zum Ausdruck zu bringen. Der Lärm in der Bar füllte die lange Pause.
    »Wie auch immer«, sagte er schließlich. »Gefällt es euch dort?«
    »Ja, schon. Die Museen, das Wetter … Jeder findet Washington toll.« Kate lehnte sich mit ihrem Drink in der Hand zurück. Die U-Bahn-Tunnel, die verängstigten Pendler. Lange, langsame Rolltreppen, unvorstellbar hoch.
    »Aber es ist eine Unternehmensstadt, irgendwie seelenlos. Mir fehlt New York.«
    »Du warst ja nicht in New York, meine Liebe«, bemerkte Max sanft. »Du warst in Connecticut.«
    »Ihr habt in Connecticut gewohnt?« Fiona lachte. »Huh, wow. Achtung, Vorort. Ich würde es mir nicht so gern mit dir verderben auf einer Lehrer-Eltern-Veranstaltung.«
    Kate lachte, hob aber verwirrt die Augenbrauen. »Was meinst du?«
    »Dich, du boshaftes Ding. Wie du Jasper Friedling während der Prüfungen gequält hast.«
    Kate schüttelte den Kopf. Sie konnte sich nicht daran erinnern.
    »Weißt du nicht mehr? Du hast seine Sachen versteckt. Du hast den Schneebesen und den Spachtel woanders hingelegt, und er ist beinahe

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