Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
beantragen.«
    »Das können Sie, selbstverständlich.«

    »Wo muss ich unterschreiben?«
    »Ich kläre Sie zuerst über Ihre Rechte auf.«
    »Ich unterschreibe nichts, bevor ich nicht Ihre Anklage gegen mich kenne.«
    »Ich beginne mal mit Behinderung der Justiz …«
    »Ich habe überhaupt nichts behindert!«
    »Ich möchte Sie jetzt über Ihre Rechte aufklären. Dann können Sie entscheiden, wie Sie vorgehen wollen.«
    »Ich habe nichts getan!«
    »Halten Sie einfach die Klappe und hören Sie mir zu, einverstanden?« Decker konnte ihm endlich die Miranda-Rechte vortragen. Dann fragte er ihn, ob er sie verstanden hätte.
    »Sehe ich wie ein Schwachkopf aus?«
    »Ja oder nein?«
    »Ja.«
    »Unterschreiben Sie hier.«
    Tinsley unterschrieb. »Darf ich jetzt etwas sagen?«
    »Wünschen Sie, auf Ihr Recht auf einen Anwalt zu verzichten? Ja oder nein?«
    »Ja.«
    »Obwohl Sie gerade erst um einen gebeten hatten, möchten Sie jetzt nicht mehr, dass ein Anwalt anwesend ist?«
    »Ich will nur ein paar Minuten mit Ihnen reden. Dann frage ich nach meinem Anwalt.«
    Er wollte also nur herausfinden, was die Polizei wusste. »Sie verzichten auf Rechtsbeistand, obwohl Sie vor fünf Minuten darum gebeten haben?«
    »Ich habe Ihnen die Frage doch schon bejaht.«
    »Bitte unterschreiben Sie hier. Da steht, dass Sie bereit sind, mit der Polizei ohne Gegenwart eines Anwalts zu sprechen. Sie wissen, dass alles, was Sie sagen, vor Gericht gegen Sie …«
    »Prima, prima.« Er unterschrieb die Erklärung noch mal. »Kann ich jetzt meinen Text loswerden?«

    »Schießen Sie los, Mr. Tinsley. Ich bin ganz Ohr.«
    »Ich habe niemanden umgebracht! Das ist vollkommener Blödsinn!« Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Das ist alles, was ich sagen wollte.«
    »Chuck …«, begann Decker seine Rede, »haben Sie wirklich geglaubt, Sie könnten im Garage über eine Stunde mit Adrianna flirten, ohne dass Sie jemand erkennt?«
    »Ich habe sie nicht umgebracht.«
    »Das habe ich auch gar nicht behauptet. Ich frage Sie nur: Glauben Sie wirklich, Sie können im Garage über eine Stunde mit Adrianna flirten, ohne dass Sie jemand erkennt?«
    Tinsley sagte nichts mehr.
    »Chuck, Sie waren mit Freunden unterwegs. Die haben Sie beim Namen gerufen. Chuck, komm mal her, Charley, besorg uns mal was Kaltes zu trinken. Es haben Sie Leute wiedererkannt, Chuck. Sie sind kein Schwachkopf, aber die Polizei ist auch nicht blöd. Wir alle machen das hier schon seit einer ganzen Weile.«
    »Ich habe sie nicht umgebracht. Mir wurde total schlecht, als ich sie entdeckt habe.«
    »Wie ist sie also da hinaufgekommen?«
    »Wenn ich das mal wüsste! Ich jedenfalls habe sie da nicht hingebracht!« Er bekam feuchte Augen. »Da will mich jemand reinlegen. Ehrlich, sie ging vor mir … lange vor mir. Jemand muss …« Er presste die Lippen zusammen. »Ich habe ihr nichts getan. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keiner Frau etwas getan!«
    »Dann erzählen Sie mir, wie Adrianna plötzlich auf Ihrer Baustelle gelandet ist.«
    »Würde ich ja gerne!« Er wischte sich mit dem Ärmel seines T-Shirts über die Stirn. »Ich hätte gleich am Anfang was sagen sollen, aber ich wusste, dass Sie mir nicht glauben würden.«

    »Fangen Sie von vorne an, Chuck. Erzählen Sie mir alles. Es wird Ihnen guttun, sich alles von der Seele zu reden.«
    Der Mann sackte auf seinem Stuhl in sich zusammen. »Ich war noch nie vorher im Garage gewesen.«
    »Warum sind Sie dann hingegangen?«
    »Ein Freund von mir schlug den Laden vor. Ich muss so gegen halb acht angekommen sein. Adrianna war schon da. Sie fiel mir gleich auf.«
    »Was machte sie?«
    »Sie unterhielt sich mit einer der Bardamen. Ich glaube, sie hieß Emerald. Sie sah billig aus – nicht Adrianna, ich meine die Bardame. Ich hatte so das Gefühl, die könnte ich garantiert später für eine Nacht mit nach Hause nehmen, aber sie war nicht mein Typ. Jetzt wünschte ich mir bei Gott, ich hätte es getan. Sie wäre jetzt mein Alibi.«
    Decker fielen spontan zwei Gründe ein, warum das Alibi nicht funktioniert hätte: (1) Adrianna Blanc war am nächsten Tag ermordet worden, nicht in der Sonntagnacht, und (2) Crystal Larabee war tot. Tinsley wusste gar nicht, was er für ein Glück hatte, sie nicht abgeschleppt zu haben. »Und das war so gegen halb acht?«
    »Ja, ungefähr.«
    »Und dann?«
    »Ich trank was mit meinem Freund Paul. Haben Sie schon mit Paul gesprochen?«
    »Er steht als Nächster auf meiner Liste«, log

Weitere Kostenlose Bücher