Wollust - Roman
bist.«
»Dann habe ich vermutlich gerade die halbe Strecke hinter mich gebracht.« Alle lachten. Decker war immer noch ganz verwirrt. »Ist das alles für mich?«
»Nein, für Chuck Tinsley«, entgegnete Marge trocken.
»Ach ja, er hätte gerne einen Hamburger.«
»Er muss sich wohl mit einem Corned-Beef-Sandwich zufriedengeben.«
»Von Corned Beef wird ihm schlecht. Versuch’s mal mit Putenbrust.«
Noch eine Runde Gelächter. Marge klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit aller zu ergattern. »Die Uhr läuft, und ein paar von uns müssen noch arbeiten. Das Büffet ist eröffnet, haut rein.«
Die nächsten zwanzig Minuten verbrachte Decker damit, Hände zu schütteln, seine Familie zu umarmen und Glückwünsche
für seinen bevorstehenden Geburtstag entgegenzunehmen, während seine Kollegen eine lange Schlange am provisorischen Büffet bildeten. Es gab gegrilltes Huhn, Corned Beef, Pastrami, geräucherte Putenbrust, Fleischwurst, Krautsalat, Leberhack, Oliven und eingelegte Gurken, Zwiebeln und Tomaten und Körbe mit geschnittenem Brot – Roggenbrötchen und Hefezopf.
Decker wandte sich an Rina. »Wie habt ihr die ganze Planung bloß vor mir geheim halten können?«
»Ich bin unschuldig. Die Jungs und Cindy haben alles organisiert. Was ich nicht verstehe, ist, wie sie es vor mir geheim halten konnten.«
»Du hättest den Gesichtsausdruck der Ladys sehen sollen, als sie uns bemerkten«, sagte Sammy. »Imas war lustig, aber der von Hannah war einfach göttlich.«
»Ich bin fast ausgeflippt!« Hannah lehnte ihren Kopf an Sammys Arm.
»Wie geht es Rachel, Sam?«, fragte Decker.
»Sie lernt gerade für ihr Examen und lässt euch herzlich grüßen.«
»Viele Grüße auch von Ilana«, sagte Jacob. »Sie wäre wirklich gerne mitgekommen, hat aber auch gerade ihre Abschlussprüfungen.«
»Nächstes Mal wieder«, sagte Decker. »Bleibt ihr übers Wochenende? Natürlich.«
»Wir haben sogar das Klappbett aktiviert, weil wir beide anscheinend durch ein jüngeres Modell ersetzt wurden.« Als Gabe rot wurde, fügte Jacob hinzu: »Zieh los und iss mal schnell Corned Beef, Junge. Du brauchst ein paar Proteine.«
»Ich bin noch satt von der Pizza.«
»Gut, dann mach mir ein Sandwich. Ich habe Hunger.«
»Hallo?«, sagte Rina. »Habe ich euch etwa beigebracht, so mit unseren Gästen zu reden?«
»Er ist kein Gast, sondern ein Eindringling.«
»Schon gut.« Gabe lächelte verlegen. »Was für ein Sandwich möchtest du denn?«
»Pastrami und geräucherte Putenbrust auf Roggenbrötchen, Senf, keine Mayo, und alle Beilagen.«
»Geht klar.« Gabe zog von dannen, um sich der Schlacht am Büffet zu stellen.
»Netter Junge«, sagte Jacob, als Gabe weg war. »Wie ich mitbekommen habe, hat er momentan ganz schön viele Probleme am Hals.«
»Haben wir das nicht alle?« Decker nahm seine beiden Söhne in den Arm. »Danke, Yonkie, danke, Shmueli. Diesen Tag werde ich nie vergessen.«
»Ich liebe dich, alter Mann«, versicherte ihm Jacob. »Kann ich jetzt das Auto haben?«
Cindy kam zu ihrem Vater, einen Hühnerschenkel in der Hand, und küsste ihn auf die Wange. »Das alles ist für dich, und du verdienst noch mehr.«
»Ich liebe dich, Prinzessin.« Er gab ihr auch einen Kuss auf die Wange und schielte dabei auf ihren Bauch, der zu einer kleinen Kugel aufgeblüht war. »Wie fühlst du dich?«
»Um diese Uhrzeit sterbe ich immer fast vor Hunger.«
»Wann ist der große Tag?«, fragte Jake.
»Weihnachten oder Silvester … so um den Dreh.«
Jake lachte. »Du kennst deinen Stichtag nicht?«
»Ich habe nicht mehr genau zugehört, als der Test positiv war.« Cindy verstrubbelte die Haare ihres Stiefbruders und biss dann herzhaft von ihrem Hühnerschenkel ab. »Wow, das schmeckt richtig gut. Koby, kannst du mir noch so einen besorgen?«
Koby aß sein Putenbrust-Sandwich auf und wischte sich die Hände an einer Serviette ab. »Kein Problem. Ich bin sowieso bereit für den zweiten Gang. Möchte sonst jemand etwas?«
»Ich nehme noch ein Sandwich«, sagte Sammy.
»Hannah?«, fragte Koby.
»Putenbrust auf Roggenbrötchen.«
»Rina?«
»Dasselbe wie Hannah.«
»Lieutenant?«
»Nein, danke.«
»Aber du hast bisher gar nichts gegessen«, sagte Rina.
»Ich versuche immer noch herauszufinden, wie das alles passieren konnte.«
»Du findest das heraus, ich hole Essen«, sagte Koby.
»Da wird jede Menge übrig bleiben«, meinte Rina. »Ihr werdet mir allesamt die ganzen Reste abnehmen müssen.«
»Warum
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