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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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plötzlich auf.«
    »Hat jemand den Vornamen von Tinsleys Mutter herausgefunden?«
    »Ja, ich. Sie hieß Julia.«
    »Interessant. Hast du schon die Polizei in Oxnard kontaktiert?«
    »Noch nicht. Ich wollte erst mit dir reden, kann es aber sofort erledigen, wenn du willst.«
    »Alles, was ich im Moment will, ist eine verschärfte Überwachung von Tinsley.«
    »Schon organisiert. Sanford und Wainwright sind an ihm dran.«
    »Gut.« Er trommelte auf der Tischplatte herum. »Also gut. Mal angenommen, ich spiele des Teufels Advokat für die Verteidigung, dann würde ich sagen, dass Hunderte von Halsketten wie diese hier im Umlauf sein müssen. Nur weil Tinsley das Schmuckstück besitzt, hat er noch lange niemanden getötet.«
    »Aber es stempelt ihn als Lügner ab, da Julia nicht mit einem R beginnt.«
    »Möglicherweise ist Tinsley bloß ein Dieb und hat eine Halskette gestohlen, die genauso aussieht wie die von Roxanne. Er könnte ein Hehler sein.«
    »Wenn er ein Hehler ist, warum ist die Kette dann immer noch in seinem Besitz, genau wie acht weitere Schmuckstücke?« Wanda befeuchtete ihre Lippen. »Ich will mich da auf nichts versteifen, aber wir müssen schon bescheuert sein, wenn wir die Sachen nicht für Trophäen halten.«
    »Wir könnten Tinsley herbestellen. Und wir könnten ihn befragen.« Deckers Gehirn arbeitete auf Hochtouren. »Aber es würde schwer werden, ihn wegen etwas hierzubehalten .«

    »Was ist denn mit dem Marihuana, das ihr in seiner Wohnung entdeckt habt?«
    »Das fällt unter geringfügigen Besitz von Rauschmitteln. Er wäre nach einer Stunde wieder draußen. Wenn ich sage ›hierbehalten‹, dann meine ich das auch so. Er hat uns eine Speichelprobe gegeben – wir besorgen uns ein DNA-Profil. Ist das das einzige Schmuckstück, das du im Computer gefunden hast?«
    »Bis jetzt, ja.«
    »Okay.« Er dachte einen Moment lang nach. »Hat Tinsley sein ganzes Leben hier in der Gegend gewohnt?«
    »In Kalifornien hat er die letzten zehn Jahre seine Steuern gezahlt.«
    »Überprüfe alle ungeklärten Mordfälle durch Erwürgen in der Region. Ruf die zuständigen Ermittler dieser Fälle an und frage nach, ob es in Verbindung mit den Opfern zu verschwundenen Schmuckstücken gekommen ist. Da dieser Fall hier aus Ventura County stammt, dehne die Suche nach Norden und Süden von Los Angeles aus. Wenn wir herausfinden, dass Tinsley noch andere Schmuckstücke besitzt, die mit einem weiteren Mordopfer in Zusammenhang stehen, reden wir mit dem Staatsanwalt, und ich wette darauf, dass wir dann genug in der Hand haben, um ihn länger hierzubehalten. Eine Halskette könnte Tinsley als Zufall wegreden, aber bei zweien wird es schon schwer für ihn.«
    »Soll ich in Oxnard anrufen?«
    »Ja, und frag sie, ob wir die Akte und das DNA-Profil des Opfers bekommen können. Erzähl ihnen, dass wir einen Erwürgungsfall bearbeiten – Aufhängen, um genau zu sein –, und dass wir die Küste abklappern. Sag ihnen noch nichts von der Halskette. Das möchte ich zunächst unterm Deckel halten.«
    Wanda notierte sich seine Anweisungen. »Die Visitenkarte,
die Marge und Oliver in seiner Wohnung gefunden haben, könnte auch eine Trophäe sein, oder?«
    »Vielleicht.« Decker versuchte, seine Gedanken zu ordnen. »Wir schicken die Halskette am besten in die Kriminaltechnik. Falls Tinsley sie von Roxannes Hals gerissen hat, hat er möglicherweise Haut aufgeschürft, und es befindet sich Blut dran. Und lass die Kette auf DNA-Spuren untersuchen, die Halsgegend ist eine erstklassige Stelle für Schweiß. Hautzellen lösen sich besonders gut bei Hitze, und in Oxnard kann es im Sommer ziemlich heiß werden. Wenn wir Glück haben und die DNA des Opfers zufällig noch auf dem Schmuckstück zu finden ist, dann muss Chuck ein paar gute Erklärungen parat haben.«
     
    »Ich bin in der Lobby.«
    Silvers Stimme. Sein Anruf kam, als Marge gerade ihre mit Chlor gesättigten Haare trockengerubbelt hatte. »Bin sofort unten.«
    »Bis gleich.«
    Marge blickte auf die Uhr. Es war kurz vor fünf. Sie klopfte an die Verbindungstür zu Olivers Zimmer. »Bist du da?«
    Sie hörte gedämpfte Schritte, dann ging die Tür auf. Scott hatte ein breites Grinsen im Gesicht. »Ich bin da.«
    »Silver wartet unten auf uns.« Sie betrachtete das Gesicht ihres Partners. »Du hast gewonnen?«
    Oliver stopfte ihr ein Bündel Scheine in die Hand. »Ich bleibe bei unserer Vereinbarung – das hier ist die Hälfte davon.«
    Marge fächerte die Scheine auf. »Das

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