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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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»Und Leute, die Tag und Nacht vor den Dingern sitzen. Hinter verschlossenen Türen spielen sich zwischen den Menschen seltsame Dinge ab, aber das ist denen egal. Erst wenn die Machthaber etwas von einem Prostituiertenring oder Drogenschiebereien aus einem der Zimmer mitbekommen, dann sprengen sie das Ganze mit ihren eigenen Leuten und halten das fein unter Verschluss. Die Besitzer sind keine Verbrecher, schon seit vierzig Jahren nicht mehr, sondern clevere Geschäftsleute. Warum sollten sie sich mit illegalem Scheiß abgeben, wenn sie Milliarden mit legalem Glücksspiel verdienen können?«
    »Ich behaupte nicht, dass Garth einen Prostituiertenring leitet« , sagte Marge, »aber wir haben von seinen Freunden erfahren, dass er andauernd nach Vegas fährt und hier viel mehr Geld für Frauen als für Glücksspiel ausgibt.«
    »Das haben Sie mir erzählt, und es hat mich zum Nachdenken animiert.«
    »Er ist gefährlich, wenn er nachdenkt«, scherzte Major.
    »Ja, man kann dann riechen, wie das Holz brennt.« Silver
grinste. »Jedenfalls haben viele der jungen Böcke, die hier eine Menge Zeit verbringen, also etwa jedes Wochenende oder jedes zweite Wochenende, einfach nicht die richtige Brieftaschengröße, um in den teuren Hotels abzusteigen. Für billige Vergnügungen nisten sie sich abseits des Strips ein. Von meiner Warte aus ist das leichter zu bewältigen, weil der Rahmen kleiner wird.«
    Marge und Oliver nickten. Silver wollte eine Geschichte erzählen, und es war völlig sinnlos, ihn dabei anzutreiben.
    »Also habe ich mit ein paar Leuten telefoniert«, fuhr Silver fort. »Ich rufe downtown an … da geht es immer noch ziemlich glamourös und unübersichtlich zu. Ohne Erfolg. Ich rufe das Revier in Boulder City an, wo sie auch einen kleinen Strip haben, aber da komme ich ebenfalls nicht weiter. Dann mache ich mit den kleineren Establissements weiter, solche wie das, in dem Sie wohnen. Diese Läden haben keine Heerscharen hinter sich wie die großen Hotels, sie sind auf die Polizei angewiesen. Ich habe gute Beziehungen zu denen. Ich lande immer noch keinen Treffer, aber ich kann nicht aufhören. Manchmal packt es mich … und ich fühle, dass ich mich in die richtige Richtung vorwärtsbewege, als würde mich eine unsichtbare Hand anschieben. Nach so vielen Jahren im Morddezernat lernt man, auf seine Intuition zu hören.«
    »Völlig richtig«, sagte Marge.
    Die Kellnerin kam vorbei und füllte bei allen Kaffee nach. Als sie wieder weg war, erzählte Silver weiter. »Also überlege ich mir, wo dieser Kerl sonst noch abgestiegen sein könnte. Und da fallen mir North Las Vegas und mein Kumpel Rodney Major ein.«
    »Wenn man günstige Vergnügungen sucht, ist North Las Vegas genau der richtige Ort«, erläuterte Major.
    »North Las Vegas liegt nicht im Verantwortungsbereich von Las Vegas Metropolitan, also von unserem Revier.«

    »Ja, wir sind so was wie das i-Tüpfelchen auf dem großen I des richtigen Las Vegas Strip. Wir haben unsere eigenen Kasinos, die billiger sind als die auf dem echten Strip.«
    »Ich rufe Rodney an und frage ihn, ob er mal mit seinen Leuten reden kann, um herauszufinden, ob Garth Hammerling regelmäßig in einem seiner Läden ein und aus geht.«
    »Ich telefoniere herum, und jetzt raten Sie mal, was passiert?« , sagte Major. »Er war regelmäßig in einigen meiner Läden.«
    Marge und Oliver tauschten einen Blick aus. »Sie haben ihn gefunden?«, fragte Oliver.
    »Nein, um es gleich vorwegzunehmen«, sagte Major. »Auf meinem Strip gibt es etwa sieben Hauptetablissements, und man hat mir erzählt, dass er schon eine Weile nicht mehr da gewesen ist.«
    »Ja, darüber war ich ziemlich enttäuscht«, sagte Silver. »Also sage ich zu Rodney, weißt du, ich kenne mich in deinen Mordfällen nicht so gut aus wie mit denen in meinem Revier, aber hattest du in letzter Zeit einen ungewöhnlichen Mord … zum Beispiel durch Erhängen?«
    Major lachte. »Und ich sage, wenn wir einen Erhängten hätten, wüsstest du davon.«
    »Klar, die Stadt ist nicht so groß. Mord durch Erhängen wäre in den Lokalnachrichten«, bestätigte Silver.
    »Der Mord durch Erhängen hat es sogar bei uns in die Lokalnachrichten geschafft«, sagte Marge. »Es ist einfach ungewöhnlich.«
    »Stimmt«, sagte Silver, »also frage ich Rodney, hattest du kürzlich einen Mord durch Erwürgen? Weil Aufhängen ja genau genommen Erwürgen ist.«
    »Und ich sage, nein, damit kann ich auch nicht dienen.«
    Marge lachte. Die beiden

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