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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sind über tausend Dollar.«
    »Eintausendzweihundertundachtundsiebzig, um genau zu sein. Möchten Sie heute Abend mit mir essen gehen, Ms. Dunn? Ich bin der geborene Gentleman.«

    »Aber sicher.« Ihr Lächeln war ehrlich. »Wie schön für dich, Scott. Wenn ich das behalte, was du mir gegeben hast, dann fährst du, selbst wenn du den Rest ausgibst, immer noch mit einem Plus in der Tasche nach Hause.«
    »Zu spät. Ich habe schon alles verprasst.«
    Sie lachte laut auf. »Wie denn das?«
    »Für zwei erstklassige Tickets der O -Show des Cirque du Soleil und einem neuen Paar Slipper von Gucci. Außerdem haben wir noch ein großes Essen, und selbstverständlich geht alles aufs Haus.« Er tippte sich mit dem Finger auf die Brust.
    »Ich danke dir, mein Held. Jetzt wollen wir mal sehen, was uns Detective Silver über Garth Hammerling zu erzählen hat.«
    »Wahrscheinlich etwas Gutes.«
    »Ich mag deinen überraschenden Optimismus, Scott. Bleib so.«
    »Schätzchen, so wie ich mich gerade fühle, könnte ich aus Detective Silver Detective Gold machen.«
     
    Die einzigen Gäste des Motel-Cafés waren zwei mittelalte Männer, die ähnliche kurzärmelige Hemden, dunkle Hosen und Slipper trugen. Sie waren durchschnittlich groß und schwer; einer von ihnen hatte nur etwas mehr Haare als der andere. Marge winkte den Männern zu, und sie winkten zur ück. Die Vorstellungsrunde begann.
    Lonnie Silver war der kahlere der beiden in einer dunkelblauen Hose. Er trank Kaffee und vertilgte gerade ein Stück Apfelkuchen. Rodney Major hatte eine kahle Stelle auf dem Kopf, die von einem Kranz aus grauem, lockigem Haar umgeben war. Er trug eine dunkelbraune Hose und verschlang ein Hühner-Sandwich mit Pommes. Kaum hatten sich Marge und Oliver hingesetzt, eilte eine zaundürre Kellnerin mit aufgebauschten grauen Haaren herbei und präsentierte die Speisekarte.
Marge und Oliver bestellten Kaffee und auf Silvers Empfehlung hin einen Blaubeer-Kleie-Muffin.
    Es folgte der übliche Smalltalk.
    Wie war die Fahrt, wie lange bleiben Sie, besuchen Sie eine der Shows, und zum Dinner müssen Sie ins Delucci’s. Der kleine Schwatz verschaffte ihnen die Zeit, in Ruhe zu essen und langsam zum wirklichen Grund ihres Treffens vorzudringen. Silver legte als Erster los.
    »Als Sie mich vor ein paar Tagen anriefen und nach Garth Hammerling fragten, habe ich, offen gesagt, nicht weiter dar über nachgedacht. Viele Leute fallen in Las Vegas ein, um sich neu zu erfinden. Vielleicht ist Ihr Kerl hier, vielleicht auch nicht. Eine Sache steht jedenfalls fest: Es wird schwer werden, ihn aufzustöbern. Wer untertauchen will, kommt nach Vegas – obwohl wir ihn schon finden werden, sollte er wirklich ein übler Kerl sein. Das Problem dabei ist nur, dass Sie nicht wissen, ob er wirklich ein übler Kerl ist, deshalb wird’s schwierig, aufgrund eines Vielleichts den Aufwand zu rechtfertigen.«
    »Deshalb sind wir persönlich hergekommen«, sagte Marge. »Wir dachten, wir machen uns selbst auf die Suche. Worum wir Sie bitten wollen, sind ein paar kleine Richtungshinweise.«
    »Dabei können wir Sie unterstützen.« Major mischte sich jetzt ein.
    »Ja, und zwar mehr, als ich dachte«, fügte Silver hinzu.
    »Das hört sich gut an«, erwiderte Oliver.
    »Es ist so«, sagte Silver, »wenn ich erst mal angefixt bin, höre ich nicht mehr auf. Ich denke also darüber nach, wie man nach diesem Kerl suchen kann. Logischerweise ist es unmöglich, an jede Hotelzimmertür in den großen Kasinos zu klopfen. Und nach Gästelisten kann ich auch nicht fragen. Wir haben es hier mit Zigtausenden von Menschen zu tun, und Sie wissen ja noch nicht einmal, ob dieser Hammerling tatsächlich
etwas getan hat. Außerdem kenne ich alle Mordfälle vom Strip, und keiner klingt nach Ihrem Mann.«
    »Was für Morde?«, wollte Marge wissen.
    »Barprügeleien, Gangrivalität, Einbrüche, die schiefgehen«, zählte Silver auf. »Und nichts davon findet in den großen Hotels statt. Die großen Hotels beschützen ihre Gäste viel besser, als wir das mit unserem Budget können. Sie haben das Geld, die Motivation und das Personal, um den Abschaum draußenzuhalten. Ich sage nicht, dass dort nichts passiert… das kommt schon mal vor… aber die Hotelflure werden ziemlich gut überwacht. Jemand, der schreit, oder jemand, der eine Leiche aus einem der Zimmer schleppen will, würde wahrscheinlich schnell bemerkt werden.«
    »Die haben dort mehr Überwachungskameras als im Pentagon« , sagte Rodney Major.

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