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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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hatten wirklich komisches Talent.
    »Die meisten unserer Morde«, fuhr Major fort, »kommen
zustande durch Messer, Waffen und zerbrochene Flaschen, die auf dem Kopf eines Betrunkenen zerschlagen wurden.«
    »Ich war schon kurz davor aufzugeben«, übernahm Silver wieder, »aber dann riefen Sie an und meinten, Sie würden herkommen, und Sie erzählten mir, dass Garth mit einer Frau namens Amanda Kowalski reisen könnte.«
    »Zumindest glauben wir das«, sagte Oliver, »weil sie ebenfalls verschwunden ist.«
    »Genau«, sagte Silver, »also rufe ich wieder Rodney an, weil ich bereits herausgefunden hatte, dass Garth sein Revier lieber mag als meins, und erzähle ihm, dass Garth eventuell mit einer Frau unterwegs ist. Da könnte er doch mal gemeinsam reisende Paare überprüfen lassen, oder?«
    »Ich sagte ihm, das würde ich sofort machen«, fuhr Major fort. »Seine Neugier war ansteckend. Ich schnappe mir das Foto von Garth und klappere die Kasinos und Hotels und Motels ab und frage nach Pärchen mit diesem Kerl. Sein Name ist Garth Hammerling, aber er reist womöglich unter einem anderen Namen. Ohne Erfolg. Ich rufe die kleineren Absteigen an und frage nach Pärchen unter Hammerling. Kein Glück. Ich überlege ein bisschen. Vielleicht war der Typ ja mal in einen Verkehrsunfall verwickelt. Ich rufe die von der Pferdepatrouille an und frage nach, ob es in der letzten Woche zu schweren Unfällen gekommen ist. Tja, ich hatte kein Glück, Garth Hammerling zu finden, aber es gab vor einem Tag einen Unfall: ein einsames Auto, zu Schrott gefahren, mitten in der Wüste. Ein paar Jungs waren mit Geländemotorrädern unterwegs und haben das Wrack mit einer Person auf dem Fahrersitz entdeckt.«
    »Oh Mann«, sagte Marge, »das klingt nicht gut.«
    »Es war ein Wunder, dass sie das Auto entdeckt haben, aber das war noch nicht das größte. Als die Pferdepatrouille ankam und den Puls der Person nahm, stellten sie fest, dass der Insasse  – eine Frau Mitte zwanzig – noch lebte.«

    »Die Frau war übel zugerichtet«, sagte Silver. »Verbrennungen an den unteren Gliedmaßen, Knochenbrüche, aber sie konnte selbstständig atmen.«
    »Sie tauchte immer wieder aus der Bewusstlosigkeit auf und versank wieder«, sagte Major. »Sie wurde schnellstens auf die Verbrennungsstation im Las Vegas Medical Center gebracht und in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt. Der Gerichtsmediziner vermutete Selbstmordversuch mit dem eigenen Auto. Aber wir wissen es nicht genau, weil sie keine Papiere dabeihatte. Und sie kann nicht sprechen, weil sie bewusstlos ist.«
    »Was ist mit dem Auto?«, hakte Oliver nach.
    »Ein Toyota Corolla – älteres Baujahr, 2002 oder 2003. Der reinste Schrotthaufen und an einigen Stellen verbrannt, aber es wurde vom Feuer nicht aufgefressen. Die Forensiker haben es in der Mangel. Den Besitzer konnten wir anhand der Fahrzeug-Identnummer noch nicht feststellen, wenn Sie das fragen wollten.«
    Marge meldete sich zu Wort. »Hat sie Verbrennungen im Gesicht?«
    »Soweit ich weiß, nur an den Beinen. Sie hatte den Sicherheitsgurt angelegt, deshalb kam es zu ein paar Prellungen durch den Airbag. Aber sie ist wieder erkennbar. Wissen Sie, wie Amanda Kowalski aussieht?«
    »Ja, das wissen wir«, sagte Oliver.
    »Das habe ich mir gedacht«, meinte Silver, »deshalb habe ich heute Morgen die Ärzte angerufen und nach ihr gefragt. Sie war noch im Koma, obwohl die Ärztin – sie heißt Julienne Hara – sehr optimistisch klang. Und dann erzählte sie mir, dass die Frau Xanax im Blut hatte, genug, um den Tod herbeizuführen. Also sieht es immer mehr nach Selbstmord aus. Sie schluckte eine tödliche Dosis Xanax, drückte das Gaspedal durch, und das war’s dann.«
    »Noch liegt uns der vollständige toxikologische Bericht
nicht vor«, sagte Oliver, »aber Adrianna hatte keine Abwehrspuren an sich. Vielleicht wurde unser Mordopfer betäubt, bevor man sie aufgehängt hat.«
    »Interessant«, sagte Silver.
    »Sehr interessant«, pflichtete Major ihm bei, »weil mir dann die Ärztin noch ein ›Ach, übrigens‹ erzählt hat. Ich liebe ›Ach, übrigens‹, denn es ist immer etwas Interessantes. Sie sagte, es hätte vielleicht jemand versucht, sie zu erwürgen. Da jetzt einige Schwellungen abklingen, hätte sie vielleicht Flecken am Hals gesehen. Sie meinte, sie würde noch mal vorbeikommen, um es sich genauer anzusehen. Sie sagte, wenn es kein Unfall oder kein Selbstmordversuch war, dann könnte es ein versuchter Mord

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