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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Decker?«
    Hannah unterdrückte eine weitere Runde Gekicher. »Warum hacken Sie immer auf mir herum, Mrs. Kent? Er hat genauso laut gelacht wie ich.«
    »Sie sind die Präsidentin des Chors. Sie müssen beispielhaft vorangehen.«
    Hannah stellte die letzte Reihe Stühle auf. »Also werde ich getadelt, und er kommt ungeschoren davon?«
    »Ganz genau, Ms. Decker, die Welt ist und bleibt ungerecht.«
    »Sie mögen ihn einfach lieber, weil Sie einen mittelmäßigen Alt viel leichter ersetzen können als eine spektakuläre Begleitung am Klavier.«
    »Sie betreten jetzt ganz dünnes Eis, junge Dame.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Hannah. »Die Wahrheit tut weh, aber das ist nicht Ihr Fehler. Unter uns gesagt, würde ich ihn auch bevorzugen.«
    Mrs. Kents Blick wurde milder. »Hannah, Sie sind einzigartig und vollkommen unersetzlich.« Sie klatschte in die Hände. »Jeder nimmt seinen Platz ein. Ms. Decker, da Sie die ordnungsgemäß gewählte Präsidentin sind, wären Sie so freundlich und würden für uns eine mitreißende Darbietung der Nationalhymne und der Hatikva anstimmen?«
    Hanna strahlte. »Mit Vergnügen, Mrs. Kent.«
     
    Der Alex vom Selbstparkerparkplatz war Mitte sechzig, ein großer Mann mit weißem Haar, der richtig schick aussah in seinem wasserblauen Hemd, der weißen Hose und den weißen Slippern. Er saß hinter einem Podest, beschattet von einem
Strandsonnenschirm. Um fünf Uhr nachmittags stand die Sonne niedrig und schien kräftig. Decker erkannte in ihm den Mann, der ihm am Sonntag ein Ticket überreicht hatte. Was bedeutete, dass Alex Dienst gehabt hatte, während Chris gekommen und wieder gegangen war.
    Als Decker ihm Terrys Foto zeigte, erkannte er sie sofort.
    »Eine wirklich nette Frau. Immer gut gelaunt, und sie steckte mir immer ein paar Scheine zu, wenn sie ihr Auto bewegte, obwohl sie das nicht musste.«
    »Wann haben Sie sie zuletzt gesehen?«, fragte Eliza Slaughter ihn.
    »Zuletzt gesehen?« Alex runzelte die Stirn. »Ist Ms. McLaughlin etwas zugestoßen?«
    »Sie ist offenbar verschwunden«, antwortete Decker.
    »Verschwunden?« Alex verzog das Gesicht. »Oh Mann, das klingt nicht gut.«
    »Möglicherweise ist sie auch freiwillig weggegangen«, sagte Decker, »deshalb versuchen wir, ihre Wege nachzuvollziehen. Erinnern Sie sich, wann Sie sie zuletzt gesehen haben?«
    »Meine Güte, das muss vor ein paar Tagen gewesen sein. Vielleicht Sonntag.« Er blickte Decker genau ins Gesicht. »Sie habe ich hier auch schon mal gesehen.«
    »Ich war auch am Sonntag hier. Gegen halb drei bin ich gegangen.«
    »Aha.«
    »Als ich wegging, war Ms. McLaughlin noch im Hotel. Können Sie sich erinnern, ob Sie sie nach drei Uhr nachmittags gesehen haben?«
    »Nein, Sir, ich hatte ziemlich viel zu tun.«
    »Aber Sie erinnern sich an den Lieutenant?«, fragte Eliza.
    »Den kann man ja nur schwer übersehen.«
    Decker zeigte Alex ein Foto von Donatti. »Und diesen Mann hier?«

    Alex betrachtete das Foto eine ganze Weile. »Dieser Typ …« Der Parkwächter tippte mit einem Finger auf das Foto. »Er war am Sonntag hier. Mit einem riesigen Blumenstrauß. Wer ist das?«
    »Ms. McLauglins Ehemann.«
    »Sie ist verheiratet?«
    »Ja«, sagte Eliza, »wundert Sie das?«
    »Ein bisschen. Sie wirkte zu sorglos, um verheiratet zu sein.« Als sowohl Decker als auch Eliza laut losprusteten, sagte Alex: »So habe ich das nicht gemeint. Bin selbst seit zweiundvierzig Jahren verheiratet …«
    »Ich bin auch glücklich verheiratet«, sagte Decker, »aber ich weiß genau, was Sie meinen.«
    »Sie erinnern sich also an diesen Mann und dass er Blumen dabeihatte. Haben Sie ihm ein Parkticket gegeben?«
    »Jeder, der kein Dauergast ist, bekommt von mir ein Ticket ausgehändigt. Sie müssen es an der Rezeption oder im Restaurant bestätigen lassen. Sonst können Sie hier nicht parken.«
    »Wissen Sie noch, um welche Uhrzeit er ankam?«
    »Sonntags dauert der Brunch von elf bis vier. Da ist jede Menge los.« Er schnippte mit dem Fingern. »Aber eines hilft Ihnen vielleicht weiter: Immer wenn jemand hier hineinfährt, schreibe ich mir das Kennzeichen auf das Ticket. Wenn ich die Tickets abends abgebe, können auf diese Art und Weise die Leute aus der Buchhaltung die Belege mit den eingefahrenen Autos in Einklang bringen.«
    »Ein Kennzeichen wäre sehr nützlich, weil ich selbst nicht daran gedacht habe, es mir aufzuschreiben«, sagte Decker.
    »Wissen Sie, wie lange die Buchhaltung die Tickets aufbewahrt?« , fragte

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