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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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für einen Verdächtigen halten. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wie er irgendwas in der Art tun sollte. Als er aus Reno abreiste, hätte er gar nicht genug Zeit gehabt.«
    Marge widersprach nicht. Garth hatte genug Zeit, aber es wäre eng geworden. »Erzählen Sie mir von seiner Reaktion auf Ihre Nachricht von Adriannas Anruf.«
    »Er war verärgert.«
    »Was hat er gesagt?«
    »An den genauen Wortlaut kann ich mich nicht mehr erinnern … so was wie … er hasst es, wenn sie sich so aufführt. Jetzt muss ich nach Hause fahren, um mit ihr zu reden, weil ein Anruf das Ganze nicht mehr ins Lot bringt.«
    »Wenn sie sich so aufführt? Hatte sie schon vorher mal mit ihm Schluss gemacht?«
    »Klar, sie haben sich andauernd gestritten.«
    »Über was?«
    »Über Zeugs halt. Jungs-Mädchen-Zeugs.«
    »Können Sie mir ein Beispiel geben?«
    »Er hat sich beschwert, dass Adrianna ihn erdrückt … ihn zu sehr kontrolliert. Und sie hatte kein Recht dazu, weil sie selbst wirklich kein Engel war.« Otis blickte auf seinen Schoß. »Ich sollte hier nicht in Garths Namen sprechen.«

    »Wie sah sie das?«
    »Woher soll ich das wissen? Ich bin mit Garth befreundet.«
    »Und trotzdem hat sie Sie angerufen, um Ihnen mitzuteilen, dass sie ihn verlässt. Was bedeutet das?«
    »Dass sie meine Telefonnummer hatte und nicht mit Garth reden wollte.«
    Marge beugte sich weiter vor. »Da steckt mehr dahinter. Adrianna und Sie standen sich auch ganz schön nahe.«
    »Überhaupt nicht.« Sein Blick wich ihrem aus.
    »Vielleicht möchten Sie über diese Aussage noch einmal nachdenken, Aaron.« Marge lehnte sich zurück, um ihm ein bisschen Raum zum Atmen zu geben. »Wussten Sie, dass Adrianna Tagebuch geschrieben hat?«
    Eine tiefe Rötung überzog das Gesicht des Mannes. Adrianna hatte zwar Verabredungen mit anderen Männern beschrieben, jedoch keine Namen verwendet. Marge wusste nicht, ob eins der Rendezvous mit Aaron gewesen war, aber wenn Otis wie alle Männer war, würde er sich für wichtig genug halten, es zu einem Eintrag zu bringen.
    »Aaron?«
    »Es war nichts Ernstes.«
    »Es war mehr als ein One-Night-Stand«, log Marge.
    »Okay, es war ein One-Night-Stand, der vielleicht drei- oder viermal stattfand. Es hatte weder für sie noch für mich irgendeine Bedeutung. Sie war oft sauer auf Garth und ging dann fremd, weil Garth sie auch betrog.«
    »Warum haben die beiden sich nicht einfach getrennt?«
    »Offensichtlich hat sie ja mit ihm Schluss gemacht. Oder zumindest wollte sie mit ihm Schluss machen.«
    »Warum hat sie so lange dazu gebraucht?«
    »Keine Ahnung. Die beiden hatten schon eine ganze Weile Probleme.«

    »Okay, warum blieb Garth Ihrer Meinung nach mit ihr zusammen?«
    »Weil sie echt heiß war. Zumindest ist es das, was ich glaube.«
    »Wissen Sie das aus eigener Erfahrung?«
    »Hey, seien Sie nicht so streng mit mir!«
    »Sie ist tot, Aaron. Ich muss alles wissen. Warum sagen Sie, dass sie echt heiß war?«
    Der junge Mann schien einzuknicken. »Sie machte Sachen mit, die viele Mädchen nicht machen würden. Nichts war tabu. Außerdem gab sie Garth Geld.«
    »Sie klingt wie die perfekte Freundin. Warum sollte er sie betrügen?«
    Ein schiefes Grinsen. »Weil Jungs nun mal Hunde sind.«
    Eine angemessene, wenn auch nicht ganz faire Kurzbeschreibung des anderen Geschlechts.
    Aber Adrianna hatte ihre eigenen Schwachstellen. »Wenn sie so heiß war, Aaron, warum dann nur drei- oder viermal?«
    »Es war ihre Idee, damit aufzuhören.«
    »Haben Sie sich darüber geärgert?«
    »Näh, ich fand’s schon in Ordnung.«
    »Und warum war sie sauer, wenn Garth sie betrog, wo sie doch selbst fremdging?«
    »Keine Ahnung, Sergeant, ich kann im Moment auch keinen richtig klaren Gedanken fassen.«
    »Hat sie Ihnen gesagt, warum sie mit Ihnen Schluss gemacht hat?«
    »Sie meinte, sie hätte es seelisch verarbeitet, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Ich bin mir da nicht ganz sicher. Erklären Sie es mir.«
    »Hören Sie, Sergeant, ich war nicht ihr erster Rachefick, und ich war auch nicht der letzte.«
    »Woher wissen Sie etwas über ihre Racheficks?«

    »Weil sie es mir jedes Mal erzählt hat, wenn sie einen Typen abgeschleppt hatte, von dem Garth nichts wusste.«
    »Klingt so, als wären Sie beide gute Freunde gewesen. Warum, glauben Sie, hat sie sich Ihnen anvertraut?«
    »Weiß nicht. Vielleicht dachte sie, ich erzähle es Garth, und er wird eifersüchtig.«
    »Und, haben Sie?«
    »Verdammt, nein. Hätte ich was gesagt,

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