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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Marge?«
    »Ich sage ja nur…«
    »Bei meiner letzten Überprüfung war die Landessprache nicht Italienisch …«
    »War ja nur als kleine kulinarische Anekdote gemeint.«
    »Weißt du, Dunn, ich sehe für deine Zukunft eine Fernsehshow im Kabelfernsehen voraus. Du in voller Polizeimontur beim Schäumen der Sojamilch, während du deinen Zuschauern erklärst, wie man Überhitzung vermeidet. Wir nennen die Show Ein Cop schäumt auf.«
    »Klingt nach einem Pornofilm.«
    Oliver grinste. »Das würde auch funktionieren.« Er trank seinen Cappuccino aus. »Wie lautet unser Plan?«

    Marge blinkte rechts. »Als Erstes bringen wir Povich die Bänder zurück.«
    »Schon mit ihm geredet?«
    »Ich habe eine Nachricht hinterlassen und nach den Bändern von der Kamera im Bereich der Rettungswagenzone gefragt.«
    »Warum hat Povich sie uns nicht gleich gegeben?«
    »Weiß ich nicht. Bestimmt dachte er bei unserer ersten Bitte, wir wollten nur die Türen für Fußgänger kontrollieren.«
    »Also gefällt dir die Theorie, dass Adrianna in einem Leichensack außer Haus geschafft wurde?«, fragte Oliver.
    »Vielleicht.« Marge dachte kurz nach. »Wenn der Mord im Inneren des Krankenhauses passiert ist, dann frage ich mich, was da schiefgelaufen sein könnte. Wer, außer Garth, stand Adrianna nahe genug, damit ein Streit mit einem Mord endet?«
    »Warum glaubst du, dass der Mord von jemandem begangen wurde, der ihr nahestand?«, erwiderte Oliver. »Nach allem, was Aaron und Greg uns über Adrianna erzählt haben, könnte sie auch ein Techtelmechtel gehabt haben, das aus dem Ruder lief. Vielleicht hat sie mit einem verheirateten Arzt oder Verwaltungsboss rumgemacht. Vielleicht hat sie damit gedroht, ihn auffliegen zu lassen.«
    »Warum sollte sie sich plötzlich dazu entscheiden, ihre Eroberungen öffentlich zu verkünden?«
    »Weil sie scheißwütend auf Garth war, es aber an anderen Männern ausließ. Das machen Frauen so.«
    »Im Gegensatz zu Männern?« Marge lachte. »Denk mal an Serienmörder, die ihre Mütter hassen.«
    »Ich versuche ja nur, dich auf die Palme zu bringen.« Er wartete einen Augenblick. »Obwohl man glauben sollte, dass sie sich wehren würde, wenn jemand versucht, sie umzubringen.«

    Marge bog links ab. »Außer die beiden hatten sich zugedröhnt. Was, wenn sie besoffen war?«
    »Kein Kokain, kein Alkohol, kein Haschisch in ihrem Blut. So viel wissen wir wenigstens.«
    »Es könnte ja etwas Ausgefalleneres sein. Wer käme denn leichter an Drogen heran als jemand in einem Krankenhaus mit freiem Zugang zu abgeschlossenen Medikamentenschränken?«
    »Sie haben keinen freien Zugang«, widersprach Oliver. »Soweit ich weiß, müssen sie dafür unterschreiben. Wir sollten alle Zugangslisten überprüfen. Es würde unseren Fall untermauern, wenn eine seltsame Droge entnommen wurde und sie sie im Blut hätte.«
    »Das Problem ist nur, dass man manchmal vorher wissen muss, wonach man sucht, um es in der Blutanalyse zu finden.«
    Oliver öffnete seinen Thermobecher und leckte sich den Schaum von den Fingerspitzen. »Du wirkst skeptisch. Was treibt dich um?«
    »Dass Adriannas Techtelmechtel plötzlich tödlich endete. Was könnte da bloß gesagt oder getan worden sein, dass es so entsetzlich schieflief?«
    »Du weißt doch, wie das abläuft, Margie. Es fängt als dumme Geschichte an und endet tragisch.«
     
    Erneut saßen Marge und Oliver in der Kontrollzentrale des Krankenhauses St. Tim. Noch erstaunlicher war allerdings, dass Peter immer noch vor seinem Monitor saß. »Geht er jemals nach Hause?«, fragte Oliver Ivan Povich.
    »Er geht nach Hause, er kommt wieder her.« Povich zückte eine Kassette. »Ich habe Ihre Nachricht bekommen, Sergeant. Das hier deckt das Areal der Rampe an der Notaufnahme für die Rettungsfahrzeuge ab. Wir haben überall Kameras installiert. Sie haben nach Ein- und Ausgängen gefragt, da habe ich
nicht an die Türen der Notaufnahme gedacht. Mein Fehler. Ich hätte Ihnen das längst geben müssen.«
    »Nicht so schlimm«, sagte Marge.
    »Wir haben Glück – das Band sollte gerade wieder überspielt werden. Aber ich habe, was Sie brauchen.«
    »Kleine Aufmerksamkeiten tun gut«, sagte Marge.
    Povich legte die Kassette in das Abspielgerät ein und spulte sie vor, bis das Band das Datum vom Montagmorgen anzeigte. Zu dritt starrten sie auf den Bildschirm. Krankenwagen brachten glücklose Patienten herbei, die, auf Tragbahren gegurtet, an Infusionsbeuteln hingen. In dem von ihnen überprüften

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