Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
...«
Skye und Megan sprangen sofort auf und rannten zur Haustür. Sie erreichten sie gleichzeitig und starrten entsetzt auf den R and einer schwarzen Bauchwolke, die am westlichen Horizont über den Wald zog. Flammen loderten daraus hervor, und obwohl das Feuer noch weit entfernt war, sah es aus, als wälze es sich geradenwegs auf Primrose Creek zu.
»Ich werde zu Hause gebraucht!«, rief Megan und rannte zu Speckies, der Stute, die sie am Zaun angebunden hatte. Sie nahm sich nicht die Zeit, damenhaft aufzusitzen, sondern warf sich wie ein Mann auf das Pferd und ritt breitbeinig.
Skye dachte besorgt an Bridget und Trace, an Noah und die Zwillinge und all die Pferde und das Vieh, doch im Gegensatz zu Megan galoppierte sie nicht zu ihrem früheren Zuhause. Sie war jetzt eine verheiratete Frau, verantwortlich für ein Kind, und wenn sie ihrer Schwester und ihren Cousinen zu Hilfe geeilt wäre, dann wäre Bridget die Erste gewesen, die sie aufgefordert hätte, heimzureiten und sich um ihre eigene Familie zu kümmern.
Sie wandte sich schnell um und strich Hank li ebevoll eine Haartolle aus dem besorgten Gesicht. »Wo ist dein Pa? Drüben beim Sägewerk?«
Hank nickte heftig. »Wir sollten uns auf den Weg machen. Pa sagte, er würde mich übers Knie legen, wenn ich nicht befolge, was er gesagt hat, denn es darf keine Zeit verschwendet werden!«
Jetzt nahm Skye den Geruch von Rauch wahr, den die Frühlingsbrise herantrieb, die den Morgen des Tages so angenehm gemacht hatte. Tränen brannten in ihren Augen. Vielleicht würde es jetzt nichts ausmachen, dass sie hinter Jakes Rücken das Holz auf ihrem Land der Bahngesellschaft zum Verkauf angeboten hatte. Wenn dieses Feuer sich weiterhin in der gleichen R ichtung ausbreitete, würde es kein Holz mehr geben.
»Du gehst ins Arbeitszimmer«, sagte sie ruhig und legte Hank eine Hand auf seine schmächtige Schulter, »und sammelst so viele Bücher zusammen, wie du kannst. Ich hole Decken und Lebensmittel.«
Hank nickte und rannte ins Arbeitszimmer seines Vaters. Wenn er Zweifel hatte, ob es klug war, Bücher zu retten, statt andere, praktischere Dinge wie Stühle und Schüsseln, Töpfe und Pfannen, so äußerte er sie nicht.
Mr. Hicks traf nur Minuten später mit dem Wagen ein, und als die Luft schwerer und rußiger wurde und das Atmen schwerer fiel, fragte sich Skye verzweifelt, ob ganz Nevada brannte. Dennoch hetzte sie hin und her und half, den Wagen zu beladen. Als er voll war, drängte sie Hank auf den Bock und rannte zum Sägewerk, um im dichter werdenden Bauch nach ihrem Mann zu suchen.
Jake kam mit langen Schritten über die Straße zu ihr, packte sie an den Schultern und zog sie mit, bis sie neben dem Wagen waren. »Ihr müsst runter vom Berg, Skye«, krächzte er. »Fahr so weit, wie ihr es heute Abend schafft. Ich suche dich zuerst in Fort Grant, und wenn ich dich dort nicht finden kann, werde ich nach Virginia City kommen.«
Skye war entsetzt. Es war ihr gar nicht in den Sinn gekommen, dass sie und Hank ohne Jake fortfahren würden. Es war undenkbar - sie waren eine Familie, sie drei. Sie gehörten zusammen, was immer auch geschah.
Er musste ihre Gedanken gelesen haben, denn bevor sie etwas sagen konnte, legte er ihr einen Finger unters Kinn, hob es an und schloss ihren Mund. »Streite einmal im Leben nicht mit mir. Dieser ganze Berg könnte abbrennen, wenn wir das Feuer nicht stoppen können. Alle Männer bleiben, um den Brand zu bekämpfen, und ehrlich gesagt, können wir keinen sonst gebrauchen, um den wir uns Sorgen machen müssen!«
Sie blickte sich um und sah zum ersten Mal in ihrer Panik, dass es auf der Straße von Flüchtenden auf Planwagen, Karren und Buggys wimmelte. Wo waren Bridget und ihre Kinder? Was war mit Christy und dem Baby, dem kleinen Joseph? Was würde aus den Häusern, den Ställen und Scheunen und dem Vieh werden?
Jake hob sie auf den Wagen. »Fahr«, sagte er.
Sie blickte einen langen Moment auf ihn hinab, liebte ihn, war jedoch nicht fähig, es ihm zu sagen, selbst in diesem Augenblick nicht, weil sie befürchtete, er würde sich von ihr abwenden. »Ich werde zurückkommen«, sagte sie. »Wenn Hank sicher in Fort Grant ist, komme ich sofort zurück.«
»Wage es nicht!«, warnte Jake. Seine Miene war hart, und sie wusste, dass es ihm todernst war. »Es ist mir ernst damit, Skye.«
Sie nahm die Zügel. »Mir auch«, antwortete sie und wendete den Wagen in einem weiten Bogen, um sich der Massenflucht aus Primrose Creek
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