Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
klar sein, dass er von Trace, Zachary und Jake gejagt und wie ein tollwütiger Köter zur Strecke gebracht werden würde, wenn er jemals bei ihr zudringlich werden würde.
Er hielt seinen Hut und drehte die Krempe langsam in den Händen.
Bei seinem Lächeln blitzten die Zähne weiß in der Dunkelheit. »Ich bin kein Gentleman, Ma'am«, sagte er, »aber das braucht Sie nicht zu beunruhigen. Ich werde meinen Umgang auf die Stadt beschränken.«
Megan war nicht besonders beruhigt, denn seine Freundlichkeit gab ihr das Gefühl, verletzlich statt sicher zu sein. Außerdem hasste sie die Vorstellung, dass er »Umgang« in der Stadt haben würde.
»Ich werde keinerlei Art von Dummheiten hinnehmen«, warnte sie, nur für den Fall, dass er mehr als eine Haushälterin erwartete.
Er war im Begriff gewesen, davonzuschlendern, zurück zum Haus, vermu tl ich um sich zu bedanken und zu verabschieden, doch bei Megans Worten verharrte er stocksteif. »Sie meinen, Sie werden den Job annehmen?« Er wirkte angenehm überrascht, als hätte er sich bereits damit abgefunden gehabt, eine Ablehnung zu bekommen.
»Ich brauche Arbeit«, sagte sie, »und Ihre ist wahrscheinlich die einzige respektable Möglichkeit, die ich finden werde.«
Er stieß einen leisen Pfiff aus.
»Haben Sie erwartet, dass ich Ihr Angebot ablehne, Mr. Stratton?«
»Vielleicht«, sagte er. »Vielleicht habe ich im Unterbewusstsein damit gerechnet. Eigentlich war ich mir nicht sicher, ob Sie versuchen, mich in den Bach zu schmeißen oder nicht...« Er blickte bachabwärts, zu dem Lachen der Männer und dem Herumtollen der müden Kinder, die entschlossen waren, die Schlafenszeit so lange wie möglich hinauszuschieben. »Ich verspreche Ihnen, Miss McQuarry, dass Sie es nicht bereuen werden, die Arbeit bei mir angenommen zu haben. Manchmal wird die Arbeit hart sein, wenn viele hungrige Cowboys Essen verlangen, aber auf meiner Ranch wird Ihnen niemand etwas zuleide tun.«
Sie streckte ihm die Hand hin. »Dann akzeptiere ich.«
Er zögerte, ergriff die Hand und schüttelte sie. Bei der Berührung empfand sie ein süßes Prickeln. Er war stark, seine Hand war schwielig von harter Arbeit, und doch war eine Sanftheit in der Art, wie er ihre Hand anfasste, die ihr das Gefühl vermittelte, behütet, sogar geschätzt zu sein. »Ich werde Sie morgen abholen«, kündigte er an. »Werden Sie noch in Zacharys und Christys Haus wohnen?«
Sie nickte bestätigend und fragte sich, was ihre Verwandten sagen würden, wenn sie ihnen erzählte, dass sie als Haushälterin zu Webb Stratton gehen würde.
Zweifellos würden sie erfreut sein, nicht nur weil sie sie loswurden, sondern weil sie annahmen, dass ihr Plan klappte, dass sie den Rancher heiraten und die verlorenen 625 Morgen wieder ein für alle Mal in den Kreis der Familie zurückbringen würde.
»Ich werde bereit sein«, sagte sie, und als er sie verließ, seufzte sie und blickte zum Himmel über den Bergen in der Ferne, an dem Sterne funkelten.
In dieser Nacht in ihrem alten Bett in Zacharys und Christys Haus schlief sie nicht gut, sondern wälzte sich hin und her und grübelte, bis sie schließlich in einem heißen Durcheinander von Träumen gefangen war.
»Du brauchst das nicht zu tun, weißt du«, sagte Christy am nächsten Morgen, als Megan ankündigte, dass Webb sie bald abholen würde. »Du bist hier absolut willkommen.«
Megan, die am Herd stand, hatte bereits Frühstück für Zachary gemacht, einfach um Übung zu bekommen. Caney war am gestrigen Abend nicht heimgekehrt oder lag noch im Bett. »Christy«, erwiderte Megan freundlich, »Ich mag meinen Anteil an dem Land aufgegeben haben, aber ich habe immer noch den Stolz, den Großvater uns allen hinterlassen hat. Ich muss meinen eigenen Weg gehen, und ich will mit mir ins Reine kommen.«
Christys Gesicht war gerötet, und ihre grauen Augen schienen Funken zu sprühen. »Dein Kopf, Megan McQuarry, ist so hart wie Tamarakholz. Du gehörst zu deiner Familie.«
»Ich werde bei meiner Familie sein, nur ein paar Meilen entfernt, jedenfalls.« Sie sprach ruhig, denn obwohl sie sich über Christy aufregte, liebte sie ihre Schwester wie immer.
Christy atmete tief durch. »Es wird Gerede geben«, warnte sie. »In der Stadt, meine ich.«
Die Geräusche eines Wagens - Klirren, Knarren und das Schnauben von Gespannpferden - kamen näher, und Megans Puls beschleunigte sich. Webb traf ein, um sie heimzuholen. Heim. Doch die Ranch gehörte ihm, nicht mehr ihr. Und das
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