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Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

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dem Anblick.
    »Gefällt es Ihnen?«, fragte Webb. Seine Stimme klang ruhig und verriet eine Spur Stolz.
    Sie atmete tief durch. »Es - es ist sehr schön.«
    »Sie können ein paar Blumen pflanzen. Ein paar Vorhänge nähen. Wenn Sie Zeit haben, meine ich.«
    »Ja«, stimmte Megan zu. Sie zwang sich, die Emotionen unter Kontrolle zu bringen, die mit ihr durchzugehen drohten, raffte ihre Röcke und wollte vom Wagen herunterklettern. Webb ergriff ihren Arm und hielt sie auf dem Sitz zurück.
    »Bleiben Sie sitzen«, sagte er. »Ich helfe Ihnen runter.«
    Sie war nervös bei dem Gedanken, dass er die Hände um ihre Taille legte, doch ihr fehlte die Kraft, sich zu widersetzen. »Sehr gut«, murmelte sie, und bevor sie wusste, wie ihr geschah, schwebte sie zwischen Himmel und Erde. Webb hielt sie mit den starken Händen umfasst. Es hatte den Anschein, dass sie dort für eine Ewigkeit hing, ein Geschöpf weder des Bodens noch des Himmels, und in Webbs Augen blickte.
    »Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer«, sagte er, ging zum Heck des Wagens, ließ die Heckklappe herunter und zog den Koffer von der Ladefläche. »Ich nehme an, Sie wollen den Rest des Tages damit verbringen, sich einzuleben.«
    Megan nickte nur sprachlos. Dann hörte sie einen Hund überschwänglich bellen, und als sie sich umwandte, sah sie einen großen gelblichen Hund aus Richtung Stall auf sie zu-springen.
    »Das ist nur Augustus«, sagte Webb, der mit dem Koffer an ihr vorbei zum Haus ging. »Er hat viele Schrullen, aber er wird Sie nicht beißen.«
    Es war Megan nie in den Sinn gekommen, dass das Tier sie beißen würde. Sie liebte alles mit vier Beinen und Fell.
    »Hallo«, begrüßte sie ihn.
    Er sprang an ihr hoch, legte seine riesigen Pfoten auf ihre Schultern und leckte ihr übers Gesicht.
    Megan lachte.
    »Augustus«, grollte Webb, ohne auch nur zurückzublicken. »Runter mit dir.«
    Augustus ignorierte seinen Herrn und leckte Megan vom
    Kinn bis zur Stirn ab, immer wieder, und dabei winselte er freudig.
    Megan kraulte ihn hinter den Ohren, und da ließ er sich japsend auf alle viere fallen und trottete neben ihr her, als sie Webb zum Haus folgte.
    Im Haus war es kühl und sauber, und es roch nach Bienenwachs, Lampenöl und Holzfeuer. Vor dem Kamin in der Küche lag ein Läufer, und Augustus ließ sich darauf mit einem lang gezogenen Seufzen nieder, als wäre er erschöpft.
    Megan betrachtete den großen Herd, die offenen Regale mit Dosenwaren, verschiedenen Lebensmitteln und ordentlich gestapeltem blauem Geschirr und den gebohnerten Boden. Obwohl die Küche keine feminine Note hatte, war sie auf rustikale Weise anheimelnd, und Megan stellte sich Bilder an den Wänden, Geranien in Töpfen und duftendes Gebäck im Backofen vor. Von diesem Fantasiebild war es kein weiter Sprung mehr, sich eine Schar blonder Kinder - einige mit der Augenfarbe von Megans Vater, einige mit grünen Augen - vorzustellen.
    »Hier werden Sie schlafen!«, rief Webb, und seine Stimme hallte aus einem Raum gleich neben der Küche.
    Megan wurde aus ihren Träumereien gerissen und folgte dem Ruf. Das Zimmer war klein, hatte jedoch ein hohes Fenster und einen kleinen Ofen für die kalten Nächte im Hochland. Das Bett war schmal und sah aus, als stamme es aus dem Mannschaftsquartier von Cowboys, aber es lag eine schöne Steppdecke darauf, und das Kissen wirkte weich.
    Unter dem Fenster befand sich ein Waschständer, mit Waschschüssel und Wasserkrug, sehr schlicht, aus weißem Emaille mit roten Kanten und hier und da angeschlagen. Webb hatte ein Handtuch und ein Stück Seife hingelegt, und Megan war sonderbar gerührt bei dem Anblick. Webb hatte sich bemüht, dafür zu sorgen, dass sie sich heimisch fühlte, das konnte sie sehen.
    »Sie können Ihre Kleider auf diese Haken hängen«, sagte er und wies überflüssigerweise auf ein Brett mit einer Reihe von Holzdübeln, das an der Wand befestigt war.
    »Danke«, sagte Megan. Das einzige anständige Kleid, das sie besaß, trug sie am Leib, und sie hatte die Kleidungsstücke abgelehnt, die Christy ihr hatte schenken wollen, weil sie es nicht ertragen konnte, Almosen zu nehmen, nicht einmal von ihrer Schwester. Was würde ihr neuer Arbeitgeber denken, wenn er des Morgens die Küche betreten und seine Haushälterin in Taft mit Federn oder Perlen und gerüschter Seide antreffen würde? Sie lächelte bei diesem Gedanken.
    Webb ging zur Tür und wich Megan in überraschend weitem Bogen aus, wenn man bedachte, dass das Zimmer sehr klein war.

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