Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
möglich, nicht wahr?«, gab sie im Flüsterton zurück. »Es scheint, als ob unser Heber alter Daddy nicht der Typ Mann war, mit dem anständige Frauen verkehren wollen, nicht wahr?«
»Blödsinn!«, warf Christy scharf ein. Sowohl Megan als auch Skye empfanden so etwas wie Ehrfurcht vor Bridget, weil sie die Älteste von ihnen und die Direkteste in Sprache und Verhalten war, doch Christy litt nicht an dieser Krankheit. »Männer wie Thayer McQuarry sind genau der Typ Mann, mit dem anständige Frauen verkehren wollen. Das Einzige, was wir wirklich bezüglich unserer Mütter folgern können, ist die Tatsache, dass sie nicht übermäßig intelligent gewesen sein müssen.«
Stille folgte, und jede der Frauen dachte über die Tragweite dieser Möglichkeit nach, und eine nach der anderen schloss sie mit einem festen Kopfschütteln aus. Dummheit war eine so unakzeptable Eigenschaft für sie bei ihrer Mutter wie ein unmoralischer Charakter.
»Was macht das alles aus?«, fragte Skye. »Es liegt alles hinter uns. Können wir nicht einfach von jetzt an weitermachen?« Ihr Blick fand Megan und verweilte auf ihr. »Vielleicht bist du unglücklich, weil du erfahren hast, dass Bridget und ich deine Schwestern sind, nicht deine Cousinen, aber ich finde, das ist eine der besten Neuigkeiten, die ich jemals gehört habe!«
Megan wurde weicher, und ihr Herz öffnete sich, zumindest für Skye. Sie beide waren seit dem Säuglingsalter zusammen gewesen; sie hatten Wiege und Kinderwagen geteilt, Puppen und Ponys, Sorgen und Geheimnisse. Sie rieb sich mit den Fingerspitzen über die Schläfen. »Es ist nicht so einfach - jedenfalls nicht für mich.«
Skyes Miene war typisch treuherzig. »Warum nicht?«, fragte sie.
»Ja, warum nicht?«, drängte Bridget, eine Augenbraue erhoben.
Megan legte beide Hände auf die alte Bibel, als könnte sie so etwas mehr von dem Geheimnis lüften. »Versteht ihr denn nicht?«, flüsterte sie und blickte ihre Schwestern der Reihe nach an. »Wir wissen überhaupt nichts über unsere Mütter, und fast nichts über unseren Vater. Das bedeutet, wir sind uns nicht nur untereinander praktisch fremd, sondern auch uns selbst.«
Skye furchte die Stirn, und Bridget nestelte an ihren Haarklammern, die die Fülle ihres blonden Haars hielten, das im Nacken zu einem lockeren Knoten zusammengesteckt war. »Wir sind immer noch die gleichen Leute, die wir immer gewesen sind, Megan.«
Megan nickte, doch sie war immer noch besorgt und durcheinander. Im Laufe der Zeit würde sie sich vermutlich erholen - und das war der Hauptunterschied zwischen ihr und ihren Schwestern. Sie hatten einige Zeit gehabt, um sich an einen Gedanken zu gewöhnen, der für sie völlig neu war.
»Ich werde ein bisschen frische Luft schnappen«, sagte sie. Sie erhob sich etwas unsicher von ihrem Stuhl am Tisch und ging zur Tür, und niemand versuchte, sie aufzuhalten.
Die Brise war kühl und frisch, und sie erfrischte Megan ein wenig wie stets, klärte ihren Kopf. Sterne machten den Himmel zu einem silbernen Netz, das von einem himmlischen Fischer ausgeworfen worden war, und im tiefen Gras stimmten Grillen ihren Chor an. Die älteren Kinder warfen Steine in den Bach, während die Männer in der Nähe standen und ihre Stimmen tief und ruhig die klare Abendluft erfüllten.
Megan schlenderte in die andere Richtung, folgte dem mondbeschienenen Bach aufwärts und versuchte, Sinn in die Dinge zu bringen, auseinander zu klauben, was sie erfahren hatte, sich zu entscheiden, welchen Weg sie einschlagen sollte. Sie hatte vorgehabt, in Primrose Creek zu bleiben, doch jetzt hatte sie Zweifel, ob dies die richtige Idee war. Es war schwer - wenn nicht gar unmöglich - für eine Frau, ehrbare Arbeit zu finden, besonders in einer solch kleinen Gemeinde, und sie war sich überhaupt nicht sicher, ob sie ihr Leben lang unter dem Dach von jemand anderem schlafen wollte, selbst wenn es Christy war.
Sie schniefte und wischte sich mit einem Handrücken über die Wange. Der Bach gurgelte und plätscherte über die bunten Steine, die in Jahrhunderten glatt geschliffen worden waren.
»Können Sie auch so gut kochen wie Ihre Cousine?« Es war Webb Strattons Stimme hinter ihr aus der Dunkelheit; das wusste sie, ohne sich umdrehen zu müssen. Ihr erster Impuls war, ihn entschieden fortzuschicken, doch sie ignorierte die innere Stimme, weil etwas anderes, Stärkeres in ihr sich über seine Gesellschaft freute.
Sie wandte sich zu ihm um, die Arme verschränkt, das Kinn
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