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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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jedenfalls gehört, obwohl sie noch nie persönlich einen getroffen hatte. Sehr beruhigend.
    Eigentlich wollten wir uns beim Vorrücken zum Wachraum Zeit lassen, Konfrontationen vermeiden und Umwege machen, wenn es nötig war. Die eingeäscherte Tür hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir mussten in den Wachraum und die Funkgeräte ausschalten, bevor jemand den Schaden bemerkte.
    Glücklicherweise erreichten wir das Kommunikationszentrum ohne Zwischenfälle. Das Glück blieb uns treu, als wir feststellten, dass nur zwei Wachmänner anwesend waren. Einer kaute an einem Müsliriegel. Der andere füllte Kreuzworträtsel aus. Von draußen sahen wir von beiden nur einen schmalen Streifen Profil, aber das reichte, um einen Schauer der Erregung durch mich hindurch zu jagen. Ich lächelte. Es waren die zwei Wachmänner, die ich niemals vergessen würde: Ryman und Jolliffe. Die Männer, die Winsloe bei der Jagd auf Lake geholfen und die Schlüsselrollen bei Armens Tod gespielt hatten, die ihren Job voller Stolz und mit bösartigem Vergnügen taten. Und jetzt war dieses engagierte Zweiergespann so vertieft in seine jeweilige Tätigkeit, dass Clay und ich hinter sie schlichen, ohne dass sie es merkten.
    Die Versuchung, »Buh!« zu schreien und sie wie Raketen von ihren Stühlen hochschießen zu sehen, war fast unwiderstehlich. Aber wir hatten es eilig. Also nahm Clay Ryman in die Kopfzange, und ich brach Jolliffe den Hals, während er noch über einem Synonym für Dummheit mit sieben Buchstaben brütete. Wir mussten einen der beiden am Leben lassen und hatten uns für Ryman entschieden. Unseligerweise hatte er aber so viel Müsli im Mund, dass er daran fast erstickte und eine hastige Diskussion über die korrekte Durchführung des Heimlich-Manövers auslöste. Es war wirklich kein Zustand, wenn man jemandem erst das Leben retten musste, bevor man ihn töten konnte.
    Irgendwann hustete Ryman einen Brocken durchweichten Hafer hervor und ließ einen Strom von Obszönitäten folgen. »Das hört sich aber nicht wie ›Danke‹ an«, sagte Clay, während er Ryman die Hand über den Mund legte.
    »So viel zum Thema Dankbarkeit«, sagte ich. Ich beugte mich vor und sah Ryman ins Gesicht. »Kennst du mich noch?« Sein Gesicht wurde weiß. Ich grinste und zeigte dabei die Zähne.
    »Das sind die beiden, von denen ich dir erzählt habe«, sagte ich zu Clay.
    Seine Augen begannen zu funkeln, und er erwiderte mein Grinsen. »Gut.«
    Ryman machte ein Geräusch, das sich verdächtig nach einem Wimmern anhörte. Ich schenkte ihm ein letztes breites Lächeln und trat zurück, um ihn Clay zu überlassen. Während Adam sich daranmachte, die Sprechanlage auszuschalten, brach ich das Schloss zu Tuckers Büro auf, sah hinein und schnupperte.
    »Aus ist es mit der Glückssträhne«, sagte ich. »Keine Spur vom Colonel.«
    »Dafür haben wir ja den hier.« Clay rammte Rymans Kopf und Oberkörper auf die Tischplatte und warf dabei eine Flasche Mineralwasser um. »Machen wir es kurz. Wo finden wir Tucker?«
    Blut tröpfelte Ryman aus der Nase. Er blinzelte, räusperte sich und hob den Kopf.
    »Paul Michael Ryman«, sagte er. Die Stimme klang abgehackt, fast roboterhaft. »Ehemals Corporal in der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika. Zurzeit unter dem Befehl von Special Operations Colonel R.J. Tucker.«
    »Was zum Teufel soll denn das heißen?«, fragte Clay.
    Paige kämpfte ein Lachen nieder. »Ich – äh – glaube, das ist seine Version von Name, Rang und Dienstnummer. Tut mir Leid, Paul, aber das hilft uns wirklich nicht weiter.«
    Clay beugte sich vor, legte Rymans linke Hand flach auf die Schreibtischplatte und drosch dann mit der Faust darauf. Ich hörte ein widerliches Knirschen wie das Brechen von Vogelknochen. Ryman kreischte; Clays Hand über seinem Mund schnitt das Geräusch abrupt ab.
    »Die Ärzte werden ihre Schwierigkeiten haben, das wieder in Ordnung zu bringen«, sagte Clay. »Ich würde die Hand abschreiben. Jetzt kommt die rechte dran. Wo ist Tucker?«
    »Paul Michael Ryman«, keuchte Ryman, als Clay seinen Mund freigab. »Ehemals Corporal in der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika. Zurzeit unter dem Befehl von Special Operations Colonel R.J. Tucker.«
    »Oh, um Himmels willen«, sagte Paige. »Komm schon, Paul. Wir respektieren deine Loyalität, aber glaub mir, außer uns wird es niemanden interessieren. Erzähl dem Mann doch einfach, was er hören will, und bring’s hinter dich.«
    »Paul Michael

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