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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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weil die Gene sich nur in der männlichen Linie vererben, sind weibliche Werwölfe extrem selten.«
    Der junge Mann verdrehte die Augen. »Und nächste Woche auf Discovery Channel – eine ausführliche Abhandlung zum Thema ›Werwolf und Feminismus‹ von Paige Winterbourne.«
    »Geh zum Teufel, Adam.«
    »Ich lasse mich von dir doch nicht hetzen.«
    »Ignoriert das einfach«, sagte Ruth. »Adam und Paige kennen sich, seit sie Kinder waren. Manchmal habe ich das Gefühl, sehr weit haben sie es seither nicht gebracht. Vielleicht machen wir mit der Vorstellung weiter. Dies hier neben mir ist Paige und dieser junge Mann ist Adam, nur für den Fall, dass das inzwischen nicht vollkommen klar geworden ist. Unsere jüngere Generation. Der arme Mann, der zwischen den beiden gestrandet ist, ist Kenneth.«
    Der ältere Mann zwinkerte heftig, als sei er unerwartet in die Wirklichkeit zurückgekommen. Er sah uns an und schenkte uns ein verwirrtes Lächeln.
    »Und rechts von Adam ist Cassandra.«
    Das Lächeln der Frau mit dem rotbraunen Haar erreichte die Augen nicht. Sie musterte uns interessiert, aber emotionslos.
    »Aber das ist es ja nicht, was ihr eigentlich wissen wollt, stimmt’s?«, sagte Adam. »Oder jedenfalls, das ist nicht der interessante Teil – nicht wer wir sind, sondern was wir sind, oder? Obwohl man das wohl lieber getrennt halten sollte, sonst hören wir uns an wie bei den Anonymen Alkoholikern, Treffen der Verdammten. ›Hi, mein Name ist Adam, und ich bin Halbdämon.‹«
    »Halb…«, begann ich.
    »Genau das. Mom ist ein Mensch. Dad ist die lebende Inkarnation des Bösen. Zum Glück komme ich äußerlich eher nach Moms Seite der Familie. Mein Vater ist nicht gerade der Typ für GQ -Titelseiten. Ich hab keine Ahnung, was Mom sich dabei gedacht hat. Sie muss an dem Abend wirklich einen Tequila zu viel getrunken haben.«
    »Dämonen nehmen menschliche Gestalt an, um menschliche Frauen zu verführen oder zu vergewaltigen«, sagte Paige. »Halbdämonen gleichen äußerlich immer Menschen. Sie erben aber andere Eigenschaften von ihren Vätern. Die Begabungen sind ganz unterschiedlich, sie hängen von dem Typ Dämon ab, der sie gezeugt hat.«
    »Kurz gesagt, die X-Men der Unterwelt«, sagte Adam. »Und nachdem Paige meine Biologie so präzise umrissen hat, wären hier die nötigen Informationen über den Rest von uns. Paige und Ruth, Hexen, aber das wisst ihr ja schon. Cass, Vampir. Ken, Schamane. Ihr wisst, was ein Schamane ist?«
    »Ja«, sagte Jeremy.
    »Das wär’s dann also. Die bedeutenderen paranormalen Spezies, alle an ein und demselben Ort, wie Satans Arche.«
    »Adam, bitte«, sagte Ruth. Sie wandte sich an uns. »Adam macht gern Witze drüber, aber ich kann euch versichern, wir sind nicht böse, keine Satanisten, nichts dergleichen.«
    »Ganz gewöhnliche Leute«, sagte Adam. »Mit ein paar Eigenheiten.«
    Ich warf einen Blick auf Adam. Dies also war ein Halbdämon. Wow. Vor meinem Besuch in Pittsburgh hatte ich zwar noch nie von Halbdämonen gehört, aber ich war mir absolut sicher, wenn es solche Leute gab, dann hatten sie nicht auszusehen wie dieser Typ. Alle Darstellungen von Dämonen, die ich gesehen hatte, waren sich in einigen Punkten vollkommen einig gewesen. Dämonen hatten gespaltene Hufe, Schuppen, Hörner und Schwänze. Dementsprechend müsste ein Halbdämon zumindest Hautprobleme haben. Und keineswegs durfte er aussehen wie ein Vorzeigeamerikaner mit Babyface, der eigentlich die Besucher von Disneyworld hätte begrüßen sollen. Aber vielleicht war ja genau das der Sinn der Sache. Vielleicht sollten Halbdämonen nett und harmlos aussehen. Es war sicherlich einfacher, Sterbliche zum Bösen zu verführen, wenn keine Schuppen und Hörner den alles entscheidenden ersten Eindruck trübten. Vielleicht verbarg sich unter dem unschuldigen Äußeren ja ein wahrer Quell des Bösen.
    »Stühle«, sagte Adam, während er hastig aufstand. »Ihr zwei braucht was zum Sitzen. Moment. Bin gleich wieder da.«
    Vielleicht war es ein tief verborgener Quell des Bösen? Ein sehr tief verborgener.
    Dann war da Cassandra. Ein Vampir? Sollte das ein Witz sein? Sie sah so sehr nach einem untoten Blutsauger aus wie ich nach einem halbwölfischen Monster. Okay, schlechter Vergleich. Worauf ich hinauswill, ist, dass Cassandra kein Vampir sein konnte. Es war nicht nur ihr Aussehen, das ziemlich genau dem einer leitenden Angestellten von der Wall Street glich. Genau die Sorte Frau, deren maßgeschneiderte

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