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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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entgegen. Clay schoss hinter mir hervor. Als das Auto in der nächsten Mulde verschwand, jagte er auf die Straße, sprang den Mann an und riss ihn in den Graben. Ein Pick-up kam über die Kuppe; ein Motorboot rumpelte auf dem Anhänger hinterher. Er erreichte uns und fuhr weiter.
    Ich rannte über die Straße. Clay und der Mann wälzten sich im Graben; Clay schnappte und versuchte Halt zu finden, während der Mann sich loszureißen versuchte. Beide waren mit Schlamm bedeckt, was die Sache für Clay schwieriger und für den Mann einfacher machte. Der Mann krümmte sich zur Seite und griff nach der Öffnung seines Hosenbeins. Mit einem Mal wurde mir klar, was er dort suchte. Ich kläffte eine Warnung. Die Hand des Mannes schloss sich um etwas unter dem Aufschlag. Als er es herausriss, stürzte Clay sich auf seine Hand. Ein Lichtblitz. Ein Krachen. Ein Schauer von Blut. Clays Blut.
    Ich flog in den Graben, schlug dem Mann die Waffe aus der Hand und stürzte mich auf ihn. Seine Augen wurden weit. Ich sprang an ihm hoch, packte ihn an der Kehle und riss. Blut sprühte. Der Mann krümmte sich. Ich schleuderte ihn hin und her, bis ich die Kehle herausgerissen hatte und sein Körper ins Gestrüpp flog. Etwas stieß mich in die Flanke, und ich fuhr herum und sah Clay. Blut strömte an der Rückseite eines Vorderbeins herab. Ich stieß ihn auf den Boden hinunter, leckte die Wunde sauber und untersuchte sie. Die Kugel hatte Haut und Muskel am Ansatz des Vorderbeins durchschlagen. Die Wunde stank nach Pulver und verbranntem Fleisch und sobald ich sie gesäubert hatte, füllte sie sich wieder mit Blut. Ich verlangsamte den Strom zu einem Tröpfeln. Hässlich, aber nicht lebensbedrohlich. Als ich zurücktrat und die Wunde inspizierte, leckte Clay mir die Nase und vergrub die Schnauze in meinem Nackenpelz. Ein leises Grollen, halb Knurren, halb Schnurren, ging zitternd durch ihn hindurch. Ich senkte den Kopf, um mir die Wunde noch einmal anzusehen, aber er drängte mich ab und schubste mich rückwärts zwischen die Bäume. Auftrag ausgeführt. Keine schweren Verletzungen. Zeit, sich zurückzuverwandeln.
    Nach der Wandlung kehrte ich zurück zu der Stelle, wo die Leiche noch am Boden lag. Clay sprang hinter mir ins Freie, gab mir einen Klaps auf den Hintern und packte mich um die Taille, bevor ich es ihm heimzahlen konnte. Als er sich über mich beugte, um mich zu küssen, wich ich seinen Lippen aus, um die Wunde zu überprüfen. Sie ging jetzt durch die Rückseite des Oberarms, mehrere Zoll von seinem Oberkörper entfernt – eine Stelle an unserem Wolfskörper entsprach nicht notwendigerweise der gleichen Stelle an einem menschlichen Körper. Blut quoll aus der Einschussöffnung. Ich beugte mich vor, um besser zu sehen, aber er griff nach meinem Kinn, hob mein Gesicht an und küsste mich.
    »Du musst das versorgen lassen«, murmelte ich durch den Kuss hindurch.
    Er zog mir den linken Fuß weg, und ich fiel nach hinten gegen seinen unverletzten Arm.
    »Du musst das aber wirklich –«
    Er begann mich auf den Boden zu drücken. Ich stemmte die Fersen auf und drückte die Knie durch.
    »Jeremy sollte sich das –«
    Er erstickte den Rest, indem er mich noch heftiger küsste. Ich riss mich aus seinem Arm los und sprang zurück. Er grinste und kam näher.
    »Alles in Ordnung also mit dem Arm?«, fragte ich.
    »Und wenn nicht, ist es mir auch egal.«
    »Gut. Dann macht es dir ja sicher nichts aus, wenn du für den Kuss arbeiten musst.«
    Ich drehte mich um und nahm Reißaus. Weit kam ich nicht. Auf dieser Seite war die Straße von Wald gesäumt, und dichter Wald ist für Menschen nicht günstig – schon gar nicht für nackte, rennende Menschen. Ich schlug einen Bogen um eine Baumgruppe. Clay folgte mir einmal ringsum, wechselte dann die Richtung und versuchte mich von der anderen Seite zu packen. Ich lachte und rannte über die Lichtung zurück. Bei der nächsten Runde machte er einen Satz und erwischte einen meiner Füße. Ich stolperte, fand das Gleichgewicht aber wieder, als er auf dem Boden landete, die Hand immer noch um meinen Knöchel geschlossen. Ich wand mich aus seinem Griff und machte mich davon. Ein heiseres Lachen hallte zwischen den Bäumen wider, gefolgt von Rascheln, als er wieder auf die Beine kam. Ich schoss in das Dickicht von Bäumen und wartete, um zu sehen, welche Richtung er nehmen würde. Ich hörte ihn auf mich zurennen. Dann Stille. Ich wartete. Immer noch Stille. Ich kauerte mich nieder und schob mich im

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