Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin
scheußlich krümelte, als ich hineinbiss. Während wir kauten, füllte Bauer unsere halb leeren Gläser nach. Ich schüttete meinen Wein hinunter und betete darum, dass es helfen möge; dann bemerkte ich, dass beide Frauen mich beobachteten.
»Mehr Durst, als ich dachte«, sagte ich. »Vielleicht sollte ich beim Wasser bleiben.«
Bauer lächelte. »Trink, so viel du willst. Wir haben noch mehr.«
»Lebst du auch in Kanada?«, fragte Leah.
Ich zögerte, aber dann wurde mir klar, dass Bauer sonst antworten würde. Meine Lebensumstände waren hier nicht gerade ein Geheimnis. »Im Staat New York.«
»Ihr Mann ist Amerikaner«, sagte Bauer. »Clay ist doch dein Ehemann, oder? Wir haben keine dokumentierte Eheschließung finden können, aber als wir euch gefolgt sind, haben wir gesehen, dass er einen Ehering trägt.« Sie warf einen Blick auf meine rechte Hand. »Oh, du aber nicht. Das ist doch ein Verlobungsring, oder?«
»Lange Geschichte«, sagte ich.
Leah beugte sich vor. »Das sind immer die Interessantesten.«
Ich rutschte auf meinem Stuhl nach hinten. »Und was ist mit euch beiden? Ehemänner, Freunde?«
»Das heiratsfähige Material in meiner Kleinstadt habe ich durch«, sagte Leah. »Ich habe mich um eine Versetzung beworben, bevor die siebzigjährigen Witwer anfangen, interessant auszusehen.«
»Ich war mal verheiratet«, sagte Bauer. »Jugendliche Rebellion. Hab ihn geheiratet, weil mein Vater es verboten hat, und hinterher festgestellt, dass Papa es manchmal eben wirklich besser weiß.«
»Was macht dein Mann so?«, fragte Leah mich.
»Clay ist Anthropologe«, sagte Bauer, bevor ich der Frage ausweichen konnte.
»Oh? Das hört sich … wirklich interessant an.«
Bauer nippte an ihrem Wein und stieß ein Kichern aus. »Ach, gib’s doch zu, Leah, es hört sich absolut fürchterlich an.«
»Das habe ich nicht gesagt«, sagte Leah.
Bauer leerte ihr Glas und füllte alle Gläser nach. »Nein, aber gedacht hast du es. Glaub mir, dieser Typ ist kein bebrillter Akademiker. Du solltest ihn sehen. Blonde Locken, blaue Augen und ein Körper … stell dir einen griechischen Gott vor.«
»Hast du ein Foto?«, fragte Leah mich.
»Äh, nein. Also, und wie gefällt es –«
»Wir haben oben ein paar Fotos von der Überwachungsaktion«, sagte Bauer. »Ich zeig sie dir nachher. Elena hat wirklich Glück.«
»Das Aussehen ist nicht alles«, sagte Leah mit einem tückischen Lächeln. »Wie sie sich bewähren, darauf kommt es an.« Ich studierte die kleinen Luftperlen in meinem Weinglas. Bitte, bitte, bitte, fragt nicht nach.
Leah schüttete ihren Wein hinunter. »Ich habe eine Frage. Wenn es nicht zu persönlich ist.«
»Und selbst wenn es das ist«, fügte Bauer kichernd hinzu.
O bitte, bitte, bitte –
»Ihr verwandelt euch in Wölfe, stimmt’s?«, fragte Leah. »Wenn ihr also Wölfe seid, du und dein Ehemann, habt ihr dann immer noch … du weißt schon. Seid ihr dann auch ein Paar?«
Bauer prustete so plötzlich los, dass der Wein ihr aus der Nase schoss. Okay, das war die eine Frage, die noch schlimmer war als die Frage danach, wie Clay sich im Bett bewährte. Dies war ein Alptraum. Mein schlimmster Alptraum. Nicht nur bei Wein und Käse mit zwei Frauen eingesperrt zu sein, die ich kaum kannte, sondern auch noch mit zwei Frauen, die alles über mich wussten und allmählich etwas angeschickert wurden. Könnte sich vielleicht der Boden unter mir öffnen und mich verschlucken? Bitte?
»Der Käse ist wirklich gut«, sagte ich.
Bauer begann so heftig zu lachen, dass sie einen Schluckauf bekam.
Die Tür öffnete sich mit einem Zischen. Ein Wachmann streckte den Kopf herein.
»Ms. Bauer?«
Ein Wimpernschlag und Bauer war nüchtern. Sie hustete einmal in die Hand und setzte sich gerade hin, das Gesicht aristokratisch wie eh und je.
»Ja?«, sagte sie.
»Wir haben ein Problem«, sagte er. »Mit dem Gefangenen Nummer drei.«
»Sie sind keine Gefangenen«, schnappte sie, während sie aufstand. »Was gibt es für ein Problem mit Mr. Zaid?«
»Seine Kleider sind weg.«
Leah prustete vor Lachen und hielt sich rasch ihre Serviette vor den Mund.
»Was hat er mit ihnen gemacht?«, fragte Bauer.
»Er – äh – er hat gar nichts gemacht, Ma’am. Er ist aus der Dusche gekommen und da waren sie – äh – weg. Er hat ein Riesentheater gemacht. Geflucht, gezetert. Das ganze Voodoozeug eben. Und verlangt, dass wir Sie holen. Sofort.«
Ein gereizter Ausdruck glitt über Bauers Gesicht. »Sagen
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