Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
Beispiel an Matasumi.
    Carmichael wandte sich an mich. »Ich muss wissen, wie ich damit umgehen soll. Sondra ist bewusstlos. Ihr Blutdruck sinkt. Ihre Temperatur geht an die Decke. Ihre Pupillen reagieren nicht auf Reize. Und ihr Puls rast und wird ungleichmäßig.«
    »Es gibt nichts, was ich da tun könnte.«
    »Sie haben das selbst durchgemacht, Elena. Sie haben es überlebt.«
    Ich sagte nichts. Carmichael kam auf mich zu. Ich wich auf dem Bett zurück, aber sie kam nur noch näher, streckte ihr Gesicht so dicht vor meins, dass ich ihre Frustration riechen konnte. Ich drehte den Kopf weg. Sie packte mich am Kinn und riss mein Gesicht wieder herum. »Sie stirbt, Elena. Stirbt auf entsetzliche Art.«
    »Es wird nur noch schlimmer werden.«
    Ihre Finger packten härter zu, gruben sich in meine Kiefermuskeln. »Sie werden ihr helfen. Wenn Sie das wären da oben, würde ich auch nicht dastehen und zusehen, wie Sie sterben. Sagen Sie mir, wie ich ihr helfen kann.«
    »Sie wollen ihr helfen? Schießen Sie ihr eine Kugel in den Kopf. Die silberne Version brauchen Sie dazu nicht. Gewöhnliches Blei tut’s auch.«
    Carmichael schleuderte mein Kinn zur Seite und richtete sich auf. »Herrgott noch mal, Sie sind vielleicht ein kaltes Stück.«
    Ich sagte nichts.
    »Das führt zu nichts«, sagte Matasumi. »Behandeln Sie die Symptome, sobald sie sich zeigen, Dr. Carmichael. Das ist alles, was wir tun können. Wenn Ms. Bauer sich dieses Unglück selbst zugefügt hat, können wir nur die Symptome behandeln und den Rest dem Schicksal überlassen.«
    »Das ist nicht alles, was wir tun können«, sagte Carmichael, während ihre Augen sich in meine bohrten.
    Ich wollte mich nicht verteidigen. Ich wollte es wirklich nicht. Aber der wütende Blick war einfach zu viel.
    »Was glauben Sie eigentlich, was ich tun könnte?«, fragte ich. »Ich renne doch nicht herum, beiße Leute und pflege sie dann wieder gesund. Wissen Sie, wie viele frisch gebissene Werwölfe ich jemals getroffen habe? Keinen. Null. Es kommt einfach nicht vor. Ich bin nie auch nur in der Nähe eines geborenen Werwolfs gewesen, der gerade erwachsen geworden ist. Ich weiß nicht, was da zu tun ist.«
    »Aber Sie haben es durchgemacht.«
    »Glauben Sie, ich habe mir währenddessen Notizen gemacht? Wissen Sie, woran ich mich erinnere? Ich erinnere mich an die Hölle. Komplett mit Feuer und Schwefel, Teufeln und Dämonen, rot glühenden Zangen und Abgründen voller Lava. Ich erinnere mich, was ich da oben gesehen habe.« Ich schlug mir die Handfläche gegen die Stirn. »Ich erinnere mich daran, was ich mir eingebildet, was ich geträumt habe. Alpträume, Delirium, sonst war da nichts. Ich habe keine Ahnung von Fieber und Blutdruck und Pupillenreaktionen. Darum hat sich jemand anderes gekümmert. Und als es vorbei war, wollte ich gar nicht wissen, was derjenige alles getan hat. Ich wollte es nur noch vergessen.«
    »Diese Höllenvisionen«, sagte Matasumi. »Vielleicht könnten Sie mir die später näher beschreiben? Die Verbindung zwischen dem Übernatürlichen und dem satanischen Ritual –«
    »Herrgott noch mal, hören Sie doch auf«, sagte Carmichael. »Nur ein einziges Mal. Hören Sie einfach auf.«
    Sie stiefelte aus dem Zimmer. Matasumi bückte sich nach der Spritze, hielt inne, bedeutete einem Wachmann, er sollte sie aufheben, und folgte Carmichael.
    Hätte ich Bauer geholfen, wenn es mir möglich gewesen wäre? Ich weiß es nicht. Warum sollte ich? Sie hatte mich gekidnappt und in einen Käfig gesperrt. Schuldete ich ihr irgendetwas? Zum Teufel, nein. Wenn die Frau dumm genug war, sich in einen Werwolf verwandeln zu wollen, dann war das nicht mein Problem. Hatte ich irgendetwas gesagt oder getan, damit sie etwas so unvorstellbar Dummes tat? Hatte ich sie mit Geschichten aus dem wundervollen, spaßerfüllten Leben eines Werwolfs geködert? Nicht die Spur. Hatte ich sie rachsüchtig ermutigt, sich die Nadel in den Arm zu stechen? Keineswegs. Ja, sie war eine Feindin, aber dies hatte sie sich selbst zuzuschreiben. Warum also fühlte ich mich verantwortlich? Ich war es nicht. Aber ein Teil von mir wünschte sich, helfen zu können, wenigstens ihr Leiden zu mildern. Warum? Weil ich die Schmerzen nachfühlen konnte. Sie war eine weitere Frau, die ein Werwolf geworden war, und so unterschiedlich die Umstände auch waren, ich wollte nicht, dass sie litt. Das Ergebnis würde fast sicher der Tod sein. Ich hoffte, es würde wenigstens schnell gehen.
    Um Mitternacht kam

Weitere Kostenlose Bücher