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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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augenscheinlich vergessen. »Willst du raten?«
    »Ich kann’s mir wirklich nicht vorstellen.«
    »Heute Nacht schicke ich deinen Mitstreiter los, sich seinen endgültigen Lohn zu holen. Den großen Hundekuchen am Himmel – oder auch in der entgegengesetzten Richtung. Wir veranstalten eine Jagd.«
    »Eine … Jagd?«
    Er hüpfte vom Tisch. »Eine Jagd. Eine richtig große Wolfsjagd. Larry ist mit deinem Mutt fertig, und wir veranstalten eine Abschiedsparty für ihn.« Winslow schnippte mit den Fingern zu den beiden Wachleuten hin, deren Anwesenheit ich bisher nach Kräften zu ignorieren versucht hatte. »Setzt euch in Trab, Jungs. Ein bisschen flott jetzt – sagt euren Kumpels, sie sollen den Ehrengast vorbereiten. Wir treffen uns am Aussichtsturm.«
    Ich hatte den größten Teil der letzten halben Stunde damit verbracht, Winsloe anzustieren. Jetzt begann sich der Unglaube mit etwas anderem zu vermischen. Heraufdämmerndes Entsetzen. Meinte er mit alldem wirklich das, was ich zu verstehen glaubte? Er wollte Patrick Lake jagen? Ihn freilassen, jagen und erlegen wie bei einer Großwildjagd? Nein, ich musste mich geirrt haben. Ich musste mich einfach geirrt haben.
    »Also?«, sagte er, wieder zu mir gewandt. »Nimm dir die Jacke vom Tisch mit. Es wird kalt da draußen. Du willst dir ja keine Lungenentzündung holen.«
    »Ich soll mit nach draußen?«, fragte ich langsam.
    Winsloe lachte. »Hier drin können wir ihn ganz sicher nicht jagen.«
    Er warf den Kopf zurück, gab einen bellenden Lacher von sich, klatschte mir aufs Hinterteil und segelte aus der Zelle.

Spiel
    Die Nacht war kalt für den Spätsommer. Ich rechnete zurück. Es war immer noch August, oder? Ja, immer noch August. Es kam mir nur so vor; als wäre ich schon länger weg gewesen.
    Wenn ich gehofft hatte, irgendwelche Hinweise auf meinen Aufenthaltsort zu bekommen, wenn ich ins Freie durfte, dann wurde ich enttäuscht. Wir nahmen einen Aufzug zwei Stockwerke nach oben bis zur Erdoberfläche, traten durch eine Sicherheitstür ins Freie und fanden uns an einem Waldrand wieder, der von Cape Breton bis Nordkalifornien überall hätte sein können. Als Experte in heimischen Bäumen hätte ich die Möglichkeiten vielleicht eingrenzen können, aber Baumstudien gehörten nicht zu meinen obersten Prioritäten – und in diesem Moment erst recht nicht.
    Meine Handgelenke waren mit Handschellen gefesselt. Winsloe ging vor mir. Die beiden Wachleute folgten uns mit gezogener Waffe. Ein Pfad schlängelte sich durchs Dickicht bis zu einer Lichtung, wo ein Aussichtsturm dreißig Meter in den Himmel ragte. Patrick Lake stand bei einer der hölzernen Stützen und stampfte mit den Füßen, um die Kälte abzuwehren, beide Hände um eine brennende Zigarette gelegt.
    »Hey«, sagte er, als wir näher kamen. »Was ist eigentlich los? Es ist scheißkalt hier draußen.«
    »Rauch fertig«, sagte Winsloe. »Dir wird’s bald warm werden.«
    »Ich habe gefragt –«
    Einer von Lakes Bewachern stieß ihn mit dem Kolben an. Lake fauchte, hob eine Hand, um nach dem Mann zu schlagen, und bremste sich dann. »Ich habe doch bloß gefragt –«
    »Es ist eine Überraschung«, sagte Winsloe, während er die Hand nach der Leiter ausstreckte. »Rauch fertig.«
    »Was hat sie hier verloren?« Lake wedelte mit der Zigarette in meine Richtung.
    Winsloe war schon zwanzig Sprossen weiter. Er lehnte sich über das Geländer.
    »Es ist eine Überraschung«, wiederholte er. »Wir fangen an, sobald du fertig bist.«
    Lake warf die Zigarette auf den Boden und trat sie aus. »Ich bin so weit.«
    »Dann fangen wir an.«
    »Freisetzungspunkt zwei?«, fragte ein Wachmann.
    »Wie geplant«, sagte Winsloe. »Alles wie geplant.«
    Winsloe kletterte weiter. Ich folgte ihm, unsere beiden Wachmänner dicht hinter uns. Winsloe keuchte, als wir oben angekommen waren. Ich studierte den Wald unter uns. Lake und seine beiden Bewacher waren in der Dunkelheit verschwunden.
    »Da drüben«, sagte Winsloe, während er nach Osten zeigte. »Freisetzungspunkt zwei. Freisetzungspunkt eins ist direkt unter uns. Freisetzungspunkt drei drüben am Fluss.«
    Nicht nur, dass es einen festen Freisetzungspunkt gab – es gab sogar mehr als einen. Warum? Ich öffnete den Mund, um zu fragen, und überlegte mir dann, dass ich es vielleicht gar nicht wissen wollte.
    »Die Wahl des Freisetzungspunkts hängt von der Beute ab«, fuhr Winsloe fort. »Bisher hatte ich eine Hexe und einen Halbdämon.«
    »Du – hast sie

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