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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Blick seines Sohnes fest. »Widersprich mir nicht in dieser Sache, Lucas. Du wirst –«
    »Ich werde das zu Ende bringen, was ich angefangen habe. Solange Edward frei herumläuft, habe ich noch etwas zu erledigen.«
    »Dein Teil der Angelegenheit ist erledigt. Er endet jetzt und hier, Lucas. Ich habe mich nie eingemischt –«
    Lucas warf ihm einen Blick zu.
    Benicios Mund wurde schmal. »Nicht bei deiner Arbeit, nein. Ich habe nie versucht, dir bei deinen Einsätzen Steine in den Weg zu legen oder dich von ihnen abzuhalten.« Er trat einen Schritt zurück. »Bildest du dir ein, ich wüsste nicht, wie oft dein Leben in Gefahr ist, Lucas? Weißt du eigentlich, wie viele Nächte ich damit verbracht habe, mir Sorgen zu machen? Mich zu fragen, in was für Schwieri g keiten du als Nächstes geraten wirst? Aber ich habe nie ein Wort gesagt. Du verschwindest nach Boston, um dich wegen einer Hexe mit Kristof Nast anzulegen, und ich sage nichts. Du fliegst nach Kalifornien, um dir einen möglichen Serienmörder vorzunehmen, und ich sage nichts. Aber jetzt sage ich etwas. Dieses Mal reicht mein Name nicht aus, um dich zu schützen, und also werde ich es selbst tun. Du gehst an diesen –«
    »Nein, Papá.«
    Ihre Blicke trafen sich. Eine Minute lang standen sie ei n fach nur da und starrten einander an. Dann schüttelte Lucas langsam den Kopf.
    »Nein, Papá. Dies ist meine Aufgabe, genauso sehr wie alles andere, was ich je getan habe. Du hast recht. Alle ›Risiken‹, die ich jemals eingegangen bin, waren in Wir k lichkeit keine Risiken, deinetwegen und weil ich bin, was ich bin. Das hat mich immer geschützt. Und jetzt, wenn ich – vielleicht zum allerersten Mal – wirklich in Gefahr bin, erwartest du allen Ernstes, dass ich mich hinter dir verstecke? Zu was für einem Menschen würde mich das eigentlich machen?«
    »Zu einem sicheren.«
    Lucas erwiderte den Blick seines Vaters, ohne mit der Wimper zu zucken. Nach ein paar Sekunden wandte Ben i cio den Kopf ab. Im Profil sah ich, wie seine Kiefermu s keln arbeiteten, als er seinen Ärger im Zaum zu halten versuchte. Schließlich wandte er sich wieder an Lucas.
    »Du nimmst Troy mit«, sagte er.
    »Ich brauche keinen Leibwächter, Papá«, sagte Lucas.
    »Du –«
    »Er hat schon einen«, sagte eine träge, gedehnte Stimme in unserem Rücken.
    Wir drehten uns um und sahen Clay auf uns zuko m men. Die beiden waren sechs Meter entfernt hinter einer Gebäud e ecke gewesen, aber gehört hatten sie trotzdem jedes Wort, ob sie wollten oder nicht – einer der Nachteile beim exzellenten Gehör eines Werwolfs.
    »Ich kann das übernehmen«, sagte Clay. »Wenn er e i nen Leibwächter braucht, hat er mich.«
    Benicio musterte Clay. Dann glitt sein Blick zu Elena hi n über, die ihm gefolgt war. Ein winziges Nicken, als Benicio die Zusammenhänge erriet.
    »Clayton Danvers, nehme ich an«, sagte er. »Ihr Ruf geht Ihnen voraus.«
    »Dann wissen Sie ja auch, dass Ihr Sohn in guten Hä n den ist.«
    Benicio zögerte nur eine Sekunde lang. Dann sah er zu L u cas hinüber. »Du lässt dein Handy eingeschaltet?«
    Lucas nickte. »Und ich halte dich auf dem Laufenden.«
    Mit diesem Versprechen ließ Benicio uns gehen. Ein vergleichsweise leichter Sieg. Zu leicht wohl. Als Benicio außer Hörweite war, erklärte Lucas uns, dass wir damit rechnen durften, auf der Fahrt zum Hotel ein weiteres Auto im Gefo l ge zu haben, in dem ein Cortez-Sicherheitsteam sitzen würde. Genau das geschah. Benicio hatte ein Leibwächterteam zur Fernüberwachung abg e stellt. Lästig vielleicht, aber immer noch besser, als wenn Troy jede unserer Bewegungen mitve r folgt und Benicio über jeden Schritt Bericht erstattet hätte.
    Wir nahmen unser mittlerweile kaltes kubanisches E s sen mit zu Jeremy und Savannah und brachten sie auf den neue s ten Stand der Dinge.
    Danach ging Jeremy zum Fenster und teilte die Vorhä n ge. »Wir haben noch ungefähr eine Stunde Dunkelheit. Elena –«
    »Zurück in den Durchgang und schnüffeln«, sagte sie. »Habt ihr zufällig irgendwas, das Edward gehört?«
    »Ein Hemd aus seinem Wäschekorb«, sagte Lucas. Als Elena ihm einen etwas seltsamen Blick zuwarf, erklärte er: »Wir brauchten einen persönlichen Gegenstand für eine Hellseherin.«
    »Hell – ? Du meinst, wie –?« Elena unterbrach sich und schüttelte den Kopf. »Meine Welt war wirklich viel einf a cher, solange es in ihr nur Werwölfe gab. Ein gebrauchtes Hemd ist wunderbar.« Sie grinste kurz zu Clay hinüber.

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