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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgebreitet hatte, während sich auf dem Bildschirm irgendwelche Zeichentricktiere vermöbelten. »Hi, Stef. Tut mir leid, dass ich deine Show versäumt habe.«
    Sie stand nicht auf. »Das kenn ich ja inzwischen schon.« Mit jedem Tag klang sie mehr wie ihre Mutter. Als er sich vorbeugte und sie auf die Stirn küsste, rümpfte sie die Nase. »Dad, du stinkst.«
    »Ich weiß, Liebling.«
    Tina warf ihm eine Tube Feuchtigkeitscreme zu. »Für den Sonnenbrand. Willst du ein Bier?«
    »Gibt's Wodka?«
    »Erst musst du mal was essen.«
    Tina kochte japanische Ramen-Nudeln - eins der fünf Gerichte, die sie nach eigener Aussage beherrschte - und brachte ihm eine Schüssel. Mittlerweile hatte sich Stephanie wieder ein wenig für Milos Gegenwart erwärmt und war neben ihm aufs Sofa geklettert. Soeben verpasste sie ihm einen Überblick über die anderen Kinder, die bei der Talent Show aufgetreten waren, ihre Stärken und Schwächen im Vergleich und die absolute Ungerechtigkeit, dass ausgerechnet Sarah Lawton mit ihrer Version von »I Decide« gewonnen hatte.
    »Und was war mit dir ? Wir haben doch wochenlang ge übt.«
    Stephanie schaute ihn finster an. »Das war eine doofe Idee.« »Warum?«
    »Weil kein Schwein Französisch versteht, Dad.«
    Milo rieb sich über die Stirn. Er hatte es für einen hervorragenden Einfall gehalten, dass seine Tochter einen Hit von Serge Gainsbourg zum Besten gab. Es war unerwartet, mal was völlig anderes. »Ich dachte, du magst das Lied.«
    »Schon.«
    Tina setzte sich auf die andere Seite der Couch. »Sie war unglaublich, Milo. Einfach hinreißend.«
    »Aber ich hab nicht gewonnen.«
    »Macht nichts«, sagte er. »Eines Tages bist du die Leiterin der New Yorker Philharmoniker, und Sarah Lawton wird bei Fuddruckers Pommes servieren.«
    »Milo«, mahnte Tina.
    »Ich mein ja nur.«
    Mit einem schiefen Lächeln auf dem Gesicht starrte Stephanie in die Ferne. »Genau.«
    Milo machte sich über sein Essen her. »Wir haben es auf Video, oder?«
    »Vater hat es nicht richtig scharf bekommen. Und ich bin zu klein.« So unterschied Stephanie zwischen den Männern in ihrem Leben: Patrick war Vater, Milo war Dad.
    »Er hat sich doch bei dir entschuldigt«, warfTina ein. Stephanie war nicht in v ersöhnlicher Stimmung und klet terte auf den Boden, zurück zu ihren Puppen.
    Tina musterte ihn. »Also? Willst du es mir sagen?« »Wirklich gut.« Milo kaute eifrig auf den Nudeln. »Wohin?«
    »Was wohin?«
    »Tom schickt dich wieder mal weg. Deswegen hat er angerufen - um mich weichzuklopfen. Er ist der unsubtilste CIA - Mensch, den ich je kennengelernt habe.«
    »Jetzt warte mal ... «
    »Außerdem«, unterbrach sie ihn, »seh ich dir an der Nasenspitze an, dass du Gewissensbisse hast.«
    Milo spähte in Richtung Fernseher. Wieder einmal trotzte der Road Runner der Schwerkraft, während es Wile E. Coyote erging wie allen anderen, die an die Gesetze der Physik gebunden sind. »Ich muss nach Paris. Aber bis Samstag bin ich wieder hier.«
    »Ich dachte, du machst diese Arbeit nicht mehr.«
    Er antwortete nicht. Natürlich hatte sie Recht, doch im Lauf des letzten Jahres war er immer öfter zu »Geschäftsreisen« verschwunden. Kein Wunder also, dass sich Tina Sorgen machte. Sie wusste genug über seine Vergangenheit, um zu ahnen, dass der Agent von damals nicht ihrer Vorstellung eines idealen Ehemanns entsprach. Sie hatte ihn geheiratet, nachdem er das alles hinter sich gelassen hatte.
    »Warum ist es so wichtig, dass du nach Paris fliegst? Die Company hat doch wirklich genügend Trottel, die sie schicken kann.«
    Er senkte die Stimme. »Es geht um Angela Yates. Sie steckt in Schwierigkeiten.«
    »Angela? Die von unserer Hochzeit?«
    »Sie glauben, dass sie Informationen verkauft.«
    »Ach komm.« Tina verzog das Gesicht. »Angela ist doch ein Aushängeschild für unser Land. Sie i st patriotischer als J ohn Wayne.«
    »Deswegen muss ich ja hin.« Milo beobachtete, wie Wile E. Coyote nach kilometertiefem Absturz aus einem rußigen Loch kroch. »Die internen Ermittler würden das nicht ausreichend berücksichtigen.«
    »Okay. Aber am Samstag bist du wieder da. Sonst fliegen wir ohne dich nach Disney World. Stimmt's, kleine Miss?« »Und ob«, erwiderte Stephanie in Richtung Fernseher. Milo hob die Hände. »Versprochen.«
    Tina streichelte ihm das Knie, und er zog sie an sich. Er roch ihr frisch gewaschenes Haar, während er das Geschehen auf dem Bildschirm verfolgte. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er sich

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