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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rom abzuhören. Grainger hatte erklärt, dass Einner unabkömmlich war, und ihm stattdessen Lacey zugeteilt. »Und du meinst, das reicht, um sie auffliegen zu lassen?«
    »Natürlich nicht, Weaver. Sonst würde ich nicht mit dir hier rumsitzen. Ich hätte sie schon längst verhaftet und wäre heim zu meiner Freundin gegangen.« Einner räusperte sich. »Jetzt bist du dran. Erzähl mir, wie du von Mr Williams erfahren hast.«
    »Motorrad.« Bill erstarrte hinter dem Steuer.
    Sie beugten sich zum Fenster. Die Sonne war inzwischen fast verschwunden, und sie konnten nur die Silhouette eines Motorradfahrers in Leder erkennen, der auf sie zusteuerte. Einner zog eine kleine Pistole aus dem Schulterhalfter natürlich eine Beretta. »Jetzt bloß keine rauchenden Colts«, zischte Milo.
    Zwischen zwei geparkten Autos sprang das Motorrad auf den Gehsteig. Auf einer roten Kiste hinten stand PIZZA HUT.
    Als der Lieferant bis vor Angelas Tür gebraust war, steckte Einner die Waffe wieder weg. »Also, raus damit.«
    Milo erzählte ihm von Klausner/Williams und dem Tiger.
    Diese Geschichte brachte Einner ziemlich ins Schleudern. Aus den Lautsprechern hörten sie die sanfte Melodie von Angelas Türklingel.
    Einners Hände zappelten im Schoß. »Ich ... der Tiger also.« Dann: »Dadurch ändert sich alles, oder?«
    »Ich glaube nicht.«
    Einner fasste sich wieder. »Wenn Angela in Verbindung zu jemandem steht, der die Aktionen des Tigers steuert - oder gesteuert hat -, dann geht's hier nicht mehr um den Verrat von Geheimnissen an die Chinesen. Sie wird von jemandem mit gefährlichen Kontakten geführt. Oder sie hat sich selbstständig gemacht und arbeitet auf dem freien Markt.«
    »Unser Plan bleibt der gleiche«, antwortete Milo. »Ihren Kontaktmann identifizieren und ihn fassen. Erst wenn wir ihn haben, ist Angela dran.«
    »Ja.« Ein Hauch von Melancholie lag in Einners Stimme. »Du hast Recht.«
    Milo öffnete die Hecktür und stieg aus. »Ich geh mal schnell was essen. Ruf mich an, wenn ihr die Position verändert, okay?«
    »Klar.« Einner zog die Tür zu. Die Pariser Luft roch nach Schinken und Ananas.
    15
    In der Nähe des Place Leon Blum fand Milo ein neonbeleuchtetes türkisches Lokal und bestellte sich einen Döner, den er an einem Stehtisch verspeiste. Die ganze Sache kam ihm irgendwie komisch vor. Entweder war Angela unschuldig, was er natürlich glauben wollte, oder sie verriet tatsächlich Geheimnisse. Aber an die Chinesen? Es hätte viel besser zu ihr gepasst, sie an ein Land zu verkaufen, dem ihre Sympathien gehörten. An die Polen zum Beispiel. Ihre Großeltern waren polnische Einwanderer, und sie war mit dieser schwierigen Sprache aufgewachsen. Dass sie sie fließend beherrschte, war einer der Gründe gewesen, warum die Company sie angeworben hatte. Ein anderer Grund war ihr Idealismus. Geld allein reichte nicht als Anreiz für Angela, um jemanden zu verraten.
    Und Einner. Ob er sie nun fair behandeln wollte oder nicht, auf jeden Fall hatte er viele Arbeitsstunden in seine zweimonatige Überwachungsoperation gesteckt. Wenn er Angela jetzt von der Angel ließ, würde man ihm dies unweigerlich als Verschwendung staatlicher Mittel ankreiden - bei der allgemeinen Kürzungswut sicherlich ein riskanter Schritt.
    Außerdem lagen die Beweise auf dem Tisch. Angela stand mit Herbert Williams in Verbindung, und dieser wiederum hatte Kontakt zu dem chinesischen Oberst. Wusste sie, dass Williams ein Klient des Tigers war, den sie so hartnäckig verfolgt hatte?
    Und noch eine Frage: Warum kam immer wieder der Sudan ins Spiel? Angela hatte schockiert reagiert, als sie erfuhr, dass der Tiger dort in Aktion getreten war. Außerdem hatte sie ihm etwas vorenthalten - wahrscheinlich Rahman Garang, den jungen sudanesischen Terroristen.
    Aber warum?
    Während er sich die gegrillten Lammstücke in den Mund schob, beschlich ihn das gleiche Gefühl wie am Morgen, als er am Flughafen geraucht hatte. Er wurde beobachtet. Gespiegelt im Fenster, überblickte er das ganze enge Lokal: die niedrige Theke mit Registrierkasse und einer gelangweilten Angestellten mit gelber Schirmmütze, ein junges Paar hinter ihm, das sich aneinandergeschmiegt unverständliche Liebesworte zuflüsterte, und zwei Araber an einem Tisch bei der Wand, die schweigend Fanta tranken. Er nahm die beiden Männer genauer unter die Lupe. Nein, keiner von ihnen schien sich für ihn zu interessieren. Dann richtete er sein Augenmerk auf das Liebespaar.
    Ja. Ein großer, attraktiver

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