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Working Mum

Working Mum

Titel: Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Pearson
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und ein köstliches Souper für zwei, danach können sie dann einen Mann heiraten, der dafür bezahlt, dass sie zu Hause bleiben und sich Pediküren machen lassen.
DRINGEND: Was war doch gleich der Nachteil dieser Lebensform??? Bitte um Gedächtnisstütze.
     
Von: Debra Richardson
An: Kate Reddy
Es war einmal, in einem Land hinter den Bergen, eine wunderschöne, unabhängige, selbstbewusste Prinzessin, die einem Frosch begegnete, als sie an den Ufern eines unverschmutzten Teiches auf einer üppigen Wiese in der Nähe ihres Schlosses saß und über ökologische Fragen nachdachte.
Der Frosch hüpfte der Prinzessin auf den Schoß und sagte: Liebes Fräulein, ich war dereinst ein schöner Prinz, bis eine böse Hexe mich verzauberte. Ein Kuss von dir jedoch, und ich werde wieder zu dem schmucken jungen Prinzen, der ich wirklich bin.
Dann, meine Schöne, können wir heiraten und in das Schloss hüben ziehen, wo du mein Essen zubereiten, meine Kleider waschen und meine Kinder austragen kannst und für immer dafür dankbar und froh sein wirst, dass dir das vergönnt ist.
An diesem Abend schmunzelte die Prinzessin vor einem Mahl leicht sautierter Froschschenkel vor sich hin und sagte:
Da scheiß ich doch drauf.
     
    MÄNNER KÖNNEN heutzutage als Väter nur besser sein als ihre Väter. Schon allein, weil sie wissen, wie man eine Windel wechselt oder in welches Loch man die Flasche steckt, sind sie kompetenter als die Väter der vorigen Generation. Aber wir Frauen können nur schlechtere Mütter sein als unsere Mütter, und das wurmt uns, weil wir so schwer arbeiten und zum Versagen verdammt sind.
    Bei Edwin Morgan Forster stehen auf den Schreibtischen der Männer mit Kindern die Fotos ihrer Sprösslinge dicht an dicht. Ehe man zum Computer vordringen kann, muss man auf einen Drei-Tage-Erlebnis-Kurs in Sachen Familienporträts – Lederrahmen, gesprenkelte Krokodilrahmen, Doppelrahmen aus gebürstetem Edelstahl mit Kupferscharnier, witzige Plexiglaswürfel. Ein fehlender Zahn hier, ein Tor beim Fußball da, dieser Skiurlaub im Februar, wo Sophie ihren roten Schal um Daddys Hals gewickelt hatte und beide glücklich in die Kamera lächelten. Ein Mann darf groß rausstellen, dass er Vater ist. Es gilt als Zeichen der Stärke, als Zeichen dafür, dass er die Seinen gut versorgt. Die Frauen in den Büros von EMF neigen nicht dazu, Bilder von ihren Kindern auszustellen: Je höher sie auf der Leiter stehen, desto weniger Fotos gibt es. Wenn ein Mann Bilder von Kindern auf seinem Tisch stehen hat, macht ihn das menschlicher, eine Frau macht es weniger menschlich. Warum? Weil von ihm nicht verlangt wird, dass er zu Hause bei den Kindern bleibt, von ihr aber sehr wohl.
    Ich hatte mal ein Foto von Ben und Emily auf dem Schreibtisch. Rich hatte es aufgenommen, als Ben gerade sitzen gelernt hatte. Em saß hinter ihm und hielt ihn stolz umklammert. Er blubberte vor Vergnügen, als wäre das Leben ein toller Witz, dessen Pointe er gerade zum ersten Mal gehört hatte. Ich behielt das Foto ein paar Wochen lang auf meinem Tisch, aber jedes Mal wenn ich bemerkte, wie die Kinder mich anschauten, hatte ich denselben Gedanken: Du versorgst sie, aber du ziehst sie nicht groß. Und deshalb ist das Foto jetzt in der Schublade.
    Letztes Jahr war ich in der London Business School auf dem Vortrag einer amerikanischen Führungskraft. Sie sagte, sie werde ihre Töchter zu Geishas erziehen: Die wahre Zukunft der Frauen liege darin, zu umsorgen und Männern gefällig zu sein. Im Saal wurde nervös gelacht. Das war doch ein Witz gewesen, oder? Sie war schön und unheimlich smart, und ich glaube nicht, dass es ein Witz gewesen ist.
    Alles, was ich wusste, war, dass ich ein Leben wie das meiner Mutter nicht wollte. Mir brauchte keiner zu zeigen, dass Abhängigkeit von einem Mann entkräftet, vielleicht sogar gefährlich ist. Aber würde Emily mein Leben wollen? Wenn sie ihre Mama anguckt, wen sieht sie? Wenn sie ihre Mama überhaupt zu sehen kriegt. Damals in den Siebzigern, als man für Frauenrechte kämpfte, was verstand man da unter Gleichberechtigung: dass Frauen das Recht haben sollten, genauso wenig Zeit mit ihren Kindern zu verbringen wie Männer?
     
    12.46: Chowzat! heißt die Hightech-Cafeteria, die EMF letztes Jahr im Untergeschoss eingerichtet hat, als Teil des Projekts, weniger wie eine Bank und mehr wie ein Nachtclub auszusehen. Absicht war, dass das Café ein funky postindustrielles Ambiente haben sollte, aber es lief auf eine Flughafenlounge

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