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Working Mum

Working Mum

Titel: Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Pearson
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einleiten, um das personelle Gleichgewicht der Geschlechter in dieser Firma herzustellen. Hast du ’ne Ahnung, wo ich eine automatische Handfeuerwaffe kaufen kann?
Können wir uns bitte endlich zu diesem Lunch treffen? Sag mir, wann xxxxx
     
Von: Debra Richardson
An: Kate Reddy
Glaube, postnatale Depression kann bis zu 18 Jahre nach der Entbindung anhalten, dann lassen wir uns den Uterus entfernen und fangen an, auf bequemen Kunstlederfernsehsesseln alte Folgen von «Friends» zu sehen.
Keine Sorge, Ratten sind jetzt en vogue unter Besserverdienenden. Kein Haus mit Stil wagt es, auf sie zu verzichten. Felix ist mit ADD (Attention Deficit Disorder) diagnostiziert worden. Nehme an, sein Vater leidet auch darunter, aber er könnte auch eine Affäre haben.
Zu geschafft, um mich drüber aufzuregen. Hab in «Meine Familie und ich» gelesen, dass die Hälfte aller berufstätigen Mütter fürchtet, ihre Beziehung zu ihren Männern könnte unter der furchtbaren Zeitnot leiden. Was macht die andere Hälfte: bläst ihnen einen in 30 Sekunden?
Was gibt’s Neues vom wundervoll unpassenden Abelhammer? Ist dir als meiner ältesten Freundin klar, dass deine Rolle ausschließlich darin besteht, mir Gründe zu geben, dich zu beneiden und zu missbilligen?
Lunch nchstn Do? xxxxx
     
    18.35: Ich hole Emily und Ben von Alice ab. Sie fallen über mich her wie Verhungernde. Alices Kindermädchen, Jo, ist unglaublich nett und sagt, was für tolle Kinder die beiden sind. Wie umsichtig und phantasievoll Emily ist. Stolz und Scham branden gleichzeitig in mir auf, als mir klar wird, wie oft ich sie als Problem sehe, das gelöst werden muss, und nicht als etwas, das man genießen muss.
    Muss heute Abend ein Ersatzkindermädchen einstellen. Falls ich nicht Richard dazu überreden kann, von zu Hause zu arbeiten, oder falls Paula nicht durch ein Wunder geheilt wird. Ich habe einen totalen Horror davor, andere um Gefallen für mich oder meine Kinder zu bitten – das erinnert mich an damals zu Weihnachten auf dem Busbahnhof von Leeds, als Dad mich auf eine Frau zugeschubst hat, damit ich sie frage, ob sie uns fünf Pfund geben könnte. Wir müssten nach Hause, und uns sei das Benzin ausgegangen. Wir hatten nicht mal ein Auto. Aber die Frau war so nett, sie hat mir das Geld gegeben und noch eine Tüte Geleefrüchte dazu. Die Bonbons blieben mir im Mund kleben wie Geschwüre.
    Jo sagt, dass Ben den ganzen Tag so anhänglich gewesen ist und dass sie meint, er habe eine Art Ausschlag auf der Brust. Hatte er schon Windpocken? Nein, hatte er nicht. Aber jetzt kann er die nicht haben. Ich bin auf den 8.30-Flieger nach New York gebucht.
     
    22.43: Ich kann es nicht fassen. Ich steh in ein klitzekleines Handtuch gewickelt vor dem Badezimmer und kreische nach Richard.
    «Es ist kein heißes Wasser da.»
    «Was?» Er steht auf halber Treppe, sein Gesicht ist im Schatten. «Ach ja, die haben heute das Wasser abgestellt, als der Rattenmann die Rohre untersucht hat. Müssen an den Schalter gekommen sein.»
    «Ich brauche mein Bad.»
    «Liebling, sei doch vernünftig.» Seine Stimme ist pergamenten vor Erschöpfung. «Ich stell es jetzt an, und in zwanzig Minuten ist es warm.»
    «Jetzt. Ich brauche jetzt ein Bad.»
    «Kate …», er hält inne, sieht aus, als wolle er etwas sagen. Aber dann presst er nur die Lippen aufeinander und starrt mich kopfschüttelnd an.
    «Was? Was hast du?», blaffe ich.
    «Kate. Wir … können so nicht weitermachen.»
    «Da hast du nur zu Recht. Ich habe kein heißes Wasser. Ich habe Ratten. Ich habe ein Haus, das eine totale Müllkippe ist, und ich habe niemanden, der es sauber macht. Ich hätte vor einer Stunde schlafen gehen sollen, und ich hätte wirklich, wirklich gerne heißes Wasser, Richard. Ich arbeite von früh bis spät, und ich lebe in mittelalterlichem Elend. Ist es denn zu viel, ein BAD zu wollen?»
    Rich streckt einen Arm aus, aber ich schlage ihn weg. Meine Tränen sind beunruhigend heiß – so heiß wie das Bad, das ich nicht nehmen werde. Muss versuchen, mich zu beruhigen. Mein Mann sieht aus wie ein Wilder. Warum hat er sich nicht rasiert?
    Und in diesem Augenblick ertönt über unseren Köpfen eine Stimme. «Roo», wimmert sie. «Roo.»

32
    Zu früh zurück
    1.05: Schon mal darüber nachgedacht, wie viel Zeit man aufs Einschlafen verschwendet? Man muss sich an den Schlaf ranpirschen und fragen, ob er einen, bitte, bitte, einlässt. Es ist wie Schlangestehen vor einem Nachtclub, wo man versucht, den Blick

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