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Working Mum

Working Mum

Titel: Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Pearson
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des Türstehers zu erwischen, der immer in die andere Richtung guckt. Sieben Minuten Kissen aufschütteln und Mulden machen, der obligatorische Kampf um die Bettdecke. Ich nehme eine Kräuterschlaftablette, damit mir umgehend die Augen zufallen.
     
    3.01: Kann nicht schlafen vor Sorge, dass die Tablette zu stark ist und ich den Wecker nicht höre und das Flugzeug verpasse. Ich schalte die Nachttischlampe an und lese die Zeitung. Neben mir grunzt Richard und dreht sich auf die andere Seite. Im Auslandsteil steht mehr über die amerikanische Top-Managerin, die schon vier Tage nach der Geburt ihrer Zwillinge wieder im Job war. Über eine Freisprechanlage hat sie eine Konferenz von ihrem Krankenhausbett aus geleitet. Sie heißt Elizabeth Quick. Nein, im Ernst. Wahrscheinlich eine Schwester von Hannah Hastig und Isabel Imperativ. «Liz Quick hat unter berufstätigen Müttern Starruhm erlangt», steht in dem Artikel, «Kritiker behaupten allerdings, die Mutterschaft werde sie von ihrem Job ablenken.»
    Ich merke, wie mein ganzer Körper zusammenschrumpelt. Machen sich Leute wie Ms   Quick überhaupt eine Vorstellung davon, dass ihre Heldentat, so zu tun, als habe sich nichts geändert, zu dem Knüppel wird, mit dem andere Frauen geprügelt werden?
    Gott weiß, dass ich lieber den Mund halten sollte. Ich bin nach Emilys Geburt zu früh wieder zur Arbeit gegangen. Ich wusste es nicht besser. Woher auch? Dieses neue Leben ist beiden fremd. Mutter und Baby, beide sind Neugeborene. Vor den Kindern – mein Leben ist geteilt in Vorher und Nachher –, als ich noch Zeit hatte, sonntagnachmittags in die National Gallery zu gehen, habe ich immer gern vor dieser Madonna von Bellini gesessen, die vor irgendeinem Bauernhof in der Sonne sitzt und auf das herrliche Kind in ihrem Schoß hinabschaut. Ich habe immer gedacht, das sei heitere Gelassenheit in ihrem Blick. Jetzt sehe ich nur noch Erschöpfung und ein mildes Erstaunen. «Jesus, was hab ich nur gemacht?», fragt Maria Gottes Sohn. Aber er schläft, voll mit Milch, ein dickes Ärmchen selbstvergessen über das blaue Kleid seiner Mutter gestreckt.
    Ich war die erste Frau auf der Investmentetage von Edwin Morgan Forster, die schwanger geworden ist. Im sechsten Monat rief James Entwhistle, Rod Tasks Vorgänger, mich in sein Büro und sagte, er könne mir nicht garantieren, dass er noch einen Job für mich habe, wenn ich aus dem Mutterschaftsurlaub käme. «Sie wissen ja, wie schnell sich die Dinge mit den Kunden entwickeln, Kate. Es ist nichts Persönliches.»
    Der höfliche, belesene James. Ich nehme an, ich hätte aus dem Gesetzbuch zitieren können, aber nichts hassen sie mehr, als an ihre familienfreundliche Firmenkultur erinnert zu werden. (EMFs familienfreundliche Firmenkultur existiert, damit sie sagen können, dass sie eine haben, nicht damit Angestellte mit Familie sich darauf berufen. Männer würden das ohnehin niemals tun, und deshalb können Frauen, die ernst genommen werden wollen, das auch nicht.) «Selbstverständlich wird sich durch das Baby nichts ändern, James», hörte ich mich selbst sagen, und er notierte sich mit seinem goldenen Cartier-Füller etwas auf einem Block. «Engagement?», schrieb er und unterstrich es zweimal.
    Ob ich die Anzahl meiner ausländischen Klienten reduzieren wolle? Natürlich nicht.
    Ich hab nichts gewusst.
    In der zweiunddreißigsten Woche ging ich zur Beratung ins Universitätskrankenhaus. Eine Routineuntersuchung. Die letzte hatte ich verpasst. (Genf, Konferenz, Nebel.) Der Arzt faltete seine Hände wie ein Kardinal und sagte mir, er werde mich krankschreiben, denn während der für die Hirnentwicklung des Fötus entscheidenden Wochen stünde ich zu sehr unter Druck. Ich sagte, das komme gar nicht infrage, ich hätte vor, bis zum Termin zu arbeiten, damit ich danach eine Weile mit dem Baby zu Hause bleiben könne.
    «Um Sie mache ich mir eigentlich keine Sorgen, Mrs.   Shattock», sagte er kühl, «ich denke an das Kind, mit dem Sie schwanger sind, und an den Schaden, den Sie ihm zufügen.» Ich habe so geweint, als ich auf die Gower Street hinausging, dass ich fast von einem Milchwagen überfahren worden wäre.
    Also habe ich es ruhig angehen lassen. Ich habe es ruhiger angehen lassen. Technisch gesehen, hätte ich im siebenten Monat aufhören müssen zu fliegen, aber mit einem beigen Kleid mit Bindegürtel kam ich bis zum achten Monat über die Runden. Die Kugel wurde schließlich so groß, dass ich eine Dreivierteldrehung

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