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Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik

Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik

Titel: Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus
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legendären Symbolgestalt der Reconquista, der christlichen Rückeroberung Spaniens, und zur Verkörperung der Ideale des Ritters und Lehnsmannes.
    Herders freie Nachdichtung älterer Überlieferungen war ein Erfolg: Sie gilt als meistgedruckte Einzelausgabe seiner Werke.
    Auf dem Gebiet der Ästhetik und Poetik, der Sprach- und Erkenntnistheorie und nicht zuletzt der Geschichtsphilosophie sind seine Leistungen bis heute prägend. Die kollektive schöpferische Ursprünglichkeit und die Genialität des Individuums vereinigen sich in seinem Denken zu einem Prinzip, das die Entwicklung des Menschengeschlechts von primitiven Anfängen zu den epochalen Leistungen einer alle Völker vereinenden und wahrhaft humanen Weltzivilisation erklärt.

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

    SCHREIBENDES UNIVERSALGENIE
    Über wenige Menschen ist so viel geforscht und geschrieben worden wie über Johann Wolfgang von Goethe, den wohl berühmtesten deutschen Dichter und Denker. Als Theaterleiter, Zeichner, Staatsmann, Naturwissenschaftler, Philosoph und Dichter schuf er ein Ehrfurcht gebietendes und einflussreiches Gesamtwerk, das sowohl die Literatur als auch die deutsche Sprache ungemein bereicherte.
    18. 8. 1749
    Geburt in Frankfurt a. M.
    1765–1768
    Studium der Rechte an der Universität Leipzig
    1770/1771
    Promotion in Straßburg
    1775–1786
    am Hof des Herzogs Karl August in Weimar
    1786–1788
    Italienische Reise
    1806
    Ehe mit Christiane Vulpius
    22. 3. 1832
    Tod in Weimar
    »Die Konstellation war glücklich« – diese Charakterisierung seiner Geburt in Frankfurt am Main am 28. August 1749 in der Autobiografie »Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit« trifft auch auf die Lebensumstände zu, in denen Goethe aufwuchs: Sein Vater Johann Caspar Goethe (* 1710, † 1782), der nach dem Jurastudium in Gießen und Leipzig am Reichskammergericht in Wetzlar praktiziert hatte, konnte sich dank eines Erbes von etwa 90 000 Gulden ganz seiner Kunstsammlung, seinen privaten Studien und der Erziehung seiner Kinder widmen. 1748 heiratete er die Tochter des Älteren Bürgermeisters von Frankfurt, Catharina Elisabeth Textor(* 1731, † 1808); von den sechs Kindern des Paares überlebten nur Johann Wolfgang und seine Schwester Cornelia (* 1750, † 1777) die ersten Jahre. Im Privatunterricht durch den Vater und später durch Hauslehrer erwarb der vielseitig interessierte, vor allem aber sprachbegabte Knabe nicht nur eine umfassende Allgemeinbildung, sondern auch Kenntnisse des Lateinischen, Griechischen, Italienischen, Französischen und Englischen; auch erste zeichnerische und poetische Versuche fallen in diese Zeit. 1764 erlebte Goethe, wie er in »Dichtung und Wahrheit« beschrieb, das Ende seiner ersten leidenschaftlichen Liebe zu einem Mädchen namens Gretchen.
    Auf Wunsch des Vaters begann Goethe 1765 in Leipzig das Studium der Rechte. Die juristischen und philosophischen Kollegs beeindruckten ihn jedoch wenig. Wichtiger für seinen künstlerischen Werdegang waren der Zeichenunterricht bei Adam Friedrich Oeser, der ihn mit der klassizistischen Ästhetik Johann Joachim Winckelmanns vertraut machte, die literaturgeschichtlichen und moralischen Vorlesungen Christian Fürchtegott Gellerts, die Begegnung mit Johann Christoph Gottsched und schließlich die Tischgesellschaft im Schönkopf’schen Weinhaus, in die ihn 1766 Johann Georg Schlosser, sein späterer Schwager, einführte und wo er sich in die Wirtstochter Anna Katharina Schönkopf, genannt Käthchen, verliebte. Eine lebensgefährliche Krankheit, vermutlich tuberkulösen Ursprungs, zwang Goethe im Sommer 1768 zur Rückkehr nach Frankfurt. Die lange Phase der Genesung war für ihn auch eine Zeit der Selbstfindung und Neuorientierung: Eine Verwandte seiner Mutter, Susanna Katharina von Klettenberg, brachte ihn mit pietistischem Gedankengut in Berührung – Goethe setzte ihr später mit den »Bekenntnissen einer Schönen Seele« in »Wilhelm Meisters Lehrjahre« ein Denkmal. Sein Arzt Johann Friedrich Metz, offenbar ein früher Vertreter der Homöopathie, lenkte sein Interesse auf hermetisch-alchimistische Schriften. Die Lesefrüchte schlugen sich in einzelnen Motiven der späteren »Faust«-Dichtung nieder und prägten auch ganz wesentlich Goethes unorthodoxes Werk »Privatreligion«. 1769 erschien anonym Goethes erstes Buch, die »Neuen Lieder«.
    GENIEZEIT
    Im Frühjahr 1770 ging Goethe nach Straßburg, um sein Studium abzuschließen, doch auch hier zeigte er nur wenig Interesse an

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